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Kieselgur
Kie|sel|gur 〈f. 20; unz.〉 sehr leichtes, aus den kieselsäurehaltigen Panzern von Diatomeen bestehendes Pulver zur Wärme- u. Schallisolation sowie als Saugmaterial verwendet; Sy Infusorienerde, Diatomeenerde, Tripel [Gu(h)r: „feuchte, aus dem Gestein ausgärende Masse“; → gären]

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Kie|sel|gur [ Kiesel (2); ahd. ghur, guhr oder gur = aus dem Gestein austretende breiige, gärende Masse], die; -; S: Kieselguhr; veraltete Syn.: Bergmehl, Diatomeenerde, Infusorienerde: bergmännisch gewonnene pulverige Masse aus mikroskopisch kleinen fossilen Kieselalgen (Diatomeen). Die K. dient als Rieselhilfe, Dämmstoff, Adsorbens, Füllstoff u. Träger für Katalysatoren.

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Kieselgur
 
[-gur, zu gären] die, -, Diatomeen|erde, ein Süßwassersediment, das zu über 70 % aus den Kieselschalen (Opal) von Kieselalgen besteht. Kieselgur ist locker bis schwach verfestigt, leicht, hochporös und weiß bis hellgrau, durch Bitumen auch schwarz gefärbt. Verfestigte, dünnschichtige Kieselgur heisst Kleb- oder Polierschiefer, Tripel. Vorkommen: in ehemaligen Seebecken des Tertiärs (Vogelsberg, Lausitz, Kalifornien, Nevada, Oregon, Washington) und des Pleistozäns (Fläming, Lüneburger Heide). Kieselgur wird als Dämm- (Wärme, Kälte, Schall), Filter-, Absorptionsmaterial (z. B. für Nitroglycerin: Dynamit), Füllstoff (Papier, Kitt), Schleifmittel und zur Herstellung von Leichtbausteinen verwendet.

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Kie|sel|gur, die (Geol., Chemie): aus den Panzern von Kieselalgen entstandene, meist helle, poröse Ablagerung ehemaliger Binnenseen; Diatomeenerde.

Universal-Lexikon. 2012.