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Selbstwertgefühl
Selbstbewusstsein; Selbstwert; Selbstvertrauen; Selbstkonzept; Selbstüberzeugung; Selbstsicherheit; Eigenwert; Sendungsbewusstsein (umgangssprachlich); Ego (umgangssprachlich)

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Sẹlbst|wert|ge|fühl 〈n. 11; Pl. selten; Psych.〉 Gefühl für den Wert der eigenen Person ● jmdn. in seinem \Selbstwertgefühl bestärken

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Sẹlbst|wert|ge|fühl, das <Pl. selten> (Psychol.):
Gefühl für den eigenen Wert.

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Selbstwertgefühl,
 
Bezeichnung für die gefühlsbezogene Seite des Selbstbewusstseins beziehungsweise der Selbsteinschätzung. Das Selbstwertgefühl entsteht als Reaktion auf die in Sozialisation und frühkindlicher Entwicklung erfahrenen sozialen Beziehungen und kann je nach Form und Qualität dieser Erfahrungen eine übersteigerte (Selbstüberschätzung), eine positive (Selbstachtung) oder negative (Minderwertigkeitsgefühl) Vorstellung gegenüber dem eigenen Ich ausbilden. Neben den tatsächlich erfahrenen frühkindlichen Einflüssen (Eltern, Über-Ich, Ichideal; Aufbau von Vertrauen und Selbstvertrauen) spielen für die Ausbildung des Selbstwertgefühls auch weiter gehende soziale Faktoren (Status, Prestige) und die jeweiligen Bezugsgruppen (Familie, Freundeskreis, Arbeitswelt) eine wichtige Rolle. Zu wenig entwickeltes Selbstwertgefühl führt zu Verhaltensunsicherheit und belastet so die psychische Stabilität eines Menschen ebenso wie seine sozialen Beziehungen. Das Streben nach einer Erhöhung des Selbstwertgefühls kann allerdings auch als Motor sozialer Handlungen, z. B. als Arbeitsmotivation, wirken. Angesichts von Krisenerfahrungen kann ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl stabilisieren, macht aber auch gegenüber Impulsen aus der Umwelt (Kritik, Lob, Orientierungshilfen) mitunter unempfindlich. (Selbstbewusstsein)
 
Literatur:
 
L. Krappmann: Soziolog. Dimensionen der Identität (1971);
 E. H. Erikson: Identität u. Lebenszyklus (a. d. Engl., 161997);
 H.-E. Richter: Flüchten oder Standhalten (Neuausg. 1997).

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Sẹlbst|wert|ge|fühl, das <Pl. selten> (Psych.): Gefühl für den eigenen Wert: Meine Chancen standen schon deshalb schlecht, weil mir das S. fehlte, das für zielstrebiges Handeln erforderlich ist (Bruyn, Zwischenbilanz 82).

Universal-Lexikon. 2012.