Hẹnneberg,
ehemalige, seit 1310 gefürstete Grafschaft in Franken und Thüringen. Die seit 1037/1049 sicher bezeugten Grafen, vermutlich verwandt mit den älteren Babenbergern, nannten sich seit dem Ende des 11. Jahrhunderts nach der Burg Henneberg im Grabfeld (südwestlich von Meiningen). Aus Nebenlinien stammten der Minnesänger Otto von Botenlauben und der Mainzer Erzbischof Berthold von Henneberg; Familienkloster wurde Veßra bei Schleusingen (gegründet 1131). Nach Niederlagen durch die Bischöfe von Würzburg wurden die Henneberger deren Lehensleute (bis 1230 Burggrafen von Würzburg). Mit dem Kern ihrer Herrschaft nach 1230 in das Gebiet von Schleusingen nach Thüringen abgedrängt, führte die Teilung in drei Linien (1274: Henneberg-Schleusingen bis 1583, Henneberg-Aschach bis 1549 und Henneberg-Hartenberg-Römhild bis 1379) zur Schwächung und zum Niedergang des Hauses. Die »neue Herrschaft Henneberg« (Coburg, Sonneberg; ab 1247) ging 1353 als Frauenlehen größtenteils an die Wettiner verloren. Nach Aussterben der Henneberger (1583) kam auch der größte Teil Hennebergs an die Wettiner, die ihn bis 1660 gemeinsam verwalteten und dann in einen kursächsischen Teil (1815 an Preußen) und Sachsen-Meiningen (1680-1918 Herzogtum; 1920 zu Thüringen) teilten. Die Herrschaft Schmalkalden kam zu Hessen-Kassel (1866 an Preußen, Provinz Hessen-Nassau; 1944 zu Thüringen).
Hẹnneberg,
1) Hugo, österreichischer Fotograf, * Wien 27. 7. 1863, ✝ ebenda 11. 7. 1918; neben H. Watzek und H. Kühn einer der ersten Vertreter der Kunstfotografie. Henneberg schuf großformatige Gummidrucke von Landschaften und Stillleben, stilistisch beeinflusst vom Impressionismus.
2) Rudolf Friedrich August, Maler, * Braunschweig 13. 9. 1826, ✝ ebenda 14. 9. 1876; studierte in Antwerpen und in Paris, wo er Anregungen von A. G. Decamps, T. Couture und E. Delacroix aufnahm. Henneberg bevorzugte literarische Themen (u. a. nach G. A. Bürger, F. von Schiller), die er in romantisch-fantastische Stimmungen umsetzte.
Universal-Lexikon. 2012.