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Glauberg
Glauberg,
 
Basaltkuppe südlich des Vogelsbergs in der Wetterau, Hessen, 270 m über dem Meeresspiegel; das fast ebene Plateau war seit der Jungsteinzeit (5. Jahrtausend v. Chr.) immer wieder besiedelt und seit frühkeltischer Zeit (6./5. Jahrhundert v. Chr.) auch befestigt (Ringwallanlage). Im 4./5. Jahrhundert n. Chr. war der Berg vermutlich Sitz eines alemannischen Kleinkönigs; wohl um 500 unter fränkischem Druck aufgegeben, seit dem 8. Jahrhundert erneut befestigtes Zentrum. Von der um 1250 erbauten staufischen Reichsburg (Glauburg) sind Reste vorhanden. - Am Südhang des Glaubergs nahe Büdingen wurde 1987 mithilfe von Luftbildaufnahmen ein frühkeltischer Grabhügel mit Kreisgraben und 350 m langer Prozessionsstraße entdeckt. 1994 und 1995 legten Archäologen hier zwei Fürstengräber (eine Körper- und eine Brandbestattung) aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. frei, die kostbare Beigaben (Bronzekannen, Lanzenspitzen, Waffen, Goldschmuck) enthielten. In einem »heiligen Bezirk« im Randbereich des Hügels kam 1996 die viereinhalb Zentner schwere, lebensgroße Sandsteinfigur eines keltischen Fürsten mit Brustpanzer und Schild zutage; auffallender Kopfschmuck ist die Blattkrone, ein bisher Göttern zugordnetes Attribut. Bei neuen Grabungen wurden u. a. Fragmente dreier weiterer Krieger sowie in einem benachbarten Tumulus ein drittes reich ausgestattetes Fürstengrab gefunden. Die Gemeinde Glauburg-Glauberg (Wetteraukreis; Museum) plant die Anlage eines archäologischen Parks.
 
Literatur:
 
Die Keltenfürsten vom G.. Ein frühkelt. Fürstengrabhügel am Hang des G. bei Glauburg-Glauberg, Wetteraukreis, mit Beitrr. v. F.-R. Herrmann u. O.-H. Frey (1996);
 
Ein frühkelt. Fürstengrabhügel am G. im Wetteraukreis, Hessen. Bericht über die Forschungen 1994 - 1996, mit Beitrr. v. A. Bartel u. a. (1998);
 
Das Rätsel der Kelten vom G.Glaube, Mythos, Wirklichkeit, Ausst.-Kat. Frankfurt am Main (2002).

Universal-Lexikon. 2012.