Lebus,
Woiwodschaft L., polnisch Województwo Lubuskie [woje'wudztwɔ -], seit 1999 Woiwodschaft im Westen Polens, 13 984 km2, 1,02 Mio. Einwohner; Sitz des Woiwoden ist Landsberg, des Parlaments (Sejmik) Grünberg.
Lebus
['leːbʊs, le'buːs], Name von geographischen Objekten:
1) Lebus, Stadt im Landkreis Märkisch-Oderland, Brandenburg, an der Oder im Land Lebus, 2 000 Einwohner.
1432 Zerstörung der Burganlage; die klassizistische Saalkirche wurde 1810 unter Verwendung von Bauteilen eines gotischen Vorgängerbaus errichtet.
Die im heutigen Stadtgebiet nachgewiesenen Befestigungen aus der späten Bronze- und frühen Eisenzeit waren um 500 v. Chr. verfallen. Um 600 n. Chr. wurde der Platz von slawischen Leubuzzi erneut befestigt. Deren 1100 eroberte Burg wurde dem Erzbischof von Magdeburg übertragen, doch fiel das Gebiet mit der aus einer Ober- und einer Unterstadt bestehenden Ortschaft (aus dem 12. Jahrhundert) an die schlesischen Herzöge, bis sich 1287 die Markgrafen von Brandenburg durchsetzten. Mit dem Aufkommen von Frankfurt (Oder) verlor Lebus rasch an Bedeutung.
2) Lebus, ehemaliges Bistum, um 1125 auf Veranlassung von Boleslaw III. gegründet. Zunächst als polnisches Bistum dem Erzbistum Gnesen unterstellt, wurde Lebus mit der Ausweitung des deutschen Einflusses im Gefolge der deutschen Ostsiedlung 1420 dem Erzbistum Magdeburg unterstellt. 1276 verlegten die Bischöfe ihren Sitz nach Göritz (heute Górzyca [Woiwodschaft Gorzów]), seit 1385 residierten sie in Fürstenwalde/Spree. Eine Blüte erlebte das Bistum unter Dietrich von Bülow (* 1469, ✝ 1523, Bischof seit 1490). Im Zuge der Reformation wurde Lebus 1555 durch Kurfürst Joachim II. Hektor säkularisiert. Er setzte den noch unmündigen Markgrafen Joachim Friedrich als protestantischer Bischof ein, der den Bischofstitel als Kurfürst 1598 ablegte.
3) Lạnd Lebus, flachwellige Grundmoränenplatte links der mittleren Oder, Brandenburg, zwischen Oderbruch und Fürstenwalder Spreetalniederung, 50-131 m über dem Meeresspiegel; Ackerbau.
Universal-Lexikon. 2012.