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Nachricht
Botschaft; Informationsaustausch; Bericht; Mitteilung; Meldung; Depesche; Report; Berichterstattung; Neuigkeit

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Nach|richt ['na:xrɪçt], die; -, -en:
1. Mitteilung von neuesten Ereignissen oder Zuständen von oft besonderer Wichtigkeit:
eine schlechte, amtliche, politische Nachricht; keine Nachricht erhalten; eine Nachricht von jmdm. überbringen, mitbringen.
Syn.: Ankündigung, Auskunft, Bescheid, Botschaft, Durchsage, Info (ugs.), Information, Meldung, Neuigkeit.
Zus.: Siegesnachricht, Todesnachricht.
2. <Plural> Sendung im Rundfunk oder Fernsehen, in der die aktuellen, besonders die politischen Ereignisse mitgeteilt werden:
die Nachrichten hören.
Zus.: Abendnachrichten, Kurznachrichten, Verkehrsnachrichten.

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Nach|richt 〈f. 20
1. Kunde, Botschaft, Benachrichtigung, Mitteilung einer Neuigkeit
2. Übermittlung einer (aktuellen) Begebenheit
3. 〈Pl.〉 \Nachrichten Nachrichtensendung
● eine \Nachricht abdrucken, bekanntgeben, durchgeben, veröffentlichen, weiterleiten; eine \Nachricht bekommen, empfangen, erhalten, hören; jmdm. eine \Nachricht bringen, mitteilen, senden, übermitteln; eine \Nachricht dementieren; diese \Nachricht ist soeben eingegangen, eingetroffen; jmdm. \Nachricht geben; hat er eine \Nachricht (für mich) hinterlassen, zurückgelassen?; die \Nachrichten hören (Rundfunk), sehen (TV); jmdm. eine \Nachricht überbringenamtliche, politische \Nachrichten; eine eilige, gute, schlechte, wichtige \Nachricht; die erwartete \Nachricht blieb aus; eine falsche \Nachricht; die neuesten \Nachrichten; schlimme \Nachricht kommt stets zu früh 〈Sprichw.〉 ● \Nachrichten aus aller Welt; wir haben keine \Nachricht von ihm

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Nach|richt , die; -, -en [seit dem 17. Jh. für älter Nachrichtung = das, wonach man sich zu richten hat, Anweisung (2), dann: Mitteilung (die Anweisungen enthält), Botschaft; Neuigkeit]:
1. Mitteilung, die jmdm. in Bezug auf jmdn. od. etw. [für ihn persönlich] Wichtiges die Kenntnis des neuesten Sachverhalts vermittelt:
lokale -en;
-en aus aller Welt;
eine erfreuliche N.;
die N. von seinem Tode traf alle sehr;
N. erhalten;
[keine] N. von jmdm. haben;
-en dementieren;
eine N. im Rundfunk bringen;
ohne N. sein;
auf N. warten.
2. <Pl.> Nachrichtensendung:
die -en haben nichts über das Unglück gebracht;
[die] -en hören, sehen.

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I
Nachricht
 
[engl. message], in der Informatik eine nach festen Regeln zusammengestellte Folge von Zeichen, die von einer Nachrichtenquelle (Sender) über einen Nachrichtenkanal zu einer Nachrichtensenke (Empfänger) Information übermittelt werden (Informationstheorie). Die Regelwerke zur Übertragung heißen Protokolle. Meist setzen sich Nachrichten aus einem fest formatierten Nachrichtenkopf (Adresse, Absender, Typ der Nachricht usw.), der eigentlichen Nachricht und einem Nachrichtenende (Kontrollinformation zur Fehlererkennung, Hinweise auf weitere Nachrichten, Trennsymbole usw.) zusammen.
 
Nachrichten spielen eine zentrale Rolle bei der objektorientierten Programmierung und in verteilten Systemen, in denen das gesamte System über viele Rechner verteilt ist und Teilsysteme Daten austauschen oder sich durch spezielle Nachrichten über den Zustand des Gesamtsystems unterrichten.
II
Nachricht,
 
1) allgemein: die Mitteilung oder Botschaft im Kommunikationsprozess, die Meldung, eine kurz gefasste, sachliche und folgerichtige Wiedergabe eines Vorgangs oder einer Handlung, aktueller Ereignisse oder Entwicklungen in Zeichen oder Text, Bild oder Film, aufgrund eigener oder fremder Zeugnisse, verbreitet durch Kommunikationsmittel.
 
