Akademik

Viola
Bratsche; Viole

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Vi|o|la ['vi̯o:la], die; -, Violen ['vi̯o:lən]:
Bratsche.

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Vi|o|la
I 〈[vi:-] f.; -, Vi|o|len; Bot.〉 = Veilchen; oV Viole
II 〈[vio:-] f.; -, Vi|o|len; Mus.〉
1. 〈i. e. S.〉 = Bratsche
2. 〈i. w. S.〉 aus der Fidel entwickelte Familie von Streichinstrumenten
● \Viola d'Amore Geige mit 6-7 Darmsaiten, die gestrichen werden, u. je einer Messingsaite, die nur mitklingt; \Viola da Braccio 〈[- brạtʃo]〉 Armgeige, Bratsche; \Viola da Gamba Kniegeige, Gambe
[<ital. viola „Viole, Veilchen, Levkoje“ (wohl der Form wegen auf das Musikinstrument übertragen), frz. viole, span. viola <altprovenzal. viola, viula; weitere Herkunft unbekannt; <ital. amore „Liebe“ (eigtl. also „Liebesgeige“, wohl wegen des lieblichen Tones), da „für, zu“, braccio „Arm“, gamba „Bein“]

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1Vi|o|la , die; -, Violen [lat. viola] (Bot.):
Veilchen.
2Vi|o|la , die; -, …len [ital. viola, wohl < aprovenz. viola, viula, H. u.]:
Bratsche.

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I
Viola
 
[v-, lateinisch], die Pflanzengattung Veilchen.
 
II
Viola
 
[v-, italienisch] die, -/...len, im romanischen Sprachbereich im Mittelalter Bezeichnung für das bogengestrichene Saiteninstrument; darauf zurückgehend Sammelname für die beiden im Abendland seit dem 16. Jahrhundert führenden Familien von Streichinstrumenten: die in Kniehaltung gespielten Instrumente der Viola-da-Gamba-Familie (kurz Violen- oder Gambenfamilie, Viola da Gamba) und die in Armhaltung gespielten Instrumente der Viola-da-Braccio-Familie (kurz Violinfamilie, Viola da Braccio). Die Violen sind den im 16. Jahrhundert in Italien verbreiteten Liren verwandt (Form des Korpus, Stimmung in Quinten).
 
Heute bezeichnet Viola (Abkürzung Va) ohne Zusatz speziell das Altinstrument der Violinfamilie (deutsch Bratsche, französisch seit Ende des 18. Jahrhunderts Alto). Die Viola besitzt vier in Quinten gestimmte Saiten (c-g-d1-a1) und steht damit eine Quinte unter der Violine und eine Oktave über dem Violoncello. Anatomisch (durch die Armhaltung) bedingt ist bei einer Korpuslänge von 40 bis 42,5 cm und einer Zargenhöhe von 3,8 cm der geringe Größenunterschied zur Violine und der große zum Violoncello. Durch den für die tiefe Lage zu kleinen Resonanzkörper entsteht der für die Viola typische gedeckte Klang, bei schlechten Instrumenten stark näselnd, bei guten reizvoll samtartig. Der Widerspruch zwischen Armhaltung und Größe des Korpus hatte und hat ständig konstruktive Experimente zur Folge: Im 17. Jahrhundert baute man die besonders große Viola tenore zur Ausführung der wichtigen tieferen Mittelstimmen, im 18. Jahrhundert genügten kleinere, bequemere Instrumente (Länge 38 cm) für die lediglich klangfüllende Funktion der Viola. Gleichzeitig versuchte man, durch eine fünfte Saite (e2) den obersten Klangbereich der Violine dazuzugewinnen (spätestes Instrument dieses Typs ist Hermann Ritters Viola alta). - Von ihrer untergeordneten Rolle als Füllinstrument löste sich die Viola ab der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts und speziell in der Kammermusik der Wiener Klassik. Seitdem gibt es eine bedeutende solistische Literatur; Konzerte für Viola schufen u. a. G. P. Telemann, C. Stamitz, K. Ditters von Dittersdorf, A. Reicha, I. Pleyel, im 20. Jahrhundert P. Hindemith, D. Milhaud, B. Bartók, B. Blacher und W. Rihm; konzertierend wird sie auch in W. A. Mozarts Sinfonie Es-Dur KV 364 (für Violine und Viola) und in H. Berlioz' »Harold en Italie« verwendet.
 
Literatur:
 
M. W. Riley: The history of the V. (Ann Arbor, Mich., 1980);
 Y. Menuhin u. W. Primrose: Violine u. V. (a. d. Engl., 21993).
 
III
Viola
 
[vaɪ'əʊlə], Bill, amerikanischer Videokünstler, * New York 25. 1. 1951; konzentrierte sich nach anfangs medienkritisch-didaktisch orientierten Fernseharbeiten auf eigenständige Tapes und komplexe Videoinstallationen, bei denen er computerunterstützte Montagetechniken nutzte, später auch interaktive Techniken, um den Betrachter als Handelnden in die Installation einzubeziehen. Inhaltlich erweitert er die Auseinandersetzung mit medienimmanenten Strukturen um eine philosophisch-existenzielle Dimension.
 
Literatur:
 
B. V., Unseen images, Nie gesehene Bilder, Images jamais vues, hg. v. M. L. Syring, Ausst.-Kat. Kunsthalle Düsseldorf (21994);
 
B. V., hg. v. A. Pühringer, Ausst.-Kat. Salzburger Kunstverein (Klagenfurt 1994);
 
B. V., stations, hg. v. M. Hentschel, Ausst.-Kat. Württemberg. Kunstverein, Stuttgart (1996);
 
B. V., hg. v. D. A. Ross, Ausst.-Kat. Whitney Museum of American Art, New York (Paris 1997).
IV
Viola
 
[italienisch], Abkürzung va, auch Bratsche Streichinstrument, Alt der Violinfamilie; Stimmung der vier Saiten: c, g d1, a1); Tonumfang: c-a3 (mit Flageolett bis e 4) Notierung: nicht transponierend im Alt- und Violinschlüssel; zur Struktur: Violine, etwas größeres Korpus.
 
In der populären Musik wird dieses Instrument nur in Verbindung mit Violine oder anderen Streichinstrumenten verwendet, z. B. als Begleitinstrument (Nachschlag mit 2. Violinen) in den Strauß-Walzern, als Background oder Melodiesatz. Als Solist trat im Rock der experimentierfreudige John Cale (* 1942) mit seiner elektrisch verstärkten Viola in der Gruppe The Velvet Underground (1965-1968) hervor.
 

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1Vi|o|la, die; -, Violen [lat. viola] (Bot.): Veilchen.
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2Vi|o|la, die; -, ...len [ital. viola, wohl < aprovenz. viola, viula; H. u.]: Bratsche.

Universal-Lexikon. 2012.