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Tennessee
1Ten|nes|see […'si :, auch: 'tɛnəsi ], der; -[s]:
linker Nebenfluss des Ohio.
2Ten|nes|see ; -s:
Bundesstaat der USA.

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Tennessee
 
['tenəsiː, tenə'siː], Abkürzung Tennessee, postamtlich TN, Bundesstaat der USA, 109 158 km2, (1999) 5,48 Mio. Einwohner (1930: 2,62 Mio., 1970: 3,92 Mio.). Hauptstadt ist Nashville-Davidson. Administrativ ist Tennessee in 95 Verwaltungsbezirken (Countys) gegliedert.
 
Recht:
 
Verfassung von 1870 (seither zahlreiche Änderungen); Senat mit 33, Repräsentantenhaus mit 99 Mitgliedern. Im Kongress ist Tennessee mit zwei Senatoren und neun Abgeordneten vertreten.
 
Landesnatur:
 
Tennessee erstreckt sich vom Westrand der südlichen Appalachen (Great Smoky Mountains Clingmans Dome 2 025 m über dem Meeresspiegel) über das vom Tennessee River durchflossene Große Appalachental, das Cumberlandplateau und das Tal des unteren Tennessee River bis ins Tiefland des Mississippi, der die Westgrenze bildet. Tennessee, das zum Sun Belt gehört, besitzt warmgemäßigtes Klima mit langen Wachstumsperioden (über 220 Tage). Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt 1 270 mm pro Jahr, kaum Schneefall. Fast die Hälfte des Staatsgebiets ist bewaldet, das fruchtbare Nashville Basin (180 m über dem Meeresspiegel) trug ursprünglich Wiesenrispengras (»Bluegrass«).
 
Bevölkerung:
 
Von der Bevölkerung sind (1990) 83 % Weiße und 16 % Schwarze, andere 1 %. In Städten wohnen (1990) 61 % der Bevölkerung; die größten Städte sind Memphis, die Hauptstadt Nashville-Davidson, Knoxville und Chattanooga.
 
Wirtschaft:
 
Entscheidende wirtschaftliche Impulse gingen bereits seit den 30er-Jahren von der Tennessee Valley Authority aus: Ausbau der Elektrizitätsgewinnung, Industrialisierung. Am bedeutendsten ist die chemische Industrie, ferner Maschinen- und Kraftfahrzeugbau, Textilindustrie. Die Landwirtschaft (Anbau von Sojabohnen, Tabak, Baumwolle, Mais; Rinderzucht) trägt nur noch 4 % zum Einkommen bei. Der Bergbau fördert v. a. Kohle, Zink und Phosphat. Der Great Smoky Mountains National Park und das Tal des Tennessee River mit seinen vielen Stauseen sind Anziehungspunkte des Fremdenverkehrs.
 
Geschichte:
 
Als erste Weiße erkundeten Spanier unter H. de Soto 1540 das von verschiedenen Indianerstämmen (u. a. den Cherokee, Chikasaw und Shawnee) bewohnte Gebiet, im 17. Jahrhundert folgten Franzosen und Engländer. Ab 1663 war Tennessee Teil der englischen Eigentümerkolonie Carolina. Seit 1769 permanent von Weißen besiedelt, organisierte sich der östliche Teil 1772 in der »Watauga Association« und errang als »State of Franklin« (1784-89) eine gewisse Selbstständigkeit. Das Gebiet Tennessees wurde 1789 von North Carolina an den Bund abgetreten, 1790 als Territorium organisiert und am 1. 6. 1796 als 16. Staat in die Union aufgenommen. Während im fruchtbaren, verkehrsgünstigen Westen die Bevölkerung rasch zunahm und große Baumwollplantagen entstanden, entwickelte sich der bergige, dünner besiedelte Osten mit v. a. kleinen Farmen wesentlich langsamer. Im Sezessionskrieg schloss sich Tennessee, gestützt auf die Bevölkerung in der Mitte und im Westen, 1861 als letzter Staat den Konföderierten an und wurde zum westlichen Hauptkriegsschauplatz; der östliche Teil blieb loyal gegenüber der Union. 1866 erreichte Tennessee als erster Südstaat die Wiederaufnahme in die Union. Es wurde Schauplatz heftiger Rassenkonflikte (Gründung des Ku-Klux-Klan 1866) und blieb eine Hochburg des protestantischen Fundamentalismus. Bis ins 20. Jahrhundert war Tennessee primär ein Agrarstaat, erst mit den Großprojekten der Tennessee Valley Authority (ab 1933) setzte die Industrialisierung ein.
 
Literatur:
 
T. A history, 1673-1932, hg. v. P. M. Hamer, 4 Bde. (New York 1933);
 W. Dykeman: T. A bicentennial history (ebd. 1975);
 R. E. Corlew: T., a short history (Knoxville, Tenn., 21981);
 W. P. Majors: Change and continuity. T. politics since the Civil War (Macon, Ga., 1986).
 

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1Ten|nes|see [...'si:, auch: 'tɛnəsi], der; -[s]: linker Nebenfluss des Ohio.
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2Ten|nes|see; -s: Bundesstaat der USA.

Universal-Lexikon. 2012.