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Tulpe
Tul|pe ['tʊlpə], die; -, -n:
(im zeitigen Frühjahr blühende, aus einer Zwiebel hervorwachsende) Pflanze mit einer auf einem hohen Stängel sitzenden, großen, kelchartigen Blüte in leuchtender Farbe:
im Garten blühen schon die ersten Tulpen.

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Tụl|pe 〈f. 19
1. 〈Bot.〉 Liliengewächs der gemäßigten Zone der Alten Welt mit aufrechten, endständigen Einzelblüten: Tulipa (Garten\Tulpe)
2. 〈fig.〉 Bierglas mit Stiel (Bier\Tulpe)
[<frühnhd. tulipan <tulipant, tulipane, tulipe(n) <frz. tulipe, ital. tulipano <türk. tülbant, dülbent „Turban“; → Turban]

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Tụl|pe, die; -, -n [älter: Tulipa(n) (Tulipan), in der heutigen Form < niederl. tulp < türk. tülbent, tülbant, pers. tūlband = Turban, nach dem turbanförmigen Blütenkelch]:
1. (zu den Liliengewächsen gehörende, in vielen Züchtungen existierende) im Frühjahr blühende Pflanze mit meist aufrecht auf einem hohen Stängel sitzender, großer, kelchförmiger Blüte.
2. [Bier]glas mit einem Stiel, das in der Form einer Tulpenblüte ähnelt.
3. (salopp) sonderbarer Mensch:
er ist eine seltsame T.;
du bist mir vielleicht eine T.!

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Tulpe
 
[wohl von italienisch tulipano, aus dem Türkischen], Tulipa, Gattung der Liliengewächse mit etwa 80 Arten in Vorder- und Zentralasien, Südeuropa und Nordafrika; Zwiebelpflanzen mit meist einblütigen Stängeln; Blüten groß, meist aufrecht, glockig oder fast trichterförmig, mit sechs Blütenhüllblättern, sechs Staubblättern und mit einem aus drei Fruchtblättern zusammengesetzten, oberständigen Fruchtknoten (»Stempel«). Als Gartentulpe werden zahlreiche in Gärten kultivierte Tulpensorten bezeichnet, deren genaue Abstammung und Herkunft nicht zu klären ist; sie ist ein mehrjähriger Frühlingsblüher mit bis 3,5 cm dicker, eiförmiger Zwiebel, breiten, lanzettlichen Laubblättern und auffallend gefärbten, einfachen oder gefüllten Blüten; sie wird in vielen Formengruppen gezüchtet, z. B.: Lilienblütige Gartentulpe mit nach außen gebogenen Blütenblättern; Papageien-Gartentulpe mit gefransten, welligen Blütenblättern. Neben diesen sind zahlreiche Wildtulpen in Kultur, v. a. die aus den Gebirgen stammende Damentulpe (Tulipa clusiana; mit am Grund violetten und außen rot gestreiften Blüten), die in zahlreichen Sorten verbreitete Fosterianatulpe (Tulipa fosteriana), die Greigiitulpe (Tulipa greigii; aus Turkestan; mit beim Austrieb braunrot gezeichneten Blättern) und die Seerosentulpe (Tulipa kaufmanniana; mit bei Sonnenlicht sternförmig ausgebreiteten Blüten) sowie die entsprechenden Hybriden. Die einzige in Deutschland wild vorkommende Art ist die Waldtulpe (Wilde Tulpe, Tulipa silvestris); 20-40 cm hoch; mit meist einzeln stehender, grünlich gelber, vor dem Aufblühen überhängender Blüte. Die wild lebenden Populationen sind alle geschützt.
 
Kulturgeschichte:
 
Die Gartentulpe war in der osmanischen Kunst ein beliebtes Dekorationsmuster (Kacheln, Miniaturen) und in der Türkei zu Beginn des 18. Jahrhunderts (»Tulpenzeit«) als Gartenpflanze sehr beliebt. In der persischen Literatur wird sie 1123 erstmals erwähnt. 1554 wurde sie vermutlich von dem niederländischen Diplomaten und Schriftsteller Ogier Ghislain Busbecq (* 1522, ✝ 1592) nach Europa gebracht und von C. Gesner beschrieben und abgebildet. Um 1570 war die Gartentulpe in den Niederlanden bekannt, die sich seither zum Zentrum der Tulpenzucht entwickelten. In Deutschland wurde die Tulpenzucht 1647 von niederländischen Emigranten eingeführt.
 

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Tụl|pe, die; -, -n [älter: Tulipa(n) (↑Tulipan), in der heutigen Form < niederl. tulp < türk. tülbent, tülbant, pers. tūlband = Turban, nach dem turbanförmigen Blütenkelch]: 1. (zu den Liliengewächsen gehörende, in vielen Züchtungen existierende) im Frühjahr blühende Pflanze mit meist aufrecht auf einem hohen Stängel sitzender, großer, kelchförmiger Blüte. 2. [Bier]glas mit einem Stiel, das in der Form einer Tulpenblüte ähnelt: Man kann Bier aus Gläsern ... trinken; ebenso verwendet man gedrungene Stielkelche und -n dafür (Horn, Gäste 82). 3. (salopp) sonderbarer Mensch: er ist eine seltsame T.; du bist mir vielleicht eine T.!

Universal-Lexikon. 2012.