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Pop-Art
Pọp-Art 〈f.; -; unz.〉 Richtung der modernen bildenden Kunst, die (zumeist alltägliche Gebrauchs-)Gegenstände durch Isolierung, Vergrößerung, Vervielfältigung, Montage usw. verfremdet u. als Kunstgegenstände vorstellt

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Pop-Art ['pɔp|a:ɐ̯t], die; - [engl. pop art, gek. aus: popular art = volkstümliche Kunst, zu popular < afrz. populeir < lat. popularis, populär u. art < afrz. art < lat. ars (Gen.: artis)]:
1. moderne, bes. amerikanische u. englische Kunstrichtung, gekennzeichnet durch Bevorzugung großstädtischer Inhalte, auf die Realität bezogene Unmittelbarkeit u. bewusste Hinwendung zum Populären bzw. Trivialen.
2. Erzeugnis[se] der Pop-Art (1):
P. ausstellen.

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Pop-Art
 
['pɔpɑːt; englisch, gekürzt aus popular art »volkstümliche Kunst«] die, -, Strömung der zeitgenössischen Kunst, die v. a. in Großbritannien und in den USA seit Mitte der 50er-Jahre und in den 60er-Jahren die Kunstszene beherrschte. Der Begriff soll von dem Kritiker Lawrence Alloway (* 1926) 1954 geprägt worden sein.
 
Die Pop-Art entdeckte die bunte Welt der Unterhaltungsindustrie und der Werbung als eigene ästhetische Wirklichkeit. Banale Objekte des Massenkonsums wurden durch Isolierung, Ausschnitt, Vergrößerung, Reihung entweder der Objekte selbst (die als vorfabrizierte Elemente benutzt werden) oder durch Imitationen verfremdet und parodiert. Als gegenständliche, um eine unmittelbare Aussage bemühte Kunst stand die Pop-Art in programmatischem Gegensatz zur informellen Kunst. Die Pop-Art entstand in zwei voneinander unabhängigen Richtungen in London (hervorgegangen aus der 1952 gegründeten »Independent Group«) und in den USA. Sie wollte die Kunst aus ihrer Isolation herausführen und mit moderner Lebenswirklichkeit verbinden. Sie manifestierte sich in der Fotomontage, im Environment, im Happening, künstlerische Ausdrucksformen, die meist schon vor der eigentlichen Pop-Art-Bewegung aufgekommen waren. Grelle Farbzusammenstellungen und große Formate wurden besonders in der amerikanischen Pop-Art (»Popfarben«) bevorzugt.
 
Der rasche Erfolg amerikanischer Künstler wie R. Rauschenberg, J. Johns, J. Dine, R. Lichtenstein, C. Oldenburg, J. Rosenquist, G. Segal, A. Warhol, T. Wesselmann, R. Indiana und E. Kienholz hing auch mit der Neubewertung der Volkskunst in den USA zusammen. In Großbritannien (R. Hamilton, P. Blake, D. Hockney, A. Jones, R. B. Kitaj, P. Phillips, J. Tilson, P. Caulfield) erhielt die Pop-Art wichtige Impulse von E. Paolozzi und F. Bacon. Einige Pop-Art-Künstler anderer europäischer Länder schlossen sich dem Nouveau Réalisme an.
 
Literatur:
 
L. Alloway: American pop art (New York 1974);
 S. Wilson: P. A. (a. d. Engl., 1975);
 J. Pierre: Du Mont's kleines Lex. der P.-a. (a. d. Frz., 1978);
 T. Osterwold: Pop art (1989);
 
P.-a., hg. v. M. Livingstone, Ausst.-Kat. Museum Ludwig, Köln (a. d. Engl., 31994);
 A. C. Danto: Kunst nach dem Ende der Kunst (a. d. Engl., 1996).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Pop-Art: »Eine Kunst der Unterwäsche und für Autotaxen«
 

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Pop-Art ['pɔp|a:ɐ̯t], die; - [engl. pop art, gek. aus: popular art = volkstümliche Kunst, zu popular < afrz. populeir < lat. popularis, ↑populär u. art < afrz. art < lat. ars (Gen.: artis)]: 1. moderne, bes. amerikanische u. englische Kunstrichtung, gekennzeichnet durch Bevorzugung großstädtischer Inhalte, realitätsbezogene Unmittelbarkeit u. bewusste Hinwendung zum Populären bzw. Trivialen: P. ist eine der neuesten Tendenzen moderner Kunst (MM 19./20. 2. 66, 47). 2. Erzeugnis[se] der ↑Pop-Art (1): dieses Bild ist P.; P. ausstellen.

Universal-Lexikon. 2012.