Wịnnacker,
1) Ernst-Ludwig, Biochemiker, * Frankfurt am Main 26. 7. 1941, Sohn von 2); promovierte 1968 an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich am Laboratorium für organische Chemie und habilitierte sich 1974, nach Forschungsaufenthalten in Berkeley (Calif.) und Stockholm, am Institut für Genetik der Universität Köln. Seit 1980 ordentlicher Professor für Biochemie an der Universität München, leitet dort seit 1984 das Genzentrum. Winnacker profilierte sich international besonders in der molekularbiologischen Grundlagenforschung. Neben zahlreichen Fachbeiträgen veröffentlichte er auch populärwissenschaftliche Werke über genetische Themen und sucht den Dialog mit der Öffentlichkeit. Im Juni 1997 wurde Winnacker für drei Jahre zum Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gewählt und trat dieses Amt am 1. 1. 1998 an.
Werke: Gene und Klone. Eine Einführung in die Gentechnologie (1984); Am Faden des Lebens (1993); Das Genom. Möglichkeiten und Grenzen der Genforschung (1996).
2) Karl, Chemiker, * Barmen (heute zu Wuppertal) 21. 9. 1903, ✝ Königstein im Taunus 5. 6. 1989, Vater von 1); war 1952-69 Vorsitzender des Vorstands, danach des Aufsichtsrats der Hoechst AG; 1954-70 auch Vorsitzender der DECHEMA; 1959-73 Präsident des Deutschen Atomforums; ab 1953 Professor in Frankfurt am Main. Winnacker arbeitete besonders über chemische Technologie, Verfahrenstechnik, Farbstoffe, Kohleentaschung, Gewinnung von Schwefel aus Pyrit; er war Mitherausgeber des Handbuchs »Chemische Technologie« (5 Bände, 1950-54, mit E. Weingaertner; 41981-86, 7 Bände, mit H. Harnisch und R. Steiner).
Universal-Lexikon. 2012.