Die Kommunikationsforschung fragt u. a. nach den politisch-rechtlichen und wirtschaftlich-technischen Einflussfaktoren der Nachrichtenströme, nach den Kriterien der Nachrichtenauswahl in den Redaktionen der Agenturen und Medien, nach der Wirklichkeitsvermittlung der Nachrichtenanbieter und der Wirklichkeitsvorstellung der Nachrichtenempfänger sowie nach dem journalistischen Objektivitätsproblem. Welche Eigenschaften aktuelle Ereignisse und Entwicklungen haben müssen, um zu einer Nachricht zu werden, wurde systematisch untersucht und zu einer Theorie der Nachrichten ausgebaut. Nachrichtenfaktoren sind u. a.: Schwellenfaktor (Schwellenwert der Auffälligkeit), Bedeutsamkeit (Tragweite eines Ereignisses), Komment (Erwartung, Wünschbarkeit), Überraschungseffekt, Bezug auf Elitepersonen oder -gruppen, Negativismus (Bezug auf Konflikte, Zerstörung, Tod).
 
Literatur:
 
J. Galtung u. M. H. Ruge in: Journal of peace research, Jg. 2 (Oslo 1965);
 H. Höhne: Die Gesch. der N. u. ihrer Verbreiter (1977);
 W. Schulz: N., in: Publizistik, Massenkommunikation, hg. v. E. Noelle-Neumann u. a. (1989).
 
 2) Informatik und Nachrichtentechnik: mit dem Ziel der Weitergabe gebildete Information, die von einer Nachrichtenquelle ausgeht und an einer räumlich davon entfernten Stelle (Nachrichtensenke) aufgenommen wird. Zur Übertragung der Nachricht dienen Signale (Nachrichtenträger), d. h. Verläufe physikalischer Größen über der Zeit, wie z. B. Spannungen oder Ströme. Die Nachrichtenübertragung erfolgt über einen Nachrichten- beziehungsweise Kommunikationskanal, an dessen Ein- und Ausgang im Allgemeinen eine Wandlung entsprechend dem jeweiligen Nachrichtenträger stattfindet. Eine übermittelte Nachricht ist dann von Bedeutung, wenn der Empfänger diese eindeutig mittels einer entsprechenden Interpretationsvorschrift auf eine Information abbilden kann.

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Nach|richt, die; -, -en [seit dem 17. Jh. für älter Nachrichtung = das, wonach man sich zu richten hat, ↑Anweisung (2), dann: Mitteilung (die Anweisungen enthält), Botschaft; Neuigkeit]: 1. Mitteilung, die jmdm. in Bezug auf jmdn. od. etw. [für ihn persönlich] Wichtiges die Kenntnis des neuesten Sachverhalts vermittelt: eine falsche, aktuelle N.; die neueste N. lautet ...; lokale, politische -en; -en aus aller Welt; -en vom Sport; eine N. geht ein, ist überholt; eine erfreuliche, verspätete, [un]angenehme N.; die N. von seinem Tode traf alle sehr; Es stand zu häufig das Prinzip „Schlechte -en sind gute -en“ im Vordergrund (CCI 1, 1986, 21); eine N. [über]bringen, hinterlassen; N. erhalten; [keine] N. von jmdm. haben; -en dementieren, weiterleiten; eine N. im Rundfunk bringen, durch das Fernsehen verbreiten; Er hatte -en mitgebracht, von denen beide annahmen, dass sie dem alten Herrn sofort mitgeteilt werden müssten (Bieler, Mädchenkrieg 64); Meine Verwandten haben mir eine N. zukommen lassen. Da bin ich geflüchtet (Frischmuth, Herrin 125); auf N. warten; ohne N. sein. 2. <Pl.> Nachrichtensendung: die -en haben nichts über diese Ereignisse gebracht, haben ausführlich darüber berichtet; [die] -en einstellen, hören, sehen.

Universal-Lexikon. 2012.