Akademik

Somoza Debayle
Somoza Debạyle
 
[sɔ'mɔsa-],
 
 1) Anastasio, genannt Tachịto [tatʃ-], nicaraguanischer Politiker, * León 5. 12. 1925, ✝ Asunción (Paraguay) 17. 9. 1980, Bruder von 2); nach Militärausbildung in Managua und in den USA 1950 Generalstabschef, 1956 Oberbefehlshaber der Nationalgarde. 1967-72 wurde Somoza Debayle zum ersten Mal Präsident. Nach der Erdbebenkatastrophe 1972 konnte er als Armeeoberbefehlshaber in einem Nationalen Krisenrat alle Notstandskompetenzen an sich ziehen. Er nutzte die Krise zur Bereicherung des Somoza-Clans und verstärkte damit die von seinem Vater A. Somoza García weit vorangetriebene Land- und Besitzkonzentration, die im krassen Gegensatz zur Armut in weiten Teilen der Bevölkerung stand. Die 1971 außer Kraft gesetzte Verfassung wurde 1974 durch eine neue ersetzt, die ihm im selben Jahr die Wiederwahl als Präsidenten ermöglichte. Sein diktatorischer Regierungsstil rief zunehmenden Widerstand des Frente Sandinista de Liberación Nacional u. a. oppositioneller Gruppen hervor, den Somoza Debayle blutig niederschlagen ließ. In dem 1978 ausbrechenden Bürgerkrieg unterlag Somoza Debayle und erklärte am 17. 7. 1979 seinen Rücktritt. Er ging zunächst nach Miami (Fla.), dann nach Paraguay ins Exil, wo er einem Attentat zum Opfer fiel.
 
 2) Luis Anastasio, nicaraguanischer Politiker, * León 18. 11. 1922, ✝ Managua 13. 4. 1967, Bruder von 1); Ingenieursausbildung in Managua und in den USA, 1944-45 Diplomat in Washington (D. C.), 1950-56 Abgeordneter. Nach dem Tod seines Vaters A. Somoza García wurde er dessen Nachfolger als Präsident (ab 1957 gewählt) bis 1963. Zusammen mit seinem Bruder baute er mit repressiven Maßnahmen Macht und Besitz des Somoza-Clans aus.

Universal-Lexikon. 2012.