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Magnet
Ma|gnet [ma'gne:t], der; -[e]s und -en, -e[n]:
1. Eisen- oder Stahlstück, das die Eigenschaft hat, Eisen u. a. anzuziehen und an sich haften zu lassen:
einen Zettel mit einem Magnet[en] am Kühlschrank festmachen.
2. Person oder Sache, die auf viele Menschen eine große Anziehungskraft hat:
die Innenstadt ist auch abends noch ein Magnet.
Syn.: Attraktion.
Zus.: Publikumsmagnet.

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Ma|gnet 〈m. 16
1. natürlicher, eisenanziehender Stoff (Permanent\Magnet, Dauer\Magnet)
2. stromdurchflossene Spule mit Eisenkern (Elektro\Magnet)
3. 〈fig.〉 etwas od. jmd., das/der eine große Anziehungskraft auf viele Menschen ausübt
● diese Stadt zieht die Reisenden an wie ein \Magnet [<mhd. magnet(e) <lat. magnes, Gen. magnetis <grch. magnetis (lithos) „Magnetstein“, nach der Landschaft Magnesia in Thessalien]
Die Buchstabenfolge ma|gn... kann in Fremdwörtern auch mag|n... getrennt werden.

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Ma|g|net [griech. mágne̅s líthos, magne̅síe̅ líthos oder líthos magne̅̓te̅s = Magnetstein ( Magnetit griech. Magnesia = eine Landschaft oder Stadt in Griechenland oder Kleinasien)], der; -s u. -en, -e, auch -en, -en: als Permanentmagnet oder Dauermagnet ein natürlicher oder synthetischer ferromagnetischer Stoff (magnetischer Werkstoff), als Elektromagnet eine stromdurchflossene Spule mit oder ohne Kern aus Magnetwerkstoffen.

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Ma|g|net , der; -en u. -[e]s, -e[n] [mhd. magnet(e) < lat. magnes (Gen.: magnetis) < griech. mágnēs, li̓thos magne̅̓tēs = Magnetstein, eigtl. = Stein aus Magnesia, einer Landschaft im alten Griechenland]:
1.
a) Eisen- od. Stahlstück, das die Eigenschaft besitzt, Eisen, Kobalt u. Nickel anzuziehen u. an sich haften zu lassen:
ein hufeisenförmiger M.;
die Pole des -en;
b) Elektromagnet.
2. Sache od. Person, die auf viele Menschen eine große Anziehungskraft hat:
diese Attraktion wird ein M. für Touristen.

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Magnet
 
[mittelhochdeutsch magnet(e), über lateinisch magnes, magnetis, von griechisch líthos magne̅́tēs »Magnetstein«, eigentlich »Stein aus Magnesia«] der, -en und -(e)s/-e und -en, Körper, der Quelle eines Magnetfeldes ist (Magnetismus). Dabei wird allgemein unterschieden zwischen Elektromagneten, deren Magnetfeld durch eine oder mehrere stromdurchflossene Spulen erzeugt wird und die in der Regel Kerne und Joche aus weichmagnetischen Werkstoffen (Magnetwerkstoffe) besitzen, supraleitenden Magneten zur Erzielung sehr großer Feldstärken und Dauer- oder Permanentmagneten aus hartmagnetischen Werkstoffen. Zunehmende Bedeutung gewinnen auch magnetische Flüssigkeiten (Ferrofluide).
 
Historisch geht die Beschreibung von Magneten auf die Nutzung als Kompassnadel zurück, die sich annähernd in Nord (N)-Süd (S)-Richtung einstellt (erdmagnetisches Feld). Danach wird die Wirkung von Permanentmagneten auf Magnetpole (im Allgemeinen zwei Pole verschiedener Polarität, für besondere Anwendungen auch ein Vielfaches davon, Multipolmagnete) zurückgeführt: den Nord suchenden Ausgangspunkt (Quelle) magnetischer Feldlinien (Nordpol) und den Süd suchenden Südpol als Endpunkt (Senke) magnetischer Feldlinien, wobei sich gleichnamige Pole abstoßen, ungleichnamige anziehen. Pole als räumlich getrennte Objekte existieren jedoch nicht: Trennt man einen lang gestreckten Stabmagnet zwischen Nord- und Süd-Pol, so erhält man keine getrennten Pole, sondern zwei kürzere Magnete. Tatsächlich entsteht das Magnetfeld von Permanentmagneten als Folge einer Magnetisierung, d. h. einer durch elektrostatische Kräfte (Austauschkräfte) parallelen Anordnung magnetischer Dipolmomente (Elementarmagnet), die atomaren Kreisströmen entsprechen. Die Magnetisierung praktisch nutzbarer Permanentmagnete darf durch äußere magnetische Felder nur wenig beeinflusst werden; daher muss das Material außer einer großen Remanenz auch eine große Koerzitivfeldstärke besitzen. Zur Magnetisierung von Permanentmagneten verwendet man starke magnetische Felder, die durch Stromstoß mit Spulen erzeugt werden. Die Entmagnetisierung wird durch Einbringen in das Innere einer Spule erreicht, die von Wechselstrom durchflossen ist, dessen Stärke langsam und gleichmäßig auf null abgesenkt wird; alternativ kann die Spule mit gegensinnigen und gleichfalls abnehmenden Strompulsen beaufschlagt werden. Eine andere Methode ist die Erwärmung der Magneten über die Curie-Temperatur.
 
Permanentmagnete werden auf vielfältige Weise verwendet, z. B. in Drehspulinstrumenten, Lautsprechern, Mikrofonen, Kopfhörern, in kleinen Generatoren zur Stromerzeugung (z. B. Fahrraddynamo) und kleinen Elektromotoren (Schritt- und Synchronmotoren). Daneben finden sie auch Verwendung zur Übertragung von Drehmomenten (magnetische Kupplung), zur Bremsung von Drehbewegungen (Bremsmagnete in Elektrizitätszählern) und Schwingungen (Waagendämpfung), zu Zwecken des Haftens und Trennens.
 
Literatur:
 
G. Schnell: M.e (1974);
 K. Reichel u. R. Schiffel: Praktikum der M.-Technik (1980);
 J. Koch u. K. Ruschmeyer: Permanent-M., 2 Bde. (21982-83).
 

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Ma|gnet, der; -en u. -[e]s, -e, seltener: -en [mhd. magnet(e) < lat. magnes (Gen.: magnetis) < griech. mágnēs, líthos magne̅́tēs = Magnetstein, eigtl. = Stein aus Magnesia, einer Landschaft im alten Griechenland]: 1. a) Eisen- od. Stahlstück, das die Eigenschaft besitzt, Eisen, Kobalt u. Nickel anzuziehen u. an sich haften zu lassen: ein M. in Hufeisenform; Wie wenn ein M. die Eisenspäne loslässt und sie wieder durcheinander geraten (Musil, Mann 57); die Pole des -en; b) Elektromagnet. 2. Sache od. Person, die auf viele Menschen eine große Anziehungskraft hat: Der Nord-Ostsee-Kanal soll ein Magnet für Urlauber werden (Wirtschaftswoche 10, 1999, 10); er betrachte sich als einen -en (Niekisch, Leben 277).

Universal-Lexikon. 2012.