Antifa
* * *
An|ti|fa|schịs|mus 〈a. [′——-] m.; -; unz.〉 polit. Gegnerschaft sowie Bewegung gegen Nationalsozialismus u. Faschismus
* * *
An|ti|fa|schịs|mus , der; -:
1. Gesamtheit der Bewegungen u. Ideologien, die sich gegen Faschismus u. Nationalsozialismus richten.
2. Gegnerschaft gegen Faschismus u. Nationalsozialismus.
* * *
Antifaschịsmus,
zusammenfassende Bezeichnung für die vielfältig organisierte und unterschiedlich motivierte Gegnerschaft zu Faschismus und Nationalsozialismus.
Die Bezeichnung Antifaschismus bezog sich ursprünglich allein auf die inneritalische Opposition gegen die faschistische Herrschaft (seit 1922). Nach der Ermordung des sozialistischen Abgeordneten G. Matteotti durch Faschisten (1924) verließ die Opposition das Parlament (Aventinianer). 1925 publizierte eine Gruppe von Intellektuellen ein »antifaschistisches Manifest« (B. Croce). Ende 1929 gründete ein linksbürgerlichen Kreis um C. Rosselli die Widerstandsgruppe Giustizia e Libertà.
Nach Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland (1933) dehnte sich der Begriff Antifaschismus auch auf die Opposition gegen das nationalsozialistische Herrschaftssystem und seine Ideologie aus; damit gewann der Antifaschismus internationale Bedeutung. Bei aller Vielfalt antifaschistischer Bestrebungen bildeten sich zwei (in wesentlichen Aspekten miteinander unvereinbare) Grundhaltungen heraus: Der Antifaschismus bürgerlich-liberaler Prägung trat für die Wiederherstellung (oder Erhaltung) von Rechtsstaatlichkeit, individuellen Freiheitsrechten und parlamentarisch-demokratische Staatsordnung ein; der kommunistisch orientierte, v. a. der von der Komintern beeinflusste Antifaschismus setzte bei der Verwirklichung seiner Ziele klassenkämpferische, revolutionäre Akzente und suchte dabei seit 1935 »das Bündnis aller demokratischen Kräfte zum Kampf gegen den Faschismus« (Volksfront).
Der Kampf der spanischen Republik und der sie unterstützenden Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg gegen die nationalspanischen Aufständischen stand ganz im Zeichen des Antifaschismus. Im Zweiten Weltkrieg fanden sich in den von Deutschland und (oder) Italien besetzten Ländern verschiedenartige politische Kräfte in Widerstandsbewegungen zusammen, die trotz starker Gegensätzlichkeit im Einzelnen v. a. durch ihre Gegnerschaft zum nationalsozialistischen Deutschland, zum faschistischen Italien oder zu den von ihnen abhängigen Regierungen geeint waren.
Nach dem Zusammenbruch der faschistisch oder nationalsozialistisch bestimmten Regierungssysteme (1944/45) bildeten sich in den von sowjetischen Truppen besetzten Gebieten antifaschistische Blocks unter kommunistischer Führung; sie dienten dort dazu, die Führung der jeweiligen kommunistischen Partei zu sichern und die nicht kommunistischen Parteien als selbstständige politische Kräfte auszuschalten (Volksdemokratie); gleichzeitig bildeten sie im Rahmen einer antifaschistisch-demokratischen Ordnung die politische Basis für die Revolutionierung der Gesellschaft (Verstaatlichung von Banken und Grundstoffindustrien, Enteignung des Großgrundbesitzes, Umwandlung des Erziehungs- und Bildungswesens im marxistisch-leninistischen Sinn).
Unter dem Einfluss marxistischer Lehren entwickelte sich der Begriff Antifaschismus (parallel zur Ausweitung des Begriffs »Faschismus«) zu einem Schlagwort, das nicht allein den Kampf gegen neofaschistische und neonazistische Kräfte bezeichnet (z. B. im Selbstverständnis verschiedener autonomer Gruppen), sondern darüber hinaus in vielfältigen Varianten die militante Auseinandersetzung mit »Kapitalismus, westlichem Kolonialismus und Imperialismus« einschließt.
* * *
An|ti|fa|schịs|mus [auch: '- - - - -], der; -: 1. Gesamtheit der Bewegungen u. Ideologien, die sich gegen Faschismus u. Nationalsozialismus richten. 2. Gegnerschaft gegen Faschismus u. Nationalsozialismus.
Universal-Lexikon. 2012.