Akademik

bei
wohnhaft bei (Adresse); c/o; angrenzend; benachbart; nahe; daneben; anliegend; neben; nebst; zwischen; unter; zusammen mit; im Rahmen (von); für (umgangssprachlich); im Zusammenhang (mit); im Zuge (von); im Kontext (von)

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bei [bai̮] <Präp. mit Dativ>:
1. <räumlich>
a) zur Angabe der direkten Berührung: sie nahm das Kind bei der Hand.
b) in der Nähe von:
Offenbach bei Frankfurt; er stand, saß bei ihm; sie war auch bei (unter) den Demonstranten; sie trägt den Pass bei sich.
c) dient zur Angabe der Zugehörigkeit zu einem Bereich (z. B. zu einer Familie, einer Gruppe, einem Unternehmen):
bei uns ist das so üblich; sie arbeitet bei einer Bank; er wohnt bei seinen Eltern.
d) dient zur Angabe der Teilnahme: er war bei einer Hochzeit.
e) in jmds. geistigem Bereich:
die Schuld liegt bei dir; ein Geheimnis bei sich behalten; bei ihm muss man vorsichtig sein.
2. <zeitlich> zur Angabe eines Zeitpunktes, einer Zeitspanne, eines Geschehens o. Ä.:
bei Ende der Vorstellung; bei Tag; Vorsicht bei Abfahrt des Zuges!; Paris bei Nacht.
3. dient zur Angabe von Begleitumständen, die sich ergeben aus der Art und Weise eines Zustandes, Vorgangs, aus einer gegebenen Bedingung, einem Grund, Zweck o. Ä.: bei einer Schlägerei wurde er verletzt; bei guter Gesundheit, bei Kräften sein; selbst bei größter Sparsamkeit reichte das Geld nicht; bei passender Gelegenheit; er tut es nur bei entsprechender Bezahlung; bei der hohen Miete kann er sich kein Auto leisten.
4. in Formeln der Beteuerung: bei Gott/bei meiner Ehre, das habe ich nicht getan.

