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äffen
ạ̈f|fen 〈V. tr.; hat; selten
1. nachahmen, nachäffen
2. zum Narren halten
[→ Affe]

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ạ̈f|fen <sw. V.; hat [mhd. effen, zu Affe]:
1. (geh.) irreführen, täuschen:
man hat uns geäfft.
2. (selten) nachahmen.

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Affen,
 
Simiae, Unterordnung der zu den Säugetieren zählenden Ordnung der Herrentiere, die v. a. in den Tropen und Subtropen, außer Australien, Neuguinea und Madagaskar, verbreitet sind. Die einzige in Europa lebende Art ist der Magot (Berberaffe) auf Gibraltar. Die Affen sind eichhorn- bis gorillagroß. Sie leben meist auf Bäumen, haben sich zum Teil aber auch dem Leben am Boden angepasst (v. a. große Menschenaffen, Paviane, Makaken). Ihre Körperhaltung ist mehr oder weniger aufrecht. Hände und Füße sind stets greiffähig, mit oft entgegenstellbarem (opponierbarem) erstem Finger (Daumen). Sie besitzen abgeplattete Finger- und Zehennägel sowie ein individuelles, unveränderliches Rillenmuster auf den unbehaarten Hand- und Fußinnenflächen. Das Gesicht ist mehr oder weniger unbehaart. Die Augen sind stets nach vorn gerichtet (im Unterschied zu vielen anderen Säugetieren, z. B. Huftieren) und daher zum räumlichen Sehen befähigt. Die Gesichtsmuskulatur ist, im Zusammenhang mit der Fähigkeit zum Mienenspiel, mehr oder weniger hoch entwickelt. Auffallend sind große, raubtierähnliche Eckzähne (Affenlücke). Das Gehirn (besonders die Großhirnrinde) ist gut entwickelt, bei Menschenaffen (neben dem Menschen) am stärksten von allen Säugern.
 
Die Fortpflanzung ist an keine Jahreszeit gebunden, lediglich bei Affen, die in gemäßigten Breiten leben, beobachtet man bevorzugte Fortpflanzungszeiten (z. B. japanische Schneeaffen, Magot). Die Weibchen unterliegen einem monatlichen Zyklus, der mit der Eireifung in Zusammenhang steht; sie sind nur an bestimmten Tagen dieses Zyklus befruchtungsfähig. Meist wird nur ein Junges geboren; Zwillinge finden sich häufig bei den kleinen Krallenäffchen. Bei Menschenaffen bekommt die Mutter bei erfolgreicher Aufzucht nur alle 2-3 Jahre erneut Nachwuchs. Der Jungaffe ist im Vergleich zu anderen Jungsäugern lange von Fürsorge und Schutz durch die Mutter u. a. Gruppenmitglieder abhängig.
 
Die Geschlechter leben meist in kleinen Familienverbänden monogam (z. B. Gorilla, Makaken) oder auch in großen, aus mehreren Familiengruppen bestehenden Horden (z. B. Paviane). Schimpansen leben in lockerer Gesellschaftsform; hier finden sich engere Beziehungen zwischen verwandten Weibchen (Mütter und Töchter) oder auch zwischen Brüdern. Orang-Utans leben relativ einzelgängerisch.
 
Affen sind Allesfresser, ihre Nahrung ist jedoch überwiegend pflanzlich. Schimpansen verzehren mitunter auch größere Beutetiere (Gazellen, Paviane). Feinde der Affen sind v. a. Raubkatzen (Leopard, Nebelparder, Ozelot), Greifvögel (Affenadler) und Schlangen. Der Mensch bedroht viele Arten dadurch, dass er deren ursprüngliche Lebensräume, z. B. durch Rodungen oder Verkehrserschließung, immer stärker einschränkt. Jagd und Verzehr von Affen sind auch heute noch verbreitet.
 
