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Kornett
Kor|nẹtt1 〈n. 11; Mus.〉 aus dem Posthorn entwickeltes, kleines u. höchstes Blechblasinstrument; Sy Piston (2.2) [<ital. cornetto „Hörnchen“; zu lat. cornu „Horn“]
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Kor|nẹtt2 〈m.6 od. 1; früherFähnrich einer Reiterabteilung [<frz. cornette „Fähnlein, Standarte“, eigtl. „Hörnchen“ (nach der spitzen Form), dann „Fähnrich“; zu lat. cornu „Horn“]

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1Kor|nẹtt, der; -[e]s, -e u. -s [frz. (le) cornette, zu: (la) cornette = Standarte, zu: corne = Horn; wohl nach der Form] (Geschichte):
Fähnrich (1 b).
2Kor|nẹtt, das; -[e]s, -e u. -s [frz. cornet, zu: corne < lat. cornu = Horn] (Musik):
1. kleines Horn (3) [in Sopranlage] mit Ventilen.
2. den Klang des 2Zinks u. a. nachahmendes Orgelregister.

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I
Kornett,
 
Abkürzung c, co, cnt [auch Cornet, Piston bzw. Cornet à Pistons], aus dem Cornet de poste (Posthorn) Anfang des 19. Jahrhunderts in Frankreich entstanden; drei Ventile, eng mensuriert, Rohrverlauf (in B ca. 130 cm) anfangs zylindrisch, dann überwiegend konisch, becherförmiges Mundstück, kleines Schallstück; transponierend, Tonumfang (notiert fis-c3):
 
Kornett in B — klingend e-b2
 
Piccolokornett in Es — klingend a-es3
 
Altkornett in Es — klingend A-es2
 
Diese drei Typen gehörten zum Instrumentarium der Militärblasorchester und finden sich heute noch in den Brassbands. Als Lead Instrument dominierte das Kornett im frühen Jazz, bis es in den Zwanzigerjahren von der Trompete abgelöst wurde. Musiker wie Buddy Bolden (um 1868-1931), Bunk Johnson (1879-1949), Joe »King« Oliver (1885-1938), Tommy Ladnier, (1900-1939), Nick La Rocca (1889-1961), Muggsy Spanier (1906-1967), Bix Beiderbecke (1903-1931), Rex Stewart (1907-1967) und natürlich Louis Armstrong (1900-1971) sind hier zu nennen. Im modernen Jazz nutzen z. B. Nat Adderley (* 1931) und Butch Morris (* 1947) das Kornett. Mit einem kleinen Kornett, dem Taschenpiston (pocket trumpet), musizierte Don Cherry (1936-1995).
II
Kornẹtt
 
[französisch, zu cornette »Standarte«] der, -(e)s/-e und -s, im 17. und 18. Jahrhundert Bezeichnung für den jüngsten Offizier einer Kavallerieeinheit; er entsprach dem Fähnrich.
III
Kornẹtt
 
[französisch »kleines Horn«, zu lateinisch cornu »Horn«] das, -(e)s/-e und -s, Cornet à Pistons [kɔr'nɛ a pis'tɔ̃, französisch], Kurzbezeichnung Piston, ein um 1830 aus dem Posthorn durch Anbringen von zunächst zwei, dann drei Ventilen entstandenes Blechblasinstrument. Das v. a. in der Militärmusik, aber auch (in romanischen Ländern) im Sinfonieorchester und im frühen Jazz verwendete trompetenähnliche Kornett hat eine enge, meist konische Röhre; es wird im Bereich höherer Naturtöne gespielt. Für die gebräuchlichsten Größen, das Kornett in B und das Cornettino in Es, wird transponierend notiert. - Als Orgelregister ist Kornett entweder eine Zungenstimme, die den Klang des Zinken (Cornetto) nachahmt, oder eine gemischte Stimme, die sich von der Mixtur durch die Beigabe der Terz unterscheidet.

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1Kor|nẹtt, der; -[e]s, -e u. -s [frz. (le) cornette, zu: (la) cornette = Standarte, zu: corne = Horn; wohl nach der Form] (hist.): Fähnrich (1 b).
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2Kor|nẹtt, das; -[e]s, -e u. -s [frz. cornet, zu: corne < lat. cornu = Horn] (Musik): 1. kleines ↑Horn (3) [in Sopranlage] mit Ventilen. 2. den Klang des 2Zinks u. a. nachahmendes Orgelregister.

Universal-Lexikon. 2012.