Ayub Khan
['kaːn], Mohammed, pakistanischer Feldmarschall und Politiker, * Abbottabad (North West Frontier Province) 14. 5. 1907, ✝ Islamabad 20. 4. 1974; zunächst Offizier in britischen Diensten, stieg nach der Bildung des unabhängigen Staates Pakistan (1947) 1951 zum Oberbefehlshaber der pakistanischen Armee auf. 1954/55 war er Verteidigungsminister Nach mehreren Jahren innenpolitischer Unruhe ernannte ihn Präsident Iskander Mirza 1958 zum »Obersten Kriegsrechtsadministrator«. Noch im selben Jahr übernahm er als Staatspräsident die gesamte Regierungsgewalt in Pakistan (1960 und 1965 durch Wahl im Amt bestätigt). 1963-70 war er Präsident der Muslimliga.
Im Innern bemühte sich Ayub Khan um Reformen auf politischem und gesellschaftlichem Gebiet (1962 In-Kraft-Treten einer neuen Verfassung auf der Grundlage der 1960 eingeführten »basic democracies«, Pakistan, Geschichte; Verbesserungen auf dem Agrargebiet), gleichzeitig suchte er die industrielle Produktion zu erhöhen. Außenpolitisch setzte sich Ayub Khan für einen Ausgleich mit der Volksrepublik China ein. Der Konflikt um Kaschmir zwischen Indien und Pakistan weitete sich in seiner Amtszeit zu einem unerklärten Krieg (1965/66) zwischen beiden Ländern aus. Nach Unruhen (1968/69) trat Ayub Khan 1969 als Staatspräsident zurück.
Universal-Lexikon. 2012.