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beiPräp. m. Dat.〉
I 〈örtl.〉
1. in der Nähe von, neben
2. an einem bestimmten Ort, unter bestimmten Leuten
3. an einem bestimmten Punkt
● wir werden \bei ihm auf euch warten in seiner Wohnung; \bei mir, \bei uns zu Hause in meiner, in unserer Wohnung, in meiner, in unserer Heimat; wollen Sie \bei uns zu Mittag essen? ● er ist \bei der Bahn, \bei der Post 〈umg.〉 dort angestellt; er ist heute \bei meinem Bruder; er dient \bei der Bundeswehr; er wohnt \bei einer netten alten Dame; \bei den Engländern wird Weihnachten so gefeiert in England; dicht \bei der Fabrik gelegen; er arbeitet \bei der Firma ...; gleich \beim Flugplatz befindet sich ...; \bei der Hand fassen, nehmen; hier steht Haus \bei Haus dicht nebeneinander; \beim Henkel anfassen; \bei Hofe war es üblich, dass ...; \beim Kaufmann; Wurzen \bei Leipzig; den Hund \beim Schwanz packen; Botschafter \beim Vatikan; in der Schlacht \bei Waterloo
II 〈zeitl.〉
1. während, als, zur Zeit von
2. unter bestimmten Umständen
3. in Zusammenhang mit einer Person
4. in einem bestimmten Zustand, verbunden mit
5. augenblicklich beschäftigt mit
6. 〈zur Bez. des Urhebers〉 sie nimmt Gesangsstunden \bei Frau ...; \bei Fontane lesen wir ...; Vorlesungen hören \bei Professor ...; gedruckt \bei (auf Buchtiteln); \bei wem lassen Sie arbeiten? wer ist Ihr Schneider, Ihre Schneiderin?
7. mithilfe
8. 〈vor Beteuerungsformeln〉 \bei meiner Ehre!; \bei Gott!
9. 〈vor Zahlen- u. unbest. Angaben〉 \bei 3 000 Mann 〈veraltet〉 ungefähr; das ist \bei weitem/Weitem besser, schöner viel besser, schöner; \bei weitem/Weitem nicht zufrieden sein keineswegs
● \bei meiner Abfahrt, Ankunft, meinem Aufenthalt in ...; \bei alledem; alles \beim Alten lassen nicht ändern; das Unangenehme \bei dieser Angelegenheit ist ...; \bei der Arbeit sein; Vorsicht \beim Aussteigen; nicht \bei Besinnung sein; \bei vielen Besuchern, Teilnehmern, Zuschauern wird es möglich sein; \bei näherer Betrachtung; \bei deiner Erkältung würde ich lieber zu Hause bleiben!; \beim Erwachen; \bei seinen Fähigkeiten sollte es ihm gelingen; \bei einer Flasche, einem Glas Wein gemütlich zusammensitzen; \beim Frühstücken, \beim Waschen sein; \bei (nächster) Gelegenheit werde ich ...; \bei den Germanen war es Brauch; \bei fünf Grad unter dem Gefrierpunkt; kommt das oft \bei ihm vor?; hast du nichts Ungewöhnliches \bei ihm bemerkt?; \bei seiner Jugend ... wenn man so jung ist ...; gut, knapp, schlecht \bei Kasse sein 〈umg.〉 mit Geld versehen; feierlich \bei Kerzenlicht essen; (noch nicht) wieder \bei Kräften sein; \bei all seiner Klugheit konnte er doch nicht verhindern, dass ... trotz seiner Klugheit; \bei (guter) Laune sein; \bei Lebzeiten meiner Eltern; ich dachte \bei mir ...; ich habe die Wagenpapiere nicht \bei mir; \bei dieser Nachricht, diesen Worten; jmdn. \bei seinem, \beim Namen rufen; \bei dieser Präposition steht der Genitiv; \bei Regen bleiben wir zu Hause wenn es regnet ...; \bei diesem Regen bleiben wir lieber zu Hause da es regnet ...; \bei den Reisevorbereitungen; genügend, kein Geld \bei sich haben; der flüchtige Verbrecher hat eine Schusswaffe \bei sich; er brummte \bei sich etwas Unverständliches; \bei Sonnenaufgang; der Tenor ist heute nicht \bei Stimme; Betreten \bei Strafe verboten; \bei Tage, Nacht; sich \bei Tag und Nacht sorgen um ... ständig; sie sind schon \bei Tisch sie essen bereits; \bei derartigen Unglücksfällen; ich kann \beim besten Willen nicht
[<ahd. bi, engl. by, got. bi „um ... herum, bei“]

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bei <Präp. mit Dativ> [mhd., ahd. bī, urspr. = um – herum]:
1. (räumlich)
a) zur Angabe der Nähe, der losen Berührung u. Ä.; in der Nähe von jmdm., etw.; nahe:
Bernau bei (Abk.: b.) Berlin;
beim Gepäck bleiben;
[dicht, nahe] bei der Schule;
bei jmdm., etw. stehen, sitzen;
wir versammeln uns beim Schillerdenkmal;
Kopf bei Kopf;
b) unter, zwischen (einer Menge):
er war auch bei den Demonstranten;
c) zur Angabe der direkten Berührung; an:
jmdn. bei der Schulter packen;
das Kind bei der Hand nehmen.
2. (räumlich)
a) im Wohn- od. Lebensbereich von jmdm.:
bei uns ist das so üblich;
b) in jmds. geistigem Bereich:
bei jmdm. Verständnis finden;
die Schuld liegt bei ihm;
c) im Bereich einer Unternehmung, Institution o. Ä.:
bei einer Firma arbeiten, angestellt sein;
d) im Bereich eines Geschehens, Vorgangs:
bei einer Hochzeit sein;
e) im Werk eines Autors:
sie sehen aus wie die Verbrecher bei Edgar Wallace;
f) im Falle des …, an jmds. od. am eigenen Beispiel:
bei ihm ist die Krankheit tödlich verlaufen;
es war genauso wie bei mir;
g) im eigenen Bereich:
etw. bei sich tragen;
bei sich [selbst] anfangen;
als Gast bei sich behalten;
nicht [ganz] bei sich sein (ugs.; verschlafen, geistig abwesend, nicht bei vollem Bewusstsein, Verstand sein);
h) zur Angabe eines ungefähren Wertes, einer ungefähren Anzahl:
der Umsatz liegt bei (beträgt etwa) 90 Millionen;
i) zur Angabe eines erreichten Wertes:
die Temperatur liegt jetzt bei (beträgt) 38,7 °C;
die Tachonadel blieb bei 250 km/h stehen (zeigte 250 km/h an u. blieb auf diesem Wert stehen);
j) in Beteuerungsformeln (urspr. in der Vorstellung, das Angerufene sei Zeuge od. stehe dabei):
bei Gott!;
beim Barte des Propheten!
3. <mit Akk.> (landsch.; nicht standardspr.) zur Angabe der Richtung; zu:
komm mal bei mich [bei]!
4. (zeitlich) zur Angabe eines Zeitpunktes:
Vorsicht bei Abfahrt des Zuges!;
beim Tod des Vaters.
5. (zeitlich) zur Angabe einer Zeitspanne, des Zeitraums eines Geschehens:
bei Tag und [bei] Nacht;
Rom bei Nacht;
bei Tisch (beim Essen).
6. (zeitlich) zur Angabe zweier gleichzeitig verlaufender Handlungen od. Vorgänge:
bei zunehmendem Alter in Vereinsamung geraten;
bei sein (nordd.; dabei, im Begriff sein);
ich war gerade bei gewesen wegzugehen, als das Unglück passierte.
7. zur Angabe der Begleitumstände; mit modalem Nebensinn; verbunden mit:
bei Kräften, bei guter Gesundheit sein;
bei Tageslicht arbeiten.
8. zur Angabe der Begleitumstände; betreffs; in Bezug auf jmdn., etw.:
anders sind die Verhältnisse bei Erdöl und Erdgas.
9. zur Angabe der Begleitumstände; mit finalem Nebensinn; für:
bei langen Additionen ist ein Taschenrechner schon eine Hilfe.
10. zur Angabe der Begleitumstände; mit konditionalem Nebensinn; wenn …, dann:
bei Ostwind qualmt der Ofen.
11. zur Angabe der Begleitumstände; mit kausalem Nebensinn; wegen, infolge:
bei dieser Hitze bleiben wir lieber zu Hause.
12. zur Angabe der Begleitumstände; mit adversativem, konzessivem Nebensinn; trotz, ungeachtet:
etw. beim besten Willen nicht einsehen können.
13. vgl. dabei (7).

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Bei,
 
Bej, Bẹg, Bẹk, Bey, türkischer Ehrentitel (»Herr«), schon im 8. Jahrhundert bei den Turkvölkern Zentralasiens als Bezeichnung für einen Stammesführer oder sonstige zivile und militärische Obrigkeiten nachweisbar, verbreitet in den von den Türken beherrschten islamischen Ländern (beginnend im 11. Jahrhundert). Bei den Seldschuken und frühen Osmanen war Bei noch der Herrschertitel, dann der Titel höherer Beamter und Offiziere, zwischen Efendi und Pascha, oft näher bestimmt durch Zusätze, z. B. Beglerbeg, Bejlerbej, Beylerbey (türkisch »Herr der Herren«) als Titel eines Provinzstatthalters (»Großstatthalter«). Die Söhne eines Bei trugen den Titel Bei Sade (Beyzade). Später wurde Bei zur Anrede für Angehörige der Oberschicht und für Europäer und wird auch heute noch im Türkischen im Sinne von »Herr« gebraucht. In der amtlichen Sprache wird seit der Einführung der Familiennamen 1934 das vorangestellte Wort Bay mit dem Familiennamen verwendet. - Die Form Begum (»meine Herrin«) wird im persisch-indischen Raum für verheiratete, auch für verwitwete Frauen und besonders als Titel für Fürstinnen gebraucht.
 

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Bei, der; -s, -e u. -s [türk. bey]: Beg.

Universal-Lexikon. 2012.