Die Affen werden in Neuweltaffen (auch Breitnasenaffen, Platyrrhini) und Altweltaffen (auch Schmalnasenaffen, Catarrhini) eingeteilt. Zu den Neuweltaffen zählen rd. 65 Arten aus 17 Gattungen folgender Gruppen: Krallenäffchen, Kapuzineraffen, Springaffen, Nachtaffen, Brüllaffen, Klammeraffen und Wollaffen. Ihre knorpelige Nasenscheidewand ist meist breit, die Nasenlöcher sind nach außen gerichtet. Sie haben einen meist körperlangen Schwanz mit mindestens 14 Wirbeln, der mitunter als Greifschwanz ausgebildet ist. Die Zahl der Zähne beträgt 36.
 
Die Altweltaffen umfassen 75 Arten aus 25 Gattungen. Sie haben in der Regel eine schmale Nasenscheidewand und nach unten gerichtete Nasenlöcher. Der Schwanz ist zuweilen auf wenige Wirbel reduziert und niemals als Greifschwanz ausgebildet. Die Zahl der Zähne beträgt 32. Die Mehrzahl der Altweltaffen gehört zu den Hundsaffen: Paviane, Mangaben, Meerkatzen, Makaken, Schlank- und Stummelaffen. Die Menschenaffen werden, zusammen mit dem Menschen, in die Überfamilie Hominoidea (Menschenartige) gestellt. Innerhalb der Menschenartigen werden die Gibbons meist als Kleine Menschenaffen (Familie Hylobatidae) den Großen Menschenaffen (Familie Pongidae mit den Gattungen: Gorilla, Orang-Utan, Schimpanse) gegenübergestellt. Letztere umfassen zoologisch gesehen die nächste Verwandtschaft des Menschen, der in eine eigenständige Familie (Hominidae) gestellt wird. Während es im Sprachgebrauch nicht üblich ist, den Menschen als »Affenart« einzustufen, stellt er nach den Kriterien der zoologisch-verwandtschaftlichen Zusammenhänge eine Form in der Verwandtschaft der Simiae dar.
 
Aufgrund neuerer karyologischer und biochemischer Befunde wird von einigen Wissenschaftlern sogar die Ansicht vertreten, dass eine Trennung der Familien Pongidae und Hominidae nicht aufrecht zu erhalten ist.
 
Kulturgeschichte:
 
Im alten Ägypten und besonders in Indien wurden Affen hoch verehrt (Hanuman). Beim shintoistisch-buddhistischen Kōshin-Fest erstatten die »Drei Affen« als Boten der Götter Bericht über die Menschen; in diesem Zusammenhang werden sie in der Pose »Wir sehen, hören und sprechen nichts Böses« dargestellt; diese Darstellung soll einen Abwehrzauber ausüben.
 
Im Altertum wurden Affen gerne als Haustiere zur Belustigung gehalten. Ihr Fleisch und ihr Fett wurden u. a. von Plinius der Ältere als Heilmittel empfohlen. Römische Gaukler brachten die Affen auch nach Deutschland, wo sie im Mittelalter von fahrenden Leuten mitgeführt wurden.
 
Mit dem Spiegel in der Hand galt der Affe im Mittelalter als Symbol des Bösen, oft wurde er sogar als Abbild des Teufels angesehen. - In Redensarten, Sprichwörtern und in der Dichtung kommen Affen seit alters her vor, Darstellungen finden sich bereits in der minoischen Kultur Kretas.
 
Literatur:
 
Grzimeks Tierleben, hg. v. B. Grzimek, Bd. 10/11 (Neuausg. 1979, Nachdr. 1993);
 
Grzimeks Enzykl. Säugetiere, hg. v. B. Grzimek, Bd. 2 (Neuausg. 1991).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Affen als Urahnen des Menschen
 

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ạ̈f|fen <sw. V.; hat [mhd. effen, zu ↑Affe]: 1. (geh.) irreführen, täuschen: man hat uns geäfft. 2. (selten) nachahmen.

Universal-Lexikon. 2012.