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Indologie
In|do|lo|gie 〈f. 19; unz.〉 Wissenschaft von den indischen Sprachen u. Kulturen [<lat. India „Indien“ + grch. logos „Kunde“]

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In|do|lo|gie, die; - [zu griech. Índos = indisch u. -logie]:
Wissenschaft von der indischen Kunstgeschichte, Kultur, Philologie und Religion.

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Indologie
 
die, -, Wissenschaft von der Archäologie, Kunstgeschichte, Kultur, Philologie und den Religionen Indiens. Die wissenschaftliche Indologie begann mit der Gründung der Asiatic Society 1784 durch W. Jones in Kalkutta. Die Vorarbeiten hatten v. a. Indienberichte von Reisenden und Missionaren geleistet; die erste europäische Sanskritgrammatik stammt von dem Jesuitenpater Heinrich Roth (* 1620, ✝ 1668). - Den ersten Lehrstuhl für Sanskrit in Europa hatte in Paris Antoine Léonard de Chézy (* 1773, ✝ 1832) ab 1815, in Deutschland (Bonn) folgte A. W. von Schlegel 1818. Schwerpunkt der Forschung war in Deutschland zunächst der »Veda« (A. Weber, T. Aufrecht, H. Oldenberg, H. Lüders), später kam der Buddhismus hinzu, Epigraphik (Franz Kielhorn, * 1840, ✝ 1908, Eugen Hultzsch, * 1857, ✝ 1927, Lüders), Philosophie (H. Jacobi, R. Garbe) und Jainismus folgten (H. Jacobi, E. Leumann, Walter Schubring, * 1881, ✝ 1969). In Großbritannien erforschten George Abraham Grierson (* 1851, ✝ 1941) und R. L. Turner besonders die neuindischen Sprachen und J. Prinsep, Alexander Cunningham (* 1814, ✝ 1893) und J. Marshall die Archäologie. Seit dem späten 19. Jahrhundert untersuchten in Russland v. a. S. F. Oldenburg und F. I. Schtscherbatskoj den nördlichen Buddhismus. Im französischen Sprachraum steht neben dem Buddhismus (É. Senart, S. Lévi, L. de La Vallée Poussin) der »Veda« im Mittelpunkt des Interesses (Abel Henri Joseph Bergaigne, * 1838, ✝ 1888, L. Renou). In den Niederlanden besteht eine traditionelle Verbindung von Vedaforschung und vergleichender Sprachwissenschaft; während in den USA wie in Deutschland zunächst die altindische Sprache und Kultur erforscht wurden (W. D. Whitney, C. R. Lanman), finden in neuerer Zeit die neuindischen Sprachen und Literaturen auch hier zunehmend Interesse.
 
Literatur:
 
E. Windisch: Gesch. der Sanskritphilologie u. ind. Altertumskunde, 2 Tle. (Straßburg 1917-20);
 W. Wüst: Indisch, in: Die Erforschung der indogerman. Sprachen, Bd. 4, Tl. 1 (1929);
 H. Bechert u. G. von Simson: Einf. in die I. (1979);
 V. Stache-Rosen: German indologists. Biographies of scholars in Indian studies writing in German (Neu-Delhi 1981);
 W. Rau: Bilder 135 dt. Indologen (21982).

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In|do|lo|gie, die; - [zu griech. Índos = indisch u. ↑-logie]: Wissenschaft von der indischen Kunstgeschichte, Kultur, Philologie und Religion.

Universal-Lexikon. 2012.