Akademik

Schütte
Schụ̈t|te 〈f. 19
1. Bund Stroh
2. 〈schweiz.〉 = Schüttboden
3. 〈Forstw.〉 durch einen Pilz verursachtes, plötzliches Abfallen der braungewordenen Nadeln von Nadelhölzern

* * *

Schụ̈t|te, die; -, -n [zu schütten]:
1.
a) (bes. in Küchenschränken) kleiner, herausziehbarer Behälter (in Form einer Schublade) zur Aufbewahrung loser Vorräte, die sich schütten lassen:
drei Esslöffel Mehl aus der S. nehmen;
b) Behälter, worin man loses Material (z. B. Kohlen o. Ä.) tragen u. dessen Inhalt man durch eine oben frei gelassene Öffnung ausschütten kann;
c) (bes. Schifffahrt) Rutsche zum Verladen von Schüttgut.
2. (landsch.)
a) Bund, Bündel [Stroh]:
zwei -n Stroh;
b) Aufgeschüttetes (bes. Stroh, Laub o. Ä.):
auf einer S. (auf einem Strohlager) schlafen.
3. [mhd. schüt(e)] (schweiz.) Schüttboden.
4. (Jägerspr.)
a) Futter, das für Fasanen, Rebhühner od. Schwarzwild ausgelegt wird;
b) Futterplatz, wo die Schütte (4 a) ausgelegt wird.

* * *

I
Schütte,
 
Blattfallkrankheit der Nadelbäume; massenhaftes Abwerfen der Nadeln, verursacht durch Pilzbefall. Erreger der Kiefernschütte (Kiefernritzenschorf) ist Lophodermium pinastri; erste Kennzeichen sind rotbraune Stellen an den Nadeln im Frühjahr. Nach mehrmaligem Nadelverlust können die Bäume absterben. Auch Fichten und Tannen werden von Lophodermium-Arten befallen. Die Rußige Douglasienschütte zeigt rußig aussehende Fruchtkörper des Pilzes Phaeocryptopus gäumanni auf den Nadelunterseiten; der Erreger (Rhabdocline pseudotsugae) der Rostigen Douglasienschütte erzeugt violettbraune Flecke an den Nadeln. Die Lärchenschütte, besonders in feuchten Lagen, wird verursacht durch den Pilz Mycosphaerella laricina. - Zur Verhütung sind gute Kulturbedingungen zu schaffen (lichter Stand; Bekämpfung des Wildpflanzenbewuchses). U. U. wird der Einsatz von Fungiziden erforderlich. Strenger Frost und anhaltende Trockenheit können ebenfalls Schütte verursachen.
 
II
Schụ̈tte,
 
1) Johann, Schiff- und Luftschiffbauer, * Oldenburg (Oldenburg) 26. 2. 1873, ✝ Dresden 29. 3. 1940; Professor in Danzig und Berlin, arbeitete besonders über den Widerstand der Schiffe bei hoher Geschwindigkeit und die zweckmäßige Gestaltung der Schiffskörper; gründete 1909 den Luftschiff- und Flugzeugbau Schütte-Lanz, Mannheim, und baute das starre, stromlinienförmige Schütte-Lanz-Luftschiff mit hölzernem Gerüst (Start 1911). Insgesamt wurden 22 Schütte-Lanz-Luftschiffe gebaut.
 
 
 2) Thomas, Bildhauer, Oldenburg (Oldenburg) 16. 11. 1954; gehört zur Generation der Künstler in Deutschland, die zu Beginn der 1980er-Jahre Stilprägungen der Concept- und Minimalart überwanden, indem erzählerische Momente zur Darstellung gelangen und Bedeutung erzielen. Sein künstlerisches Werk besteht aus unterschiedlichen Werkgruppen: Architekturmodelle als Skulpturen, später (seit Beginn der 90er-Jahre) entstehen figurative Arbeiten. Zeichnungen dienen ihm zur Bilderfindung. Ausstellungsorte werden zur Bühne und der Betrachter Teil der Inszenierung.
 
Literatur:
 
T. S., hg. v. U. Loock, Ausst.-Kat. Kunsthalle, Bern (1990);
 
T. S., hg. v. F. Barth u. a., Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle (1994);
 J. Heynen u. a.: T. S. (London 1998).

* * *

Schụ̈t|te, die; -, -n [zu ↑schütten; 3: mhd. schüt(e)]: 1. a) (bes. in Küchenschränken) kleiner, herausziehbarer Behälter (in Form einer Schublade) zur Aufbewahrung loser Vorräte, die sich schütten lassen: drei Esslöffel Mehl aus der S. nehmen; b) Behälter, worin man loses Material (z. B. Kohlen o. Ä.) tragen u. dessen Inhalt man durch eine oben frei gelassene Öffnung ausschütten kann; c) (bes. Schifffahrt) Rutsche zum Verladen von Schüttgut. 2. (landsch.) a) Bund, Bündel [Stroh]: zwei -n Stroh; b) Aufgeschüttetes (bes. Stroh, Laub o. Ä.): auf einer S. (auf einem Strohlager) schlafen. 3. (schweiz.) Schüttboden. 4. (Jägerspr.) a) Futter, das für Fasanen, Rebhühner od. Schwarzwild ausgelegt wird; b) Futterplatz, wo die ↑Schütte (4 a) ausgelegt wird. 5. (Forstw., Bot.) bei Nadelbäumen auftretende Krankheit, bei der die Nadeln der befallenen Bäume abfallen.

Universal-Lexikon. 2012.