Bạs|ken|land, das; -[e]s:
Region am Golf von Biskaya, die z. T. zu Spanien, z. T. zu Frankreich gehört.
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Bạskenland,
baskisch Euskadi, das Land der Basken, am Golf von Biscaya in Spanien und Frankreich, vom östlichsten Teil des Kantabrischen Gebirges bis in die westlichen Pyrenäen. Das Klima ist durch die weitgehend atlantische Prägung wintermild und sommerfrisch mit geringen Temperaturschwankungen und relativ hohen Niederschlägen.
Das französische Baskenland, Pays Basque, entspricht dem westlichen Teil des Départements Pyrénées-Atlantiques mit den alten, 1620 unter Ludwig XIII. vereinigten Provinzen Labourd, Soule und Basse-Navarre. Es umfasst den westlichsten Teil der französischen Pyrenäen bis in ihr Vorland und den Küstenabschnitt von der Adour- bis zur Bidassoamündung (Côte Basque). Dünne Besiedlung in den Pyrenäen, Viehwirtschaft im Vorland (Viehmarkt in Hasparren) und intensiver sommerlicher Fremdenverkehr an der buchtenreichen Steilküste (mit Biarritz, Saint-Jean-de-Luz, Hendaye) kennzeichnen das wirtschaftliche Bild. Das französische Baskenland hat keine Bodenschätze und wenig Industrie und gehört zu den ärmeren Regionen Frankreichs.
Das spanische Baskenland bildet seit 1979 größtenteils die autonome Region Baskenland (spanisch País Vasco) mit den Provinzen Guipúzcoa, Vizcaya und Álava, 7 261 km2, 2,10 Mio. Einwohner, Hauptstadt Vitoria. Es hat Anteil am Kantabrischen Küstengebirge, das hier mit küstenparallelen Gebirgskämmen (bis 1 544 m über dem Meeresspiegel), Ost-West-Längstalungen und Nord-Süd-Flussdurchbrüchen eine starke Landschaftskammerung mit Mittelgebirgscharakter aufweist und den Raum in eine Nord- und eine Südabdachung (mit der Hochebene von Álava) gliedert.
Die Flussmündungen an der Steilküste bilden als Ingressionsbuchten (Rias) gute Voraussetzungen für Hafenanlagen und Industrieansiedlungen. Das Eisenbahnnetz hat seine Verkehrsbedeutung an das im Ausbau befindliches Autobahnnetz zwischen den bedeutendsten Städten San Sebastián, Bilbao und Vitoria abgetreten. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich mit der Verhüttung von Eisenerzen (54 % Eisengehalt; heute fast erschöpft, daher Importe) die Schwerindustrie entwickelt. Die heutige Industriestruktur ist stark diversifiziert: Metall-, Elektro-, Maschinenbau-, Auto-, Chemie-, Petrochemie-, Holz-, Möbel-, Papier-, Druck-, Glas-, Keramik-, Leder-, Baustoff-, Reifen-, Düngemittel-, Nahrungsmittelindustrie (v. a. Fischverarbeitung). Die Landwirtschaft umfasst neben Weideviehhaltung und Getreideanbau (Mais) im Norden Obst- und im Süden Weinbau.
Das Baskenland hatte seit frühester Zeit Sonderrechte, die erst nach den Karlistenkriegen im 19. Jahrhundert eingeschränkt wurden. Die von der spanisch-republikanischen Regierung 1936 (8. 10.) gewährte Autonomie wurde 1939 nach Errichtung der Diktatur unter General F. Franco Bahamonde wieder entzogen. Seit den 60er-Jahren gewann die baskische Autonomiebewegung wieder starke innenpolitische Bedeutung in Spanien. 1979 ließ die spanische Regierung das Baskische offiziell als Unterrichtssprache zu; seit 1983 wird es durch regionale Rundfunk- und Fernsehsendungen und durch die Einrichtung besonderer Schulen (»Ikastolas«) stark gefördert.
Die Bevölkerung der drei baskischen Provinzen in Spanien billigte im Oktober 1979 mit großer Mehrheit ein Autonomiestatut für die aus den genannten Provinzen zu bildende Region Euskadi (im Dezember 1979 in Kraft getreten). Führende Partei ist der bürgerlich-nationalistische Partido Nacionalista Vasco (PNV). Die Auseinandersetzungen um eine staatliche Selbstständigkeit waren damit aber nicht beendet. Im Herbst 1999 erklärten die nationalistischen Parteien dieses Autonomiestatut einseitig für beendet, weil es Unterordnung unter die Zentralreg. verlange. Der von ihnen geforderte baskische Staat soll auch das französische Baskenland und Navarra umfassen. Die ETA sucht das Ziel der vollständigen staatlichen Unabhängigkeit von Spanien, das allerdings nur von einer Minderheit der Basken aktiv unterstützt wird, durch blutige Anschläge in ganz Spanien zu erreichen.
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Bạs|ken|land, das; -[e]s: z. T. zu Spanien, z. T. zu Frankreich gehörende Region am Golf von Biskaya.
Universal-Lexikon. 2012.