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Amulett
Brosche; kleines Schmuckstück; Schmuckanhänger; Anhänger; Fetisch; Talisman; Maskottchen; Glücksbringer

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Amu|lett [amu'lɛt], das; -[e]s, -e:
kleiner, oft als Anhänger getragener Gegenstand, der Unheil abwenden und Glück bringen soll:
ein Amulett soll magische Kräfte haben.
Syn.: Maskottchen, Talisman.

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Amu|lẹtt 〈n. 11kleiner Gegenstand, der als vermeintl. Zauberschutzmittel gegen böse Mächte am Körper getragen wird (meist um den Hals) [<lat. amuletum „Speise, Brei aus Kraftmehl“, volksetymol. bezogen auf amoliri „abwenden“]

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Amu|lẹtt, das; -[e]s, -e [lat. amuletum, H. u.]:
kleiner, oft als Anhänger getragener Gegenstand, dem Unheil abwehrende u. Glück bringende Kräfte zugeschrieben werden.

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Amulẹtt
 
[aus gleichbedeutend lateinisch amuletum] das, -(e)s/-e, Gegenstand, der böse Mächte (Dämonen, böser Blick), Unglück, Gefahr oder Krankheiten (Volksmedizin) abwehren, die Kraft des Trägers (Fruchtbarkeit) stärken oder ihm Glück bringen soll. Eine Abgrenzung zum Talisman, dem eher die nur Glück bringende Wirkung zugeschrieben wird, ist schwierig. Amulette werden meist am Körper (als Anhänger an einem Band um den Hals) getragen, aber auch im Haus oder am Fahrzeug befestigt. Als besonders wirksam gelten geschenkte oder gefundene Gegenstände (z. B. ungewöhnlich geformte Steine). Verwendung fanden und finden v. a. Metallgebilde (Münzen und Brakteaten), Hornteile, Tierzähne, Krallen, Nachbildungen menschlicher Körperteile oder Pflanzen; weit verbreitet sind auch mit geheimnisvollen Zeichen und Inschriften, Zaubersprüchen, Heiligennamen und Zitaten aus heiligen Büchern versehene Edelsteine, Schmuckstücke, Medaillen und Pergamentblättchen. Das Tragen von Schmuck scheint in seinem Ursprung eng mit der Amulettpraxis verbunden zu sein. Auch geweihte Gegenstände (Devotionalien, Reliquien, Sakramentalien, Agnus Dei) können im Sinn von Amulett verwendet werden.
 
Es gibt viele Gründe, warum ein Gegenstand im Volksglauben zum Amulett wird: er kann z. B. von Menschen übernommen werden, die ein geheimnisvolles Wissen zu haben scheinen (z. B. »Wunderdoktoren«). Mit persönlichen Erlebnissen verbundene Gegenstände (z. B. eine an der Taschenuhr abgeprallte Gewehrkugel) oder Naturgebilde mit auffälliger Form (Alraunwurzel) oder von geheimnisvoller Herkunft (Donnerkeil) werden als Amulett benutzt.
 
Geschichte:
 
Amulette haben sich aus vorgeschichtlicher Zeit bis heute erhalten, bei Naturvölkern ebenso wie bei Hochkulturen. In der Alt- und Mittelsteinzeit bestanden die Amulette meist aus Tierhorn, Knochen, Zähnen, Krallen und ähnlichen Teilen oder Bildern von Jagdtieren. In der Jungsteinzeit kamen figürliche Amulette (Bilder von Gottheiten?) aus Stein, Knochen oder Ton hinzu, in der Bronze- und Eisenzeit figürliche oder abstrakte Amulette aus Bronze. Ältere Formen blieben daneben bestehen.
 
In China sind Amulette bereits in vorgeschichtlicher Zeit nachgewiesen. Ihr Gebrauch hat sich zum Teil bis heute erhalten. Dem Schutz gegen böse Geister und Krankheiten galten Amulette aus dem als Dämonen abwehrend gedachten Pfirsichholz und aus der als Glück bringend angesehenen Jade, ferner Glöckchen an Fußringen. Schriftamulette sind entweder taoistische Zaubersprüche und Schriftzeichen gegen alle Arten Unheil oder buddhistischen Segensformeln, meist in flachen Beuteln am Hals oder Körper getragen. Häufig sind auch Münzamulette (Münze als Symbol des Reichtums an roter, Glück verheißender Schnur).
 
Im Alten Orient waren Amulette verschiedenster Art, besonders Perlenschnüre, bunte Wollfäden, Achate, weit verbreitet. Diese wurden um den Hals, auch an kranken oder von Krankheit bedrohten Körperteilen getragen. Zur Abwehr von Zauber und Dämonen dienten auch Siegelzylinder und kleine Tontafeln, auf die in Keilschrift Beschwörungsformeln oder ein Abrakadabra eingeschrieben waren. Zum Schutz des Hauses vergrub man kleine Figuren guter Geister unter der Schwelle.
 
Bei den Germanen war der Gebrauch von Runenzeichen und Bildern als Amulett bekannt. Kirchliche Verordnungen aus dem frühen Mittelalter zeigen, dass dieser vorchristliche Amulettglauben lange weiter bestand. Im 17./18. Jahrhundert auch Anhängsel genannt, wurden Amulette seit etwa dem 17. Jahrhundert auch industriell hergestellt und insbesondere in Kriegszeiten (noch im 20. Jahrhundert) massenhaft vertrieben.
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
 
Aberglaube · Abrakadabra · Abraxas · Abwehrzauber · Agnus Dei · Analogiezauber · Devotionalien · Drudenfuß · Fetisch · Magie · Maskotte · Pentagramm · Sator-Arepo-Formel · Talisman
 
Literatur:
 
R. H. Laarss: Das Buch der A. u. Talismane (31932; Nachdr. (1983);
 L. Hansmann u. L. Kriss-Rettenbeck: A. u. Talisman (21977);
 H. O. Münsterer: A.-Kreuze u. Kreuz-A.
 P. W. Schienerl: Dämonenfurcht u. böser Blick. Studien zum A.-Wesen (1992).

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Amu|lẹtt, das; -[e]s, -e [lat. amuletum, H. u.]: kleiner, oft als Anhänger getragener Gegenstand, dem Unheil abwehrende u. Glück bringende Kräfte zugeschrieben werden.

Universal-Lexikon. 2012.