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Milchstraße,

 

schwach leuchtendes, unregelmäßig begrenztes Band, das sich längs eines Großkreises am Himmelsgewölbe hinzieht. Die Milchstraße führt am Nordhimmel vom Sternbild Adler (Schnittpunkt mit dem Himmelsäquator) über die Sternbilder Schwan, Kepheus, Kassiopeia und Perseus zum Sternbild Fuhrmann und zieht am Südhimmel (wesentlich heller als auf der nördlichen Hemisphäre) über die Sternbilder Einhorn, Heck und Segel des Schiffes, Winkelmaß, Skorpion zum Sternbild Schütze. Im Fernrohr löst sich die Milchstraße in Einzelsterne, Sternhaufen und Nebel auf. Alle Objekte der Milchstraße gehören dem Milchstraßensystem an. - Mitunter wird die Bezeichnung Milchstraße auch abkürzend für Milchstraßensystem verwendet.

 

Mythologie:

 

Bei den alten Kultur- und den Naturvölkern erfuhr die Milchstraße unterschiedliche mythologische und religiöse Deutungen: vom Himmelsweg der verstorbenen Seelen (Orient, Germanen), dem Reich der Seligen (Pythagoreer), einem Fluss mit fruchtbaren Ufern als Wohnsitz oder Versammlungsort von Göttern (Indien, Japan, Ägypten) über Vorstellungen von der verschütteten Milch der Göttin Hera (daher der griechische Name Galaxias), von einer großen Brücke oder Bogensehne oder einem riesigen Tier (bei Babyloniern eine Schlange, bei bolivianischen Indianern ein Wurm) bis zur mittelalterlichen Anschauung vom Riss des Himmelsgewölbes, durch den das »himmlische Feuer« schimmere.