Guardini,
Romano, katholischer Religionsphilosoph und Theologe italienischer Herkunft, * Verona 17. 2. 1885, ✝ München 1. 10. 1968; 1910 Priester; wurde 1923 Professor für Religionsphilosophie und katholische Weltanschauung in Berlin (1939 Zwangsemeritierung), 1945 in Tübingen, 1948-64 in München. Guardini war führende Persönlichkeit in der katholischen Jugendbewegung (Quickborn) und in der deutschen liturgischen Bewegung. Er befasste sich, von einem christlich-existenziellen Denkansatz ausgehend, in seinen Werken mit Grundfragen des christlichen Glaubens, Zeit- und Kulturfragen und mit bedeutenden Gestalten der Dichtung und Philosophie (Augustinus, Dante, B. Pascal, F. Hölderlin, F. M. Dostojewskij, R. M. Rilke). 1952 erhielt Guardini den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 1962 den Erasmuspreis.
Werke: Vom Geist der Liturgie (1918); Vom Sinn der Kirche (1922); Das Gute, das Gewissen und die Sammlung (1929); Der Mensch und der Glaube. Versuche über die religiöse Existenz in Dostojewskijs großen Romanen (1932); Christliches Bewußtsein. Versuche über Pascal (1935); Der Herr. Betrachtungen über die Person und das Leben Jesu Christi (1937); Der Tod des Sokrates (1944); Das Ende der Neuzeit (1950); Die Kirche des Herrn (1965); Stationen und Rückblicke (1965).
F. Wechsler: R. G. als Kerygmatiker (1973);
Christl. Weltanschauung, hg. v. W. Seidel (1985);
Universal-Lexikon. 2012.