Meinhold,
1) Johannes Wilhelm, Schriftsteller, * Netzelkow (auf Usedom) 27. 2. 1797, ✝ Charlottenburg (heute zu Berlin) 30. 11. 1851; bekannt v. a. durch den Roman »Maria Schweidler, die Bernsteinhexe« (1843), der Geist und Sprache der Chroniken des 17. Jahrhunderts so täuschend nachahmt, dass man an die Echtheit dieser »Chronik« glaubte, bis Meinhold selbst sich als Autor zu erkennen gab.
Weitere Werke: Vermischte Gedichte (1824); Sankt Otto, Bischof von Bamberg (1826); Sidonia von Bork, die Klosterhexe, 3 Bände (1847-48).
Ausgabe: Gesammelte Schriften, 9 Bände und Supplementband (1-31846-58).
2) Peter, evangelischer Theologe, * Berlin 20. 9. 1907, ✝ Salzkotten 2. 10. 1981; war 1946-76 Professor in Kiel, anschließend Leiter des Instituts für Europäische Geschichte, Abteilung Religionsgeschichte, in Mainz (Nachfolger von J. Lortz); ökumenisch interessierter Kirchenhistoriker und Lutherforscher, zeitweise Herausgeber der Werke von J. H. Wichern (1962-88, 10 Bände). Seine Arbeiten zur Geschichte und Gegenwart der Ökumene fanden internationale wissenschaftliche Anerkennung und wurden auch als wichtige Beiträge im interkonfessionellen Gespräch gewürdigt.
Werke: Luthers Sprachphilosophie (1958); Konzile der Kirche in evangelischer Sicht (1962); Ökumenische Kirchenkunde (1962); Geschichte der kirchlichen Historiographie, 2 Bände (1967); Das Dreieck der Christenheit. Evangelisches Wort zu ökumenischen Fragen der Gegenwart (1974); Die gesamtchristliche Bedeutung der Theologie Martin Luthers (1976); Kirchengeschichte in Schwerpunkten (herausgegeben 1982).
Universal-Lexikon. 2012.