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Freudenberg
I
Freudenberg,
 
1) Stadt und Erholungsort im Main-Tauber-Kreis, Baden-Württemberg, am linken Mainufer, 127-453 m über dem Meeresspiegel, 4 100 Einwohner; Möbelfabrik.
 
Stadtbild:
 
Oberhalb der Stadt Burgruine (14./15. Jahrhundert); das Rathaus hat gotischen Unterbau (1499) mit Fachwerkgeschoss (1605); katholische Pfarrkirche Sankt Laurentius (1956/57) von Albert Boßlet (* 1880, ✝ 1957).
 
Geschichte:
 
Das um 1200 gegründete Freudenberg, 1287 als »civitas« und 1295 als »oppidum« bezeugt, erhielt 1333 Stadtrecht. Es gehörte zum Bistum Würzburg und kam 1806 an Baden.
 
 
 2) Stadt und Luftkurort im Kreis Siegen-Wittgenstein, Nordrhein-Westfalen, im Siegerland, 300 m über dem Meeresspiegel, 18 000 Einwohner; Eisen und Blech verarbeitende Industrie, Behälter- und Apparatebau; Fremdenverkehr.
 
Stadtbild:
 
Der Stadtkern »Alter Flecken« ist Baudenkmal von internationaler Bedeutung.
 
Geschichte:
 
Die im Schutz einer im 14. Jahrhundert errichteten Burg der Grafen von Nassau erwachsene Siedlung Freudenberg erhielt 1456 ihre städtischen Rechte bestätigt. Nach einem Brand (1666) wurde die Stadt planmäßig mit Fachwerkhäusern wieder erbaut. Mit dem Anschluss des Siegerlandes an Preußen (1815) erlebte Freudenberg einen wirtschaftlichen Aufstieg mit Eisenverarbeitung, Gerberei, Leimsiederei und Filzherstellung.
II
Freudenberg,
 
Karl Johann, Chemiker, * Weinheim 29. 1. 1886, ✝ ebenda 3. 4. 1983; Professor in Freiburg im Breisgau, Karlsruhe und Heidelberg, 1938-69 Leiter des Forschungsinstituts für die Chemie des Holzes und der Polysaccharide in Heidelberg; arbeitete über die Konstitution der Zucker, der Cellulose und der Stärke sowie über stereochemische Probleme und klärte die Struktur des Lignins auf.

Universal-Lexikon. 2012.