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Rhee
Rhee
 
[englisch riː], Syngman, Yi Sŭngman, Li Syngman, koreanischer Politiker, * Hwanghaebuk-do (Nord-Korea) 26. 4. 1875, ✝ Honolulu (Hawaii) 19. 7. 1965; als Gegner der japanischen Herrschaft in Korea 1897-1904 inhaftiert, 1904-10 und 1912-45 im Exil; 1919 wurde er Präsident der in Schanghai konstituierten »Provisorischen Regierung der Republik Korea«. Im Zweiten Weltkrieg bemühte er sich bei den Kriegsgegnern Japans (besonders den USA) um die Anerkennung Koreas als unabhängiger Staat. — Nachdem die Bildung einer gesamtkoreanischen Regierung gescheitert war, wählte die Nationalversammlung in Seoul Rhee 1948 zum Präsidenten der Republik (Süd-)Korea (wieder gewählt: 1952, 1956 und 1960). Rhee, der eine Wiedervereinigung Koreas unter südkoreanischer Führung anstrebte, betrieb eine konfrontative Politik gegenüber dem kommunistischen Regierungssystem in Nord-Korea, das durch seinen Angriff auf Süd-Korea den Koreakrieg (1950-53) auslöste. Er erwirkte von den Amerikanern 1953 einen Verteidigungspakt (1954 in Kraft getreten) sowie massive Militär- und Wirtschaftshilfe. Seine zunehmend diktatorische Regierungsweise stieß auf wachsenden innenpolitischen Widerstand. 1960 zum Rücktritt gezwungen, ging er nach Hawaii ins Exil.

Universal-Lexikon. 2012.