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hören
lauschen; wahrnehmen; vernehmen; gehorchen; folgen

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hö|ren ['hø:rən]:
1.
a) <tr.; hat; 2. Partizip nach Infinitiv meist: hören> mit dem Gehör wahrnehmen:
eine Stimme hören; ich habe ihn kommen hören.
Syn.: vernehmen (geh.), verstehen.
b) <itr.; hat in bestimmter Weise fähig sein, mit dem Gehör wahrzunehmen:
gut, schlecht hören.
2. <tr.; hat
a) durch das Gehör in sich aufnehmen und geistig verarbeiten:
ein Konzert, bei jmdm. Vorlesungen hören; Radio hören.
Syn.: anhören, aufnehmen, wahrnehmen.
b) jmdm. aufmerksam zuhören, um sich ein Urteil zu bilden:
man muss beide Parteien hören.
Syn.: anhören.
3. <tr.; hat besonders im Gespräch mit anderen Kenntnis von etwas bekommen:
hast du etwas Neues gehört?; ich habe gehört, sie sei krank; ich habe nur Gutes von ihm/über ihn gehört.
Syn.: aufschnappen (ugs.), 1 erfahren, in Erfahrung bringen, mitbekommen (ugs.).
4. <itr.; hat
a) eine akustische Wahrnehmung bewusst, aufmerksam verfolgen:
er hörte auf die Glockenschläge.
Syn.: achten, achtgeben, anhören, die Ohren aufsperren/spitzen (ugs.), horchen, lauschen, zuhören.
b) jmds. Worten Aufmerksamkeit schenken und sich danach richten:
auf jmdn., jmds. Worte, einen Rat hören; der Junge hört (ugs.; gehorcht) nicht.
Syn.: befolgen, Folge leisten, folgen, sich fügen, gehorchen, 2 parieren, spuren (ugs.).

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Ho|ren 〈Pl. von〉 Hora1, Hore

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1Ho|ren <Pl.> [lat. Horae < griech. Ho̅̓rai, personifizierter Pl. von: ho̅̓ra, Hora] (griech. Mythol.):
Göttinnen der Jahreszeiten u. der sittlichen Ordnung.
2Ho|ren:
Pl. von Hora.

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I
Horen
 
[lateinisch »Zeiten«, »Stunden«], Singular Hora, Hore die, -, die Gebetszeiten (»Stunden«) des christlichen Stundengebets.
 
II
Horen,
 
griechisch Horai, lateinisch Horae, ursprünglich Gottheiten der Naturkräfte. Bei Hesiod galten sie als Töchter des Zeus und der Themis und personifizierten die staatserhaltenden Kräfte: Eunomia (gesetzliche Ordnung), Dike (Gerechtigkeit), Eirene (Friede). Später wurden sie nur noch als Verkörperungen der Jahreszeiten aufgefasst, während Eirene auch ein eigener Kult eingerichtet wurde. - In der Kunst wurden die Horen (als Jahreszeiten) seit archaischer Zeit v. a. auf Vasen und Reliefs, in römischer Zeit auf »Jahreszeitensarkophagen« (z. B. in Dumbarton Oaks) und Wandbildern (Pompeji) dargestellt. Die Malerei der Neuzeit stellt die Horen mit Diana dar oder im 18. Jahrhundert als (geflügelte) Begleiterinnen Apolls auf dem Sonnenwagen.
 

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1Ho|ren <Pl.> [lat. Horae < griech. Hṓrai, personifizierter Pl. von: hṓra, 1Hora] (griech. Myth.): Göttinnen der Jahreszeiten u. der sittlichen Ordnung.
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2Ho|ren: Pl. von 1Hora.

Universal-Lexikon. 2012.