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Haupt
Birne (umgangssprachlich); Rübe (umgangssprachlich); Caput (fachsprachlich); Kopf; Denkzentrum; Denkapparat; Schädel (umgangssprachlich)

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Haupt [hau̮pt], das; -[e]s, Häupter ['hɔy̮ptɐ] (geh.):
1. Kopf:
das Haupt des Löwen; sie neigten ehrfürchtig das Haupt.
Zus.: Greisenhaupt, Lockenhaupt.
2. <mit Attribut> wichtigste Person (mit führender, leitender Funktion):
das Haupt der Familie, des Staates; das Haupt der Verschwörung war eine Frau.
Syn.: Führer, Führerin, Häuptling, Herr, 1Leiter, Leiterin, Oberhaupt.

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Haupt 〈n. 12u; geh.〉
1. Kopf
2. 〈fig.〉 Führer, Leiter
3. oberster, hervorragender Teil (Berges\Haupt)
4. Stück Vieh (Pferd od. Rind)
● von Ferne sah man die Häupter der Berge; das \Haupt der kath. Christenheit der Papst; das \Haupt der Familie, des Staates, einer Verschwörung ● sich das \Haupt bedecken; das \Haupt entblößen 〈poet.〉 die Kopfbedeckung abnehmen; er wusste nicht, wo er sein \Haupt hinlegen sollte wo er (heute) schlafen sollte, er hatte keine Unterkunft; das \Haupt neigen, sinken lassen; missbilligend, verzweifelt sein \Haupt schüttelnbemoostes \Haupt 〈Studentenspr.〉 älterer Student; erhobenen \Hauptes 〈fig.〉 in freier, stolzer Haltung; ein gekröntes \Haupt regierender Fürst; gesenkten \Hauptes 〈fig.〉 kleinlaut, schuldbewusst; graues, greises \Haupt 〈fig.〉 alter Mensch ● Reform an \Haupt und Gliedern 〈fig.〉 durchgreifende Änderung; ich habe eins aufs \Haupt bekommen, gekriegt 〈umg.〉 bin gerügt, gescholten worden; feurige Kohlen auf jmds. \Haupt sammeln 〈fig.〉 den Gegner beschämen; den Gegner aufs \Haupt schlagen besiegen; mit erhobenem \Haupt 〈fig.〉 in freier, stolzer Haltung; mit gesenktem \Haupt 〈fig.〉 kleinlaut, schuldbewusst; wie das \Haupt, so die Glieder 〈Sprichw.〉 gute Führung, Leitung ist entscheidend für alles, wie der Chef, so seine Angestellten; zu Häupten der Bahre, des Bettes, des Liegenden an der Kopfseite [<ahd. houbit, engl. head <germ. *haubida <idg. *kaup-it, -ut; über lat. caput „Kopf“; verwandt mit Kapital, Kapitel, Kapitän, Chef u. a.]

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Haupt , das; -[e]s, Häupter [mhd. houbet, ahd. houbit, eigtl. = Gefäß, Schale; zur Bedeutungsentwicklung vgl. Kopf]:
1. (geh.) Kopf:
sein H. neigen, aufstützen;
sein H. [vor Scham, Schmerz] verhüllen;
er schüttelte sein weises, graues, greises H. (ugs. oft scherzh.; gab seiner Ablehnung od. Verwunderung Ausdruck) [nach dem Anfang der ersten Strophe von A. von Chamissos Gedicht »Das Schloss Boncourt«: Ich träum als Kind mich zurücke/und schüttle mein greises Haupt];
bloßen, entblößten -es/mit bloßem, entblößtem H. (ohne Kopfbedeckung);
erhobenen -es/mit erhobenem H. vor jmdm. stehen;
Ü die schneebedeckten Häupter (Gipfel) der Berge;
R vor einem grauen -e (einem alten Menschen) sollst du aufstehen;
er zählt die Häupter seiner Lieben (scherzh.; sieht nach, ob alle da sind; nach Schillers Gedicht »Die Glocke«);
gekröntes H. (geh.; regierender Fürst, regierende Fürstin; Herrscher, Herrscherin);
an H. und Gliedern (bildungsspr.; völlig, ganz und gar; in jeder Hinsicht; nach mlat. tam in capite quam in membris; aus einer kirchlichen Reformschrift des 14. Jh.s: den Staat an H. und Gliedern reformieren);
jmdn. aufs H. schlagen (geh.; völlig besiegen, vernichten);
zu Häupten (geh.; oben, in Höhe des Kopfes, am Kopfende).
2. (geh.) wichtigste Person; [An]führer:
das H. einer Familie;
er war das H. der Verschwörung;
die führenden Häupter aus Politik und Wirtschaft.

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I
Haupt
 
[althochdeutsch houbit, eigentlich »Schale«, »Gefäß«],
 
 1) allgemein: der Kopf; im übertragenen Sinn insbesondere für den Führer einer Gruppe gebraucht.
 
 2) Bautechnik: Bezeichnung für die im gemauerten Verband sichtbare Seite eines behauenen Natursteins.
 
 3) Wasserbau: Teil einer Schleuse, der das Schleusentor aufnimmt; man unterscheidet bei Binnenschiffsschleusen Oberhaupt und Unterhaupt, bei Seeschleusen Außenhaupt und Binnenhaupt sowie bei langen Schleusenkammern das Mittelhaupt.
 
II
Haupt,
 
1) Moriz, Altphilologe und Germanist, * Zittau 27. 7. 1808, ✝ Berlin 5. 2. 1874; wurde 1841 Professor für deutsche Sprache und Literatur in Leipzig, 1850 aus politischen Gründen seines Amtes enthoben, 1853 als Nachfolger K. Lachmanns Professor für klassische Literatur in Berlin, 1861 Sekretär der Akademie der Wiss.en. Haupt erwarb sich große Verdienste als textkritischer Herausgeber mittelhochdeutscher Dichtung (Werke von Hartmann von Aue, Konrad von Würzburg; »Des Minnesangs Frühling«, mit K. Lachmann, 1857). Er war Herausgeber der »Altdeutschen Blätter« (1836-40, 2 Bände, mit H. Hoffmann von Fallersleben) und der »Zeitschrift für deutsches Alterthum« (1841-73, Band 1-16).
 
 2) Ullrich, Schauspieler, * Chicago (Illinois) 30. 10. 1915, ✝ München 22. 11. 1991; Charakterdarsteller; ab 1932 in Deutschland; 1945-51 in den USA; spielte (ab 1937) v. a. in Berlin, Düsseldorf und Hamburg unter G. Gründgens; später u. a. in Zürich, am Thalia-Theater Hamburg und in München; Film- und Fernsehrollen; auch Regisseur.
 
 3) Walter Josef, Komponist, * München 23. 2. 1935; studierte u. a. bei H. W. Henze und war 1969-86 Leiter der Experimentierbühne der Bayerischen Staatsoper in München. Haupt komponiert v. a. experimentelles, multimediales Musiktheater, u. a. Ballette (u. a. »Rilke«, 1977), choreographisches Theater »Ausverkauf« für großes Orchester (1984), die Opern »Marat« (1984; nach P. Weiss) und »Pier Paolo« (1987; Libretto von G. Uecker). Haupt kreierte auch eine Reihe multimedialer Open-Air-Veranstaltungen (u. a. mit Orchestermusik, Laserprojektionen, Feuerwerk) für bis zu 200 000 Zuschauer, so »Kölner Klangwolke« (1986), »Jerusalem Light« (1988), »Linzer Kepler-Klangwolke« (1990). 1993 entstand das Klavierquintett »Nexus«.

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Haupt, das; -[e]s, Häupter [mhd. houbet, ahd. houbit, eigtl. = Gefäß, Schale; zur Bedeutungsentwicklung vgl. ↑Kopf]: 1. (geh.) Kopf: sein H. neigen, aufstützen; sein H. [vor Scham, Schmerz] verhüllen; er schüttelte sein weises, graues, greises H. (ugs. oft scherzh.; gab seiner Ablehnung od. Verwunderung Ausdruck; nach dem Anfang der ersten Strophe von A. von Chamissos Gedicht „Das Schloss Boncourt“: Ich träum' als Kind mich zurücke/und schüttle mein greises Haupt); bloßen, entblößten -es/mit bloßem, entblößtem H. (ohne Kopfbedeckung); erhobenen -es/mit erhobenem H. vor jmdm. stehen; Die Elefanten wackelten traurig mit den hundertjährigen Häuptern (Bamm, Weltlaterne 186); R vor einem grauen -e (einem alten Menschen) sollst du aufstehen; er zählt die Häupter seiner Lieben (scherzh.; sieht nach, ob alle da sind; nach Schillers Gedicht „Die Glocke“); Ü die schneebedeckten Häupter (Gipfel) der Berge; *bemoostes H. (scherzh. veraltend; Student, der schon viele Semester studiert hat); gekröntes H. (geh.; regierender Fürst, regierende Fürstin; Herrscher, Herrscherin); an H. und Gliedern (bildungsspr.; völlig, ganz u. gar; in jeder Hinsicht; nach mlat. tam in capite quam in membris; aus einer kirchlichen Reformschrift des 14. Jh.s): den Staat an H. und Gliedern reformieren; den Weg freigeben für eine Wirtschaftsreform an H. und Gliedern (Spiegel 11, 1978, 34); jmdn. aufs H. schlagen (geh.; völlig besiegen, vernichten); zu Häupten (geh.; oben, in Höhe des Kopfes, am Kopfende): Die Kapelle stellte sich zu Häupten des Verstorbenen auf (Bieler, Bonifaz 129). 2. (geh.) wichtigste Person; [An]führer: das H. einer Familie; er war das H. der Verschwörung; die Häupter der drei Regierungen bekräftigten ihre Auffassung (Dönhoff, Ära 154); Die führenden Häupter aus Adel, Wirtschaft und Regierung (Delius, Siemens-Welt 18).

Universal-Lexikon. 2012.