Lịchtenstein,
Name von geographischen Objekten:
1) Lịchtenstein, Schloss südlich von Reutlingen, Baden-Württemberg, 1840-42 über einer mittelalterlichen Burg von A. von Heideloff in gotisierenden Formen erbaut - der Inbegriff einer auf hohem Fels gelegenen romantischen Burg (heute u. a. Kunstsammlung); bekannt durch W. Hauffs Roman »Lichtenstein« (1826).
2) Lịchtenstein/Sa., Stadt im Landkreis Chemnitzer Land, Sachsen, 328-450 m über dem Meeresspiegel, 14 400 Einwohner; Stadt-, Puppen- und Spielzeugmuseum; Verarbeitung von Stahlblechen.
Schloss (17. Jahrhundert; unterirdische Anlagen), Lutherkirche (1770-96), ein zweigeschossiger Emporensaal; Taufbecken (1793).
Bei einer 1286 erstmals erwähnten Burg entwickelte sich die erst 1446 urkundlich erwähnte offene Stadt Lichtenstein als Mittelpunkt einer gleichnamigen Herrschaft. 1708 wurde bei Lichtenstein als planmäßige Neugründung der Ortsteil Callenberg angelegt, der 1712 selbstständige Gemeinde wurde und 1725 Stadtrecht erhielt. 1920 wurden beide Städte zusammengeschlossen. 1996 Austragungsort der 1. Sächsischen Landesgartenschau.
Lịchtenstein,
1) Alfred, Schriftsteller, * Berlin 23. 8. 1889, ✝ (gefallen) Vermandovillers (bei Reims) 25. 9. 1914; expressionistischer Lyriker und Erzähler; Mitarbeiter der Zeitschrift »Die Aktion«.
Ausgaben: Gedichte und Geschichten, herausgegeben von K. Lubasch, 2 Bände (1919); Gesammelte Gedichte, herausgegeben von K. Kanzog (1962); Die Dämmerung. Ausgewählte Gedichte (1977).
2) Ernst, Erziehungswissenschaftler, * Braunsberg 13. 12. 1900, ✝ Münster 20. 1. 1971; ab 1949 Professor in Erlangen, seit 1955 in Münster, schrieb in protestantisch-humanistischer Sicht v. a. Beiträge zu pädagogischen Grundfragen und zur Bildungsgeschichte.
Werke: Umrisse einer soziologischen Jugendkunde (1955); Die Schule im Wandel der Gesellschaft (1957); Zur Entwicklung des Bildungsbegriffs von Meister Eckhart bis Hegel (1966); Erziehung, Autorität, Verantwortung (1967); Der Ursprung der Pädagogik im griechischen Denken (1970).
3) ['lɪktənstaɪn], Roy, amerikanischer Maler und Grafiker, * New York 27. 10. 1923, ✝ ebenda 29. 9. 1997; einer der Hauptvertreter der Pop-Art in den USA. Lichtenstein griff in seinen Gemälden, Grafiken und Collagen auf Bildformen der Massenmedien (Comicstrips, Trickfilme, Reklame) oder bekannter Kunstwerke (C. Monet, P. Picasso) und -stile (Kubismus, Art déco, Actionpainting) zurück, wobei die Vorlagen in eine Rasterstruktur übersetzt wurden; Farbökonomie, Flächenhaftigkeit und ondulierende Linie tragen zur plakativen Wirkung bei. Lichtenstein entwarf auch Wandbilder (»Wandbild mit blauem Pinselstrich« für das Equitable Center in New York, 1986) und schuf Skulpturen.
R. L. 1970-1980, hg. v. J. Cowart, Ausst.-Kat. (a. d. Engl., 1982);
L. Alloway: R. L. (a. d. Engl., 1984);
E. Busche: R. L. Das Frühwerk 1942-1960 (1988);
B. Rose: R. L. Die Zeichnungen. 1961-1986, Ausst.-Kat. (a. d. Amerikan., 1988);
R. L., bearb. v. C. Michetti-Prod'hom u. a., Ausst.-Kat. Musée d'art contemporain, Lausanne (Lausanne 1992);
R. L., hg. v. D. Waldman, Ausst.-Kat. Guggenheim Museum, New York (a. d. Amerikan., 1994).
4) Ulrich von, mittelhochdeutscher Dichter, Ulrich, U. von Lichtenstein.
Universal-Lexikon. 2012.