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Bindegewebe
Bịn|de|ge|we|be 〈n. 13; unz.; Anat.〉 Stützgewebe aus Zellen u. Fasern, das zum Aufbau des Körpers dient u. Bänder u. Sehnen bildet

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Bịn|de|ge|we|be, das (Med.):
die Organe umhüllendes, verbindendes u. stützendes Gewebe.

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Bindegewebe,
 
Gewebeform, die im Allgemeinen aus einem dreidimensionalen Gitternetz weit verzweigter Zellen besteht, mit großen Interzellularen (Zellzwischenräumen), in die eine ungeformte oder faserige Interzellularsubstanz (Zwischenzellsubstanz) abgesondert wird. Außer den Interzellularsubstanz bildenden Fibrozyten kommen noch freie Zellen vor, z. B. Histiozyten, Plasma-, Pigment- und Fettzellen. Die Interzellularsubstanz enthält Proteoglykane, Glycosaminoglykane, Hyaluronsäure u. a. spezielle Proteine, so z. B. Laminin und Fibronectin, die für die physikalische und chemische Eigenschaften des Gewebes von Bedeutung sind. Bindegewebe hat sehr unterschiedliche und vielfältige Funktionen: so umhüllt es Organe, verbindet sie miteinander, verleiht als Stützgewebe feste Form oder dient dem mechanischen Schutz; Bindegewebe ist beteiligt an der Konstanthaltung der Ionenkonzentration (v. a. PO43-, Ca2+, CO32-, HCO3-) in den Körperflüssigkeiten; Bindegewebe besitzt Speicherfunktionen, ist wichtig im Wasserhaushalt und spielt eine Rolle in der Immunabwehr.
 
Bindegewebe findet sich bei allen Vielzellern, von den Schwämmen aufwärts; so zählt man zum Bindegewebe i. w. S. die Mesogloea der Schwämme und Hohltiere, das Chordagewebe der Chordaten sowie die Neuroglia. Zum Bindegewebe im engeren Sinn zählen: embryonales Bindegewebe (Mesenchym), gallertiges Bindegewebe, faseriges Bindegewebe, geformtes Bindegewebe und Stützgewebe, retikuläres Bindegewebe, flüssiges Bindegewebe.
 
Embryonales Bindegewebe oder Mesenchym ist zellreich mit undifferenzierten Zellen und flüssigkeitserfüllten Interzellularräumen. Aus dem embryonalen Bindegewebe entstehen im Laufe der Entwicklung alle endgültigen Bindegewebe sowie Muskulatur und einige Organe.
 
Gallertiges Bindegewebe ist durch eine quellungsfähige, kollagenarme Interzellularsubstanz gekennzeichnet, so z. B. die Nabelschnur der Säugetiere. Beim faserigen Bindegewebe überwiegt der Faseranteil, der v. a. aus Kollagen (hohe Reißfestigkeit, geringe Elastizität) und Elastin (extreme Dehnungsfähigkeit, bis 160 %) besteht. Man unterscheidet zwei Formen: lockeres Bindegewebe (z. B. Unterhautbindegewebe) mit wenigen Zellen (Fibrozyten) und hoher Elastizität und Reißfestigkeit, die erreicht wird durch in alle Richtungen verfilzte Kollagenfasern, die von elastischen Fasernetzen umsponnen sind. Das straffe Bindegewebe (z. B. Sehnen, Organkapseln) besitzt v. a. Kollagenfasern in straffen Längsbündeln. Das geformte Bindegewebe und Stützgewebe bildet die Skelettteile bei Schädellosen, Manteltieren und Mollusken.
 
Retikuläres Bindegewebe bildet einen weitmaschigen schwammartigen Körper aus Retikulozyten (Lymphknoten, Milz, Knochenmark), die von Kollagen- und Polysaccharidfasern umsponnen sind, mit großen Lücken, in denen Zellen und Flüssigkeit frei zirkulieren können. Die Retikulozyten sind Teil des Monozyten-Makrophagen-Systems und somit wichtiger Teil der Immunabwehr; außerdem sind sie an Blutkörperchenbildung und -abbau beteiligt. Werden die Zellen des retikulären Bindegewebe zu Wanderzellen, bilden sie als rote und weiße Blutkörperchen, Plasmazellen, Makrophagen und Mastzellen das flüssige Bindegewebe. Durch intrazelluläre Fettspeicherung wird retikuläres Bindegewebe zu weißem oder braunem Fettgewebe.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Gewebe des Körpers: Epithelgewebe und Bindegewebe
 

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Bịn|de|ge|we|be, das (Med.): die Organe umhüllendes, verbindendes u. stützendes Gewebe.

Universal-Lexikon. 2012.