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Feuilleton
Kulturteil (einer Zeitung)

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Feuil|le|ton [føjə'tõ:], das; -s, -s:
unterhaltender, literarischer oder kultureller Teil einer Zeitung:
sie schreibt fürs Feuilleton; wir lesen am liebsten das Feuilleton.

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Feuil|le|ton 〈[ fœjətɔ̃:] n. 15
1. 〈urspr.〉 Zeitungsbeilage
2. 〈heute〉 kultureller Teil der Zeitung (Aufsätze, Geschichten, Kritiken usw.)
[frz., Verkleinerungsform zu feuille „Blatt“ <lat. folium „Blatt“]

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Feuil|le|ton [fœjə'tõ :, auch: 'fœjətõ ], das; -s, -s [frz. feuilleton, eigtl. = (das unterhaltende) Beiblättchen (einer Zeitung), zu: feuille = Blatt < vlat. folia, 1Folie]:
1. literarischer, kultureller od. unterhaltender Teil einer Zeitung:
das F. machen;
die Rezension steht im F.
2. literarischer Beitrag im Feuilletonteil einer Zeitung:
ein geistreiches F. schreiben.
3. (österr.) populärwissenschaftlicher Aufsatz [zu kulturellen Themen]; Essay.

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Feuilleton
 
[fœj(ə)'tɔ̃; französisch, zu feuillet »Blatt«, »Druckbogen«] das, -s/-s, der kulturelle Teil einer Zeitung im Gegensatz zum politischen, wirtschaftlichen, lokalen und Sportteil; auch der einzelne Beitrag im Feuilletonteil. Das Feuilleton enthält Nachrichten und Berichte aus dem Kultur- und Geistesleben, Kritiken (Theater, Film, Hörfunk, Fernsehen, Kunst, Musik), Buchbesprechungen, Glossen und Abhandlungen zum Zeitgeschehen (die mitunter die Ansprüche des Essays erfüllen), Gedichte, Erzählungen, Fortsetzungsromane. Auch die Kulturredaktion einer Zeitung oder Zeitschrift wird häufig Feuilleton genannt. - Begriff und Form des Feuilletons gehen zurück auf Herausgeber französischer Literaturzeitschriften, die um 1740 begannen, Buchbesprechungen in einem besonderen Teil jeder Ausgabe, dem Feuilleton, zusammenzufassen, zur besseren Unterscheidung von den poetischen Beiträgen. Eine Vorstufe dazu waren in Deutschland die »gelehrten Artikel« in Zeitungen des 18. Jahrhunderts, so in der Berliner »Vossischen Zeitung«. - Die Anordnung »unterm Strich« findet sich in Deutschland erstmals im »Nürnberger Correspondenten« (1831). Mit der weiteren Entfaltung der Tagespresse und der Gründung von Familien-, Frauen- und Kulturzeitschriften seit der Mitte des 19. Jahrhunderts verbreitete sich das Feuilleton dann im gesamten europäischen Zeitungswesen.
 
Meister des Feuilletons fanden sich anfänglich v. a. in Frankreich (A. Dumas, C. A. Sainte-Beuve, T. Gautier, J. G. Janin u. a.). In Deutschland verhalfen die Dichter des »Jungen Deutschland« (H. Heine, L. Börne) dem Feuilleton zu einer ersten Blüte. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts dominierte das Feuilleton der Wiener und Berliner Presse (F. Kürnberger, L. Speidel, E. Hanslick in Wien; J. Rodenberg, T. Fontane in Berlin). Bekannte deutschsprachige Feuilletonisten des 20. Jahrhunderts: P. Altenberg, V. Auburtin, H. Bahr, P. Bamm, E. Friedell, E. E. Kisch, H. Knobloch, A. Polgar, K. Tucholsky; in jüngster Zeit: H. Bender, W. Ebert, W. Henkels, E. Henscheid, H. Krüger, S. von Radecki, E. Skasa-Weiss, T. Troll, W. Weyrauch, B. Witter u. a.
 
Literatur:
 
W. Haacke: Hb. des F., 3 Bde. (1951-53).
 

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Feuil|le|ton [fœjə'tõ:, auch: 'fœjətõ], das; -s, -s [frz. feuilleton, eigtl. = (das unterhaltende) Beiblättchen (einer Zeitung), zu: feuille = Blatt < vlat. folia, Folie]: 1. literarischer, kultureller od. unterhaltender Teil einer Zeitung: das F. machen, redigieren; für das F. schreiben; die Rezension steht im F.; Was soll ein Vers, der keine Zumutung ist. Er ist eine Zumutung oder er ist Parfüm. Ein Steinschlag, oder Dünger fürs F. (Meckel, Nachricht 93). 2. literarischer Beitrag im Feuilletonteil einer Zeitung: ein geistreiches F. schreiben; er ist ein Meister des -s; In seinen teils lyrisch, teils militant gestimmten -s ... war viel von Luxusrestaurants ... die Rede (K. Mann, Mephisto 340). 3. (österr.) populärwissenschaftlicher, im Plauderton geschriebener Aufsatz.

Universal-Lexikon. 2012.