Akademik

Schirmer
Schịr|mer 〈m. 3; geh.〉 Schirmherr, Beschützer

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Schịrmer,
 
1) Johann Wilhelm, Maler und Grafiker, * Jülich 7. 9. 1807, ✝ Karlsruhe 11. 9. 1863; Schüler, ab 1833 Lehrer an der Düsseldorfer Akademie (ab 1839 Leiter der Landschaftsklasse). 1854 übernahm er die Leitung der Kunstschule in Karlsruhe. Schirmers Werk vermittelt zwischen Romantik und Realismus. Ein Italienaufenthalt (1839-40) führte ihn unter dem Eindruck der Werke C. Lorrains und N. Poussins zu einer stärkeren Stilisierung im Sinne der heroischen Landschaft. Dominierend blieb der Einfluss J. Ruisdaels. In der Spätzeit entstanden Landschaftszyklen mit biblischer Staffage. Schirmer übte großen Einfluss auf die nachfolgende Generation aus. Er war Lehrer von O. Achenbach, A. Böcklin, A. Feuerbach und H. Thoma.
 
Werke: Romantische Landschaft (1828; Düsseldorf, Kunstmuseum); Harfleur bei Le Havre (1836; Karlsruhe, Staatliche Kunsthalle); Landschaft (Gegend bei Baden-Baden, um 1855; Essen, Museum Folkwang); Zyklus der vier Tageszeiten (1857 vollendet; Karlsruhe, Staatliche Kunsthalle).
 
 2) Walter F. (Franz), Anglist, * Düsseldorf 18. 12. 1888, ✝ Bonn 22. 3. 1984; ab 1925 Professor in Bonn, 1929 in Tübingen und 1932 in Berlin, ab 1946 wieder in Bonn; verfasste eine mehrfach überarbeitete »Geschichte der englischen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart« (1937, 31956-60 unter dem Titel »Geschichte der englischen und amerikanischen Literatur. ..«, 2 Bände). Seine Werke zur spätmittelenglischen und frühneuenglichen Literatur betonen ideengeschichtlichen Aspekte.
 
Weitere Werke: Antike, Renaissance und Puritanismus (1924); Der englische Frühhumanismus (1931); John Lydgate (1952); Glück und Ende der Könige in Shakespeares Historien (1954); Die frühen Darstellungen des Arthurstoffes (1958).

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Schịr|mer, der; -s, - [mhd. schirmære] (geh.): Schirm-, Schutzherr, Beschützer.

Universal-Lexikon. 2012.