Akademik

Vererbung
Übertragung; Übergang

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Ver|ẹr|bung 〈f. 20; unz.〉 Weitergabe der Eigenschaften u. Merkmale von Organismen von den Vorfahren auf die Nachkommen

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Ver|ẹr|bung, die; -, -en <Pl. selten> (Biol., Med.):
Weitergabe von Erbanlagen von einer Generation an die folgende.

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I
Vererbung,
 
die Übertragung von Genen und damit Merkmalsanlagen von den Eltern auf ihre Nachkommen. Außer bei den Bakterien und Blaualgen geschieht dies bei allen Lebewesen mithilfe der Chromosomen (chromosomale Vererbung). Bei der geschlechtlichen (sexuellen) Fortpflanzung bringt jede Keimzelle einen halben (haploiden) Chromosomensatz mit, sodass aus väterlichem und mütterlichem Erbgut in der befruchteten Eizelle (Zygote) eine Neukombination der Gene zustande kommt. Diese ist bei jedem Kind anders, da sich die Chromosomen eines jeden Chromosomenpaares bei der Reifeteilung zufällig auf die Keimzellen verteilen.
 
Verhalten sich entsprechende Erbanlagen (allele Gene auf den beiden zu einem Paar gehörenden Chromosomen), die die Nachkommen von ihren Eltern mitbekommen haben, dominant, spricht man von dominant-rezessiver Vererbung, ist der Einfluss auf die Merkmalsausbildung etwa gleich stark, spricht man von intermediärer Vererbung Besitzt das Individuum in Bezug auf ein Merkmal zwei gleiche Allele, z. B. bei der Blutgruppe A, wenn der Erbtyp (Genotyp) AA ist, liegt Reinerbigkeit (Homozygotie) vor. Andernfalls spricht man von Mischerbigkeit (Heterozygotie), der Genotyp wäre dann A0. Das Erscheinungsbild (Phänotyp) ist in beiden Fällen Blutgruppe A.
 
Viele einfache Erbgänge, die sich auf ein oder wenige Gene beziehen, kann man mit den klassischen mendelschen Regeln erklären. Eine geschlechtsgebundene Vererbung liegt vor, wenn sich das Gen auf den Geschlechtschromosomen befindet, wie z. B. die Gene für die Bluterkrankheit und die Rotgrün- und Gelbblaublindheit, die auf dem X-Chromosom liegen. Da das andere X-Chromosom einer Frau meist ein nicht defektes Allel trägt, wirken sich diese Gene fast ausschließlich im männlichen Geschlecht aus.
 
Die meisten Vererbungsvorgänge bei höheren Tieren und dem Menschen sind sehr komplex. Das gilt auch für anatomische Merkmale, wie z. B. Größe und Form des Körpers und seiner Teile und damit z. B. auch für die individuelle Ausprägung der primären und sekundären Geschlechtsmerkmale. Bei der Realisierung vieler Merkmale spielen darüber hinaus auch Umweltbedingungen eine Rolle, so z. B. die Ernährungsbedingungen. Die Vorgänge der Vererbung von Persönlichkeitsmerkmalen wie Intelligenz, Begabung, Lernvermögen, Temperament usw. sind noch völlig unklar. Es ist aber eindeutig, dass auch diese eine genetische Grundlage haben und auf keinen Fall nur durch die Umwelt bedingt sind.
 
Neben der chromosomalen Vererbung gibt es die extrachromosomale Vererbung oder plasmatische Vererbung über im Zellplasma lokalisierte Plasmagene, z. B. in den Mitochondrien, die bei höheren Lebewesen fast nur durch das Plasma der Eizelle übertragen werden, da die Spermien fast kein Zellplasma besitzen. So kommt es zu einem mütterlichen Erbgang, der aber eine weitaus geringere Bedeutung hat.
 
II
Vererbung,
 
bei der objektorientierten Programmierung die Weitergabe von Eigenschaften eines Objekts an einen daraus abgeleiteten »Nachfahren« - z. B. kann man aus einem Rechteck-Objekt mit den Eigenschaften »Breite« und »Höhe« das Objekt »FarbigesRechteck« ableiten, das die Eigenschaften »Breite«, »Höhe« und »Farbe« besitzt. Dabei muss man in die Objektdefinition von »FarbigesRechteck« nur noch die Eigenschaft »Farbe« erklären, »Breite« und »Höhe« werden von der Definition des Objekts »Rechteck« übernommen.

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Ver|ẹr|bung, die; -, -en <Pl. selten> (Biol., Med.): Weitergabe von Erbanlagen von einer Generation an die folgende: Das Schulbeispiel für die geschlechtsgebundene V. beim Menschen ist die ... Bluterkrankheit (Medizin II, 97).

Universal-Lexikon. 2012.