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Volkswagen AG,
Abkürzung VW AG, weltweit tätiges Kraftfahrzeugunternehmen, 1938 als Volkswagenwerk GmbH aus der 1937 gegründeten »Gesellschaft zur Vorbereitung des deutschen Volkswagens (Gezuvor)« hervorgegangen; 1960 Umwandlung in eine AG und Teilprivatisierung durch die Ausgabe von Volksaktien; heutiger Name seit 1985; Sitz: Wolfsburg. Der VW-Konzern produzierte (2001) an 42 Standorten in 19 Ländern rd. 5,11 Mio. Pkws und leichte Nutzfahrzeuge der Marken Volkswagen (VW), Audi, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Rolls Royce, SEAT und Škoda. Bedeutende Beteiligungs- und Tochtergesellschaften des VW-Konzerns: Audi AG, SEAT S. A., Škoda, automobilová a. s. (Škoda-Werke), Rolls-Royce & Bentley Motor Cars Limited (Rolls-Royce Motor Cars Limited) Volkswagen Sachsen GmbH, Mosel (100 %), Volkswagen Bratislava spol. s r. o., Preßburg (100 %), Volkswagen do Brasil Ltdo., São Paulo (100 %), Volkswagen Argentina S. A., Buenos Aires (100 %), Volkswagen de México S. A. de C. V., Puebla (100 %), Volkswagen of South Africa (Pty.) Ltd., Uitenhage (100 %), Shanghai-Volkswagen Automotive Company Ltd., Schanghai (50 %), FAW-Volkswagen Automotive Company Ltd., Changchun (40 %). Der Absatzförderung dienen u. a. die Volkswagen Bank GmbH und die Volkswagen Leasing GmbH. Das Kapital wird neben rd. 728 000 Aktionären zu 18,6 % vom Land Niedersachsen gehalten. Konzernumsatz (2001): 88,54 Mrd., Beschäftigte: 322 100.
Die Konstruktion und Produktion eines preiswerten Massenautomobils war eine Idee F. Porsches, die von Hitler aus wirtschaftlichen und propagandistischen Gründen gefördert wurde. 1937 erteilte dieser der Deutschen Arbeitsfront (DAF) den Auftrag für den Bau des Volkswagens, des Volkswagenwerks und einer dazugehörigen Stadt (am 1. 7. 1938 als »Stadt des KdF-Wagens« durch Zusammenlegung mehrerer Gemeinden gebildet, heute Wolfsburg). Die Aufwendungen für das Unternehmen wurden v. a. aus DAF-Mitteln bestritten, die Finanzierung der Produktion des Volkswagens sollte aus angesparten Vorschussraten der Autobesteller erfolgen. F. Porsche, der seit 1934 den Volkswagen entwickelt hatte, übernahm 1938 die Leitung des Volkswagenwerks. 1940-45 dominierte die Rüstungsproduktion (z. B. Schwimm- und Kübelwagen). Nachdem bereits vor Kriegsbeginn ausländische Arbeitskräfte beschäftigt worden waren, wurden ab 1941 zunehmend Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge aus Ost- und Westeuropa eingesetzt (z. B. waren von den 1944 im Wolfsburger Werk 12 000 Beschäftigten nur 4 000 Deutsche).
Der später als »Käfer« bezeichnete Volkswagen wurde aufgrund seines erfolgreichen Absatzes im In- und Ausland zum Symbol des deutschen Wirtschaftswunders. Mit (1996) über 21 Mio. Stück ist der Käfer nicht nur das meistgebaute Auto der Welt, sondern auch das mit der längsten Produktionsdauer: in Deutschland in Serienfertigung 1945-78 und heute noch in Mexiko. Vom VW-Golf wurden (1974 bis Juli 1998) 18 Mio. Einheiten hergestellt.
L. Boschen: Das große Buch der Volkswagen-Typen (21986);
Universal-Lexikon. 2012.