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Zuverlässigkeit
Unzweifelhaftigkeit; Klarheit; Gewissheit; Sicherheit; Loyalität; Treue; Untertanentreue; Systemstabilität; Reliabilität; Stabilität; Beständigkeit; Verlässlichkeit; Authentizität; Originalität; Echtheit; Glaubwürdigkeit

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Zu|ver|läs|sig|keit ['ts̮u:fɛɐ̯lɛsɪçkai̮t], die; -:
das Zuverlässigsein:
ich schätze ihn, das Auto, das Lexikon vor allem wegen seiner [großen] Zuverlässigkeit.

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Zu|ver|läs|sig|keit 〈f. 20; unz.〉 zuverlässiges Wesen, zuverlässige Beschaffenheit

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Zu|ver|läs|sig|keit, die; -, -en:
a) <o. Pl.> das Zuverlässigsein; zuverlässige Beschaffenheit;
b) Grad, in dem etw. (z. B. ein System, ein Produkt) zuverlässig (a) ist.

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I
Zuverlässigkeit,
 
1) empirische Sozialforschung und Psychologie: Reliabilität.
 
 2) Ethik: andere Bezeichnung für Treue.
 
 3) Recht: unbestimmter Rechtsbegriff, der im Berufszulassungsrecht eine persönliche Eigenschaft beschreibt, bei deren Fehlen (d. h. also bei Unzuverlässigkeit) dem Bewerber oder Berufsausübenden Nachteile drohen. Nach herrschender Ansicht ist gewerberechtlich unzuverlässig, wer in Bezug auf ein konkretes Gewerbe und nach objektiver, verschuldensunabhängiger Sicht keine Gewähr dafür bietet, dass er in Zukunft sein Gewerbe ordnungsgemäß ausüben wird. § 35 Gewerbeordnung ermächtigt die Behörden, die Ausübung eines Gewerbes bei Unzuverlässigkeit im Interesse des Schutzes der Allgemeinheit oder von Betriebsangehörigen zu untersagen.
 
 4) Technik und Wahrscheinlichkeitstheorie: die Fähigkeit einer betrachteten Einheit (z. B. Bauelement, Baugruppe, Gerät, Anlage oder System), innerhalb der vorgegebenen Grenzen den durch den Verwendungszweck bestimmten Anforderungen zu genügen. Die Zuverlässigkeit ist ein von der Zeit abhängiges Qualitätsmerkmal, ihre wichtigsten Kenngrößen sind Lebensdauer, Ausfallabstand (MTBF), Ausfallrate, Ausfall- und Überlebenswahrscheinlichkeit. Für technische Produkte wird im Allgemeinen eine hohe Zuverlässigkeit bei vertretbarem wirtschaftlichem Aufwand und unter Berücksichtigung sicherheitsrelevanter Anforderungen angestrebt. Die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls kann z. B. durch Einfügen von Redundanz oder bei elektronischen Bauelementen durch ein Burn-in verringert werden. Numerische Angaben zur Zuverlässigkeit werden z. B. aus Statistiken, Erfahrungswerten, Vergleichen, Prüfungen und wahrscheinlichkeitstheoretische Berechnungen gewonnen. Bei Letzteren werden v. a. binäre Zufallsvariable verwendet, die nur die Werte null und eins annehmen. - Der Begriff Zuverlässigkeit