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Trompete
Trom|pe|te [trɔm'pe:tə], die; -, -n:
Blechblasinstrument mit oval gebogenem Rohr und drei Ventilen:
er bläst, spielt [die] Trompete, auf der Trompete.
Syn.: Blechblasinstrument.

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Trom|pe|te 〈f. 19; Mus.〉 Blechblasinstrument mit oval gebogenem Rohr ● die \Trompete, auf der \Trompete blasen; die \Trompete schmettert; \Trompete spielen [<mhd. trum(b)et <frz. trompette, ital. trombetta <ahd. trumba;Trommel]

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Trom|pe|te , die; -, -n [mhd. trum(p)et < mfrz. trompette, Vkl. von afrz. trompe = Trompete, wahrsch. aus dem Germ.]:
Blechblasinstrument mit kesselförmigem Mundstück (1), drei ↑ Ventilen (2 a) u. gerader, gebogener od. gewundener zylindrisch-konischer Röhre:
eine gestopfte T.;
die -n schmetterten;
[auf der] T. blasen.

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Trompete,
 
Abkürzung tp [italienisch Tromba, englisch Trumpet], Blechblasinstrument; schon seit der Antike in Europa in einfacher, unterschiedlicher Form bekannt, seit dem 15. Jahrhundert auch in Bügelform; Naturtoninstrument um 1820 mit drei Ventilen versehen, seither chromatische Skala ausführbar; Kesselmundstück, anfangs zylindrischer, dann konischer Rohrverlauf, mittelgroßes Schallstück. Zwei Modelle sind zu unterscheiden: Trompete mit Perinét-Ventilen, »Jazztrompete« (a), oder mit Zylinderventilen (b), erstere oft auch enger mensuriert.
 
a)
 
b)
 
Die Trompete ist ein transponierendes Instrument Grundstimmung in B (auch C). Die kleine Trompete hat meist D-Stimmung, steht aber auch in hoch Es, F, A und B. Weitere Modelle sind die tiefe Es- und die Basstrompete in B. Notierung des Tonumfangs von fis bis c3 und höher. Die Normaltrompete klingt eine große Sekunde tiefer.
 
Aufgrund ihres durchdringenden, markanten Klangs nahm die Trompete von jeher eine exponierte Stellung ein, schon beginnend bei den Hof- und Feldtrompetern und den Trompeterzünften im Mittelalter. Große Kunstfertigkeit verlangte das Clarinblasen, das Musizieren (ohne Ventile!) bis in den 17. Naturton hinauf (vergleiche den Einsatz der Trompete in den Werken Johann Sebastian Bachs).
 
Nach Einführung der Ventile wuchs die Bedeutung der Trompete im 19. Jahrhundert als Melodie- und Signalinstrument in den Militärblasorchestern. Es entstand eine Vielzahl von Bravour-Polkas, Fantasien unter anderem Charakterstücken für Solotrompete, z. B. »Die Post im Walde« (Heinrich Schäffer, 1874). Sowohl ihre Klangeigenschaften als auch die Möglichkeit, den Ton durch differenzierten Ansatz individuell zu formen (Tongebung), sicherten der Trompete im Jazz eine führende Position (Lead-Stimme) im Instrumentarium. Wenn auch in den Street- und New-Orleans-Bands noch das Kornett dominierte, so behauptete sich die Trompete spätestens seit Ende der Zwanzigerjahre. Louis Armstrong (1900-1971) setzte mit seinem Trompetenspiel Maßstäbe für nachfolgende Musikergenerationen. In den Bigbands formte sich allmählich der Vierersatz (vier Trompeten, vier Posaunen als Brass-Section) heraus. Interessante Klangnuancen brachten einige Trompeter des Ellington-Orchesters ein (Junglestyle), so z. B. Growl, Wah-Wah und andere Effekte mit Dämpfern (Bubber Miley, 1903-1932; Cootie Williams, 1911-1985). Auch die Half-Valve-Technique und die Talking Effects (Rex Stewart, 1914-1987) sind in diesem Zusammenhang zu nennen. Das geschmeidige, an Saxophonklang (Benny Carter) und -phrasierung orientierte Trompetenspiel von Roy Eldridge (1911-1989) führte zum modernen Jazz. Hier bildet Dizzy Gillespie (1917-1993) die Zentralfigur. Die seinem Musizieren zugrunde liegende melodisch-lineare, harmonische und rhythmische (Achtelnoten-Beat) Neuorientierung (Bebop) paarte sich mit Virtuosität und ausgeprägtem Feeling. Armstrong und Gillespie sind die beiden herausragenden, stilbildenden Jazztrompeter. Wesentliche Impulse gaben dem modernen Jazz u. a. Miles Davis (1926-1991), Chet Baker (1929-1988), Art Farmer (* 1928) und Freddie Hubbard (* 1938). Eine spezielle Richtung bildeten die »Wolkenkratzer«-Trompeter (High-Note-Trumpeter), die extrem hohe Lagen einbezogen (Charly Shavers, 1917-1971; Maynard Ferguson, geboren 1928; Arturo Sandoval, geboren 1949). Schließlich sei noch auf die im Free Jazz verwendeten neuartigen Spieltechniken (Geräusche, Vierteltöne usw.) hingewiesen, die sich z. B. bei Don Cherry (1936-1995), Manfred Schoof (* 1936), Mike Mantler (* 1943) und Donald Ayler (* 1942) zeigten. Die wichtigste Persönlichkeit seit den Achtzigerjahren ist zweifellos Wynton Marsalis (* 1961), der nicht nur als Jazzmusiker (und -kritiker) mit seinen virtuosen und gedanklich-logischen Improvisationen fasziniert, sondern auch als begehrter Interpret klassischer Trompetenliteratur die Konzersäle der Welt bereist. Vom Jazz kommend, zumindest von ihm beeinflusst, sind sowohl Trompeter in Rockbands (Jazzrock) wie Lew Soloff (* 1944), Ian Carr (* 1945) und Bill Chase (1935-1974) als auch in Swing-Tanzorchestern wie Harry James (1916-1983), Ray Anthony (* 1922) — um nur einige, auch als Bandleader anerkannte Musiker zu nennen. In den Sechzigerjahren kreierte der Trompeter Herb Alpert (* 1937) einen neuen, für einige Zeit aktuellen Sound (Tijuana Brass). Weltweit war der Erfolg des Sweet-Trompeters Nini Rosso (* 1930), z. B. mit »Il Silenzio« (1965). Die hohe (»Bach«-)Trompete wird gelegentlich als spezielle Klangfarbe herangezogen; berühmt ist ihr Einsatz in dem Beatles-Titel »Penny Lane« (John Lennon/Paul McCartney, 1967). Es-Trompeten gehören z. B. zum Nachschlag in tschechischen Blasorchestern ; auch die Basstrompete ist dort anzutreffen. Im Jazz blies u. a. Shorty Rogers (1924-1994) die Basstrompete solistisch, jedoch gehört dies zu den Raritäten.
 

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Trom|pe|te, die; -, -n [mhd. trum(p)et < mfrz. trompette, Vkl. von afrz. trompe = Trompete, wahrsch. aus dem Germ.]: Blechblasinstrument mit kesselförmigem ↑Mundstück (1), drei Ventilen (2 a) u. gerader, gebogener od. gewundener zylindrisch-konischer Röhre: eine gestopfte T.; die -n schmetterten; T. blasen; Vor dem nächsten Versuch, die T. an die Lippen zu setzen (Simmel, Stoff 29); auf der T. blasen.

Universal-Lexikon. 2012.