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Ko|lon|ne [ko'lɔnə], die; -, -n:aus Menschen (besonders Soldaten) bzw. aus Fahrzeugen bestehende, in geordneter Fortbewegung befindliche Formation:
eine Kolonne von Militärfahrzeugen; eine Kolonne bilden.
Zus.: Fahrzeugkolonne, Wagenkolonne.
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Ko|lọn|ne 〈f. 19〉
1. geordnete, gegliederte Schar, Zug (Marsch\Kolonne)
2. Transporttruppe (Rettungs\Kolonne, Sanitäts\Kolonne)
3. Arbeitsgruppe (Arbeits\Kolonne)
4. Druckspalte, Spalte innerhalb einer Tabelle
5. 〈Chem.〉 Apparat in Form eines Turms od. einer Säule, in der Dampf aufsteigt u. eine Flüssigkeit (zur fraktionierten Destillation) herunterrieselt
● fünfte \Kolonne im Geheimen wirkende feindl. Gruppe im Innern eines Landes; in \Kolonnen marschieren [<frz. colonne „Säule“ <lat. columna „Säule“]
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Ko|lọn|ne [frz. colonne (lat. columna) = Säule]: in der Chemie zur Stofftrennung durch Destillation, Rektifikation, Extraktion, Absorption oder Adsorption sehr häufig verwendete säulen- oder turmförmige Apparaturen aus Glas- oder Metallrohren, die im Innenraum meist zusätzliche, dem Stoff- u. Wärmeaustausch dienende Kolonneneinbauten enthalten, z. B. Flüssigkeitsverteiler, Demister, verschiedenartig konstruierte Böden (2), ↑ Füllkörper oder rotierende Einsätze.
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Ko|lọn|ne , die; -, -n [frz. colonne, eigtl. = Säule < lat. columna]:
1.
a) in langer Formation marschierende Truppe:
eine feindliche K.;
☆ die fünfte K. (politische Gruppe, die im Krieg o. Ä. mit dem Gegner des eigenen Landes zusammenarbeitet; nach der Antwort des Generals Mola im spanischen Bürgerkrieg auf die Frage, welche seiner vier Kolonnen Madrid einnehmen werde, wobei er mit der fünften Kolonne die Nationalen in der Stadt meinte);
b) lange Formation in gleichmäßigen Abständen hintereinanderfahrender [militärischer] Fahrzeuge:
eine lange K. von Lastwagen, Panzern;
K. fahren (durch einen Verkehrsstau o. Ä. bedingt im Schritttempo hintereinanderfahren);
c) in langer Formation sich fortbewegende Gruppe von Menschen:
lange -n von Flüchtlingen;
eine K. bilden;
d) für bestimmte Arbeiten im Freien zusammengestellter Trupp:
eine K. von Gleisarbeitern.
2. senkrechte Reihe untereinandergeschriebener Zahlen, Zeichen od. Wörter [einer Tabelle].
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Kolọnne
[französisch, eigentlich »Säule«, von gleichbedeutend lateinisch columna] die, -/-n,
1) allgemein: geordnete Schar (von Menschen, Fahrzeugen); Arbeitstrupp.
2) chemische Technik: turm- oder säulenförmiger technischer Apparat zur Trennung von Stoffgemischen bei der Destillation, Extraktion, Absorption oder Adsorption. Für intensiven Kontakt der beteiligten Phasen (z. B. Dampf und Flüssigkeit bei der Destillation oder zwei nicht mischbare Flüssigkeiten bei der Extraktion) sind Kolonnen mit Einbauten versehen. Es kann sich dabei um Böden (Bodenkolonne), rotierende Einbauten, Füllkörper oder Packungen aus Blech oder Drahtgewebe handeln. Böden sind in regelmäßigen Abständen waagerecht in die Kolonne eingebaut. Vom jeweils höheren Boden gelangt Flüssigkeit (Rücklauf) auf den tiefer liegenden. Der Flüssigkeitsstand des Bodens wird durch ein Ablaufwehr konstant gehalten. Bei Destillationskolonnen tritt Dampf von unten in den Boden ein, wobei durch geeignete Vorrichtungen eine Zerteilung in Blasen erfolgt. Siebböden enthalten für den Dampfdurchtritt viele kleine Bohrungen. Glockenböden sind mit Kaminen ausgestattet, die von einer glockenähnlichen Kappe überdeckt werden. Der Dampf wird in der Glocke umgelenkt und durch die auf dem Boden stehende Flüssigkeit geleitet. Ventilböden haben Bohrungen, in die Klappen (Ventile) eingesetzt sind, die durch den aufsteigenden Dampf geöffnet werden. Füllkörperkolonnen enthalten unregelmäßige Schüttungen aus Füllkörpern, über deren Oberfläche die Flüssigkeit rieselt und so eine große Kontaktfläche für die zweite Phase (Dampf oder Flüssigkeit) bildet. Ein Maß für die Trennwirkung einer Kolonne ist die Anzahl der theoretischen Trennstufen (theoretischen Böden). Eine theoretische Stufe ist der gedachte Teil der Kolonne, in dem zwei Phasen so intensiv in Kontakt kommen, dass sie miteinander im Gleichgewicht stehen. In einer praktischen Stufe (z. B. ein Boden einer Bodenkolonne) lässt sich die Gleichgewichtseinstellung meist nicht vollständig erreichen.
3) Militärwesen: Bezeichnung für eine in geschlossener Ordnung in gleichmäßigen Abständen hintereinander aufgestellte oder marschierende Truppe; früher auch Bezeichnung für Nachschubeinheiten.
4) Politik: fünfte Kolonne.
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Ko|lọn|ne, die; -, -n [frz. colonne, eigtl. = Säule < lat. columna]: 1. a) in langer Formation marschierende Truppe: Rumänen mit und ohne Waffen ..., so leckte es von den Golubajahöhen hinunter ins Tal ... und durchsetzte dort auf dem Marsch befindliche -n Rückwärtiger Dienste (Plievier, Stalingrad 20); ein Regen brennender Strohwische ... flog in die vorbeimarschierende K. (Plievier, Stalingrad 89); *die fünfte K. (politische Gruppe, die im Krieg o. Ä. mit dem Gegner des eigenen Landes zusammenarbeitet; nach der Antwort des Generals Mola im spanischen Bürgerkrieg auf die Frage, welche seiner vier Kolonnen Madrid einnehmen werde, wobei er mit der fünften Kolonne die Nationalen in der Stadt meinte): Dass es sich bei dem Kader der demonstrierenden Studenten ... um die ferngesteuerte fünfte K. Moskaus und Walter Ulbrichts handelt (MM 8. 2. 69, 56); Der tadschikische Präsident ... fürchtet, dass die fünfte K. der Taliban schon im Land ist: militante Muslime, die während des Bürgerkriegs nach Afghanistan geflohen waren (Spiegel 37, 1998, 195); b) lange Formation in gleichmäßigen Abständen hintereinander fahrender [militärischer] Fahrzeuge: Noch später kam eine K. von Kraftfahrzeugen (Gaiser, Jagd 11); Als ein kesser Leutnant, mit einem Zug Kradschützen hinter sich, einfach in die K. (= vorrückende Panzer) einbrach (Kuby, Sieg 230); Autos glitten in langen -n mit eingeschalteten Lichtern die Straße entlang (Simmel, Stoff 385); K. fahren (durch eine Verkehrsstauung o. Ä. bedingt im Schritttempo hintereinander fahren); c) in langer Formation sich fortbewegende Gruppe von Menschen: Die K. der Gefangenen staute sich vor der Straßenkreuzung (Kirst, 08/15, 736); eine K. bilden; bis zu den Hütten von Dmitrewka, die langsam im Rücken der treckenden K. versanken (Plievier, Stalingrad 78); sich in eine K. einordnen; 45 Globetrotter aus Amerika machten auf ihrer Europareise Station in Hamburg. Sie kamen in K. (als große Gruppe) und mit dollarschwerem Anhang (Enzensberger, Einzelheiten I, 111); d) für bestimmte Arbeiten im Freien zusammengestellter Trupp: Es bedurfte vieler Hausmeister, -n Arbeitsloser ..., um Straßen, Straßenbahnschienen und Bürgersteige wieder deutlich zu machen (Grass, Hundejahre 242); Ich habe solche Idioten in der K. gehabt (Aberle, Stehkneipen 81). 2. senkrechte Reihe untereinander geschriebener Zahlen, Zeichen od. Wörter [einer Tabelle]: wir ... schrieben die Würfe zu -n untereinander (Kaschnitz, Wohin 210). 3. (Druckw.) ↑Kolumne (1). 4. (Chemie) zur Destillation verwendeter säulen- od. turmartiger Apparat.
Universal-Lexikon. 2012.