Lier,
französisch Lierre [ljɛːr], Stadt in der Provinz Antwerpen, Belgien, 31 600 Einwohner; Museum Timmermans-Opsomer (im Wohnhaus von F. Timmermans), Museum Wuyts-Van Campen en Baron Caroly (mit flämischer Malerei); Textilindustrie (Seidenspinnereien, Kunst- und Spitzenstickereien), Brauerei, Großdruckereien, Nahrungsmittel-, Metall verarbeitende, Leder-, Kunststoff-, Baustoffindustrie.
Sint-Gummaruskerk (1425-1557) mit Lettner (1536) im Flamboyantstil und Glasgemälden (15./16. Jahrhundert). Ältester Bau der Stadt ist die romanische Sint-Pieterskapel. Die Gebäude des im 13. Jahrhundert gegründeten Beginenhofs stammen v. a. aus dem 17. Jahrhundert; Zimmer-Turm (nach dem Uhrmacher Louis Zimmer, * 1880, ✝ 1970, benannt) mit astronomischer Uhr (1930); am Markt alte Gildehäuser.
Neben einer seit 760 bezeugten Klause erwuchs im 12. Jahrhundert die Ortschaft Lier, die 1212 Stadtrecht erhielt. Tuchherstellung und -handel sorgten v. a. im 15./16. Jahrhundert für einen bescheidenen Wohlstand. Wirtschaftlicher Niedergang im 17. Jahrhundert folgte im 18. Jahrhundert ein Aufschwung. Am Anfang des Ersten Weltkriegs gewann Lier strategische Bedeutung.
Lier,
Adolf Heinrich, Maler, * Herrnhut 21. 5. 1826, ✝ Vahrn (bei Brixen) 30. 9. 1882; gehört mit seinen kleinformatigen realistischen Landschaftsbildern zu den bedeutendsten Vertretern der intimen Landschaftsmalerei in Deutschland. Richtungweisend war für ihn die Auseinandersetzung mit Werken der Schule von Barbizon und J. Constables.
Universal-Lexikon. 2012.