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Bilharziose
Schistosomiasis

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Bil|har|zi|o|se 〈f. 19; unz.; Med.〉 durch Bilharzien hervorgerufene Wurmkrankheit [nach dem dt. Arzt Theodor Bilharz, 1825-1862]

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Bil|har|zi|o|se, die; -, -n [nach dem dt. Arzt Theodor Bilharz (1825–1862)] (Med.):
bes. Leber, Darm und Blase betreffende Wurmkrankheit.

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Bilharziose
 
[nach T. Bilharz] die, -/-n, Schistosomiasis, Gruppe von Wurmerkrankungen bei Menschen und Tieren durch verschiedene Arten der zu den Saugwürmern gehörenden Gattung Pärchenegel (Schistosoma, früher als Bilharzia bezeichnet). Die Übertragung erfolgt über einen Wirtswechsel: Aus den mit den Ausscheidungen ins Wasser gelangenden Eiern schlüpfen bewimperte Larven (Mirazidien), die in bestimmte Süßwasserschnecken eindringen, wo sie sich weiterentwickeln und vermehren. Aus den Schnecken entweichen nach einigen Wochen Gabelschwanzlarven (Zerkarien), die sich durch die Haut (beziehungsweise beim Trinken verseuchten Wassers durch die Schleimhaut) bohren können. Mit dem Blutstrom gelangen sie in die Leber, wo sie heranreifen, um sich paarweise in den Blutgefäßen des Unterleibs anzusiedeln. Von dort werden die Eier über Kot oder Harn ausgeschieden. Je nach Sitz der Würmer spricht man beim Menschen v. a. von Urogenitalbilharziose und Darmbilharziose.
 
Die Urogenitalbilharziose (Erreger: Schistosoma haematobium) ist im tropischen Afrika, auch in Ägypten, und in Vorderasien verbreitet. Sie äußert sich in Harnbluten. Die Darmbilharziose (mit blutigen Durchfällen) wird in Afrika, im Orient und im tropischen Südamerika durch Schistosoma mansoni, in Ostasien durch Schistosoma japonicum hervorgerufen. Der letztgenannte Erreger verursacht im ersten Stadium als allergische Reaktion die Katayama-Krankheit mit Fieber, Durchfall, Milz- und Leberschwellung, dann Anämie, Leber- und Milzfibrose, Ödemen, durch Eiablagerung im Gehirn auch Erblindung und Epilepsie. Andere Arten sind nur von örtlicher Bedeutung. Bei allen Formen können auch Lungenerkrankungen auftreten.
 
Die Bilharziose verläuft nach einem akuten, fieberhaften Anfangsstadium chronisch. Komplikationen können dadurch entstehen, dass die Ablagerung von Eiern oder Begleitentzündungen Schäden in anderen Organen hervorrufen, die unbehandelt bei schweren Infektionen zum Tod führen können.
 
Die Bilharziose ist nach der Malaria die verbreitetste Tropenkrankheit, von der nach Schätzungen mehr als 300 Mio. Menschen auf der Erde befallen sind. Die Prognose ist im Frühstadium günstig.
 
Die Behandlung erfolgt mit dem Wurmmittel Praziquantel. Der Bekämpfung und Vorbeugung dienen die Anwendung von Schneckengiften (Molluskizide), die Beseitigung der Ufervegetation zur Vernichtung der Zwischenwirte und das Freihalten der Gewässer von menschlichen Ausscheidungen. Wirksamster individueller Schutz ist die Vermeidung jeglichem Hautkontakts mit Binnengewässern in Verbreitungsgebieten.
 
Literatur:
 
Epidemiology and control of Schistosomiasis, Bilharziasis, hg. v. N. Ansari (Basel 1973);
 
Tropenmedizin in Klinik u. Praxis, hg. v. W. Lang (1993).

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Bil|har|zi|o|se, die; -, -n [nach dem dt. Arzt Theodor Bilharz (1825-1862)] (Med.): bes. Leber, Darm und Blase betreffende Wurmkrankheit.

Universal-Lexikon. 2012.