Rivẹra,
1) Hauptstadt des Departaments Rivera im nördlichen Uruguay, an der brasilianischen Grenze (gegenüber der Stadt Livramento), 56 300 Einwohner; Handels- und Industriezentrum für das landwirtschaftliche Umland. Reger Grenzverkehr (u. a. Bahnlinie Montevideo-Rio de Janeiro) und -handel.
2) Departamento in Uruguay.
II
Rivẹra,
1) Diego María, mexikanischer Maler und Grafiker, * Guanajuato 8. 12. 1886, ✝ Mexiko 25. 11. 1957; studierte ab 1897 an der Kunstakademie in Mexiko, 1907-10 in Europa, lebte 1911-21 v. a. in Paris (Auseinandersetzung mit dem Kubismus), 1931-34 in den USA. Rivera gehört zu den Begründern des Muralismo und war führendes Mitglied der KP Mexikos. Er gestaltete v. a. monumentale Wandgemälde mit Szenen aus Vergangenheit und Gegenwart Mexikos im Sinne eines starken sozialen Engagements. Sie verherrlichen besonders die revolutionären Kräfte: Arbeiter, Bauern und Soldaten. Seine kompositorisch ausgewogenen Bilder verbinden folkloristische Elemente mit Stilmitteln moderner europäischen Malerei. Rivera wirkte auch als Bildhauer und Architekt und schuf Mosaikarbeiten (Lermabrunnen, 1951-52; Teatro de los Insurgentes, 1951-53; Universitäts-Stadion, 1953; alle in Mexiko); auch Zeichnungen. Er war verheiratet mit der Malerin Frida Kahlo.
Weitere Werke: Wandgemälde in der Escuela Nacional Preparatoria in Mexiko (1922); Wandgemälde in der Escuela Nacional de Agricultura (1923-27; Chapingo, Mexiko); Wandgemälde im Cortés-Palast (1929-30; Cuernavaca); Wandgemälde im Nationalpalast in Mexiko (1929 ff.); Wandgemälde im Institute of Fine Arts (1932; Detroit, Michigan); Wandgemälde im Prado-Hotel in Mexiko (1947-48).
D. R. 1886-1957, Retrospektive, Ausst.-Kat. (1987);
D. R., Frida Kahlo, bearb. v. C. Burris, Ausst.-Kat. Foundation Pierre Gianadda, Martigny (Martigny 1998)
2) José Eustasio, kolumbianischer Schriftsteller, * Neiva 19. 2. 1889, ✝ New York 1. 12. 1928; Politiker und Diplomat; sein einziger Roman, »La vorágine« (1924; deutsch »Der Strudel«), gestaltet realistisch den Widerstreit von Zivilisation und Natur; in ihm wird der tropische Urwald zur Metapher für existenzielle Bedrohung. Auch Verfasser von Sonetten unter dem Einfluss der Parnassiens (»Tierra de promisión«, 1921).
Ausgabe: Obras completas (1963).
M. Ordóñez: La vorágine, textos críticos (ebd. 1987).
Universal-Lexikon. 2012.