Ar|mi|ni|a|ner 〈m. 3〉 Anhänger des reformierten Gegners der kalvinistischen Prädestinationslehre, des niederländischen Theologen Jakob Arminius (1560-1609)
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Arminianer,
Remonstrạnten, Anhänger einer von dem reformierten Pfarrer und Professor Jakob Arminius (* 1560, ✝ 1609) gegründeten und von der reformierten Kirche der Niederlande abgetrennten Gruppe. Die Arminianer behaupteten in der »Remonstratie« (daher Remonstranten) von 1610 die Notwendigkeit einer Revision der Bekenntnisschriften der holländischen Kirche (Belgische Konfession und Heidelberger Katechismus). Sie verwarfen unter Hinweis auf die menschliche Willensfreiheit die unbedingte Prädestinationslehre Calvins und betonten den Vorrang der Bibel vor den kirchlichen Bekenntnissen. Die Synode von Dordrecht 1618/19 verurteilte die Arminianer und setzte 200 Prediger ab. 1619 gründeten verbannte Arminianer in Antwerpen die »Remonstrantsche Broederschap« (Remontrantische Brüderschaft). Seit 1630 wurden die (zu erheblichen Teilen bereits ausgewanderten) Arminianer wieder geduldet. Sie gründeten eigene Gemeinden in den Niederlanden, England (hier bedeutender Einfluss in der »Broad Church« der anglikanischen Kirche) und den USA. In den Niederlanden bildet die Remontrantische Brüderschaft heute eine kongregationalistisch verfasste Minderheitskirche mit rd. 12 000 Mitgliedern in 35 Gemeinden. Bedeutende Vertreter der Arminianer waren H. Grotius, J. Clericus, J. J. Wettstein, L. Andrewes, W. Laud und J. Taylor.
Universal-Lexikon. 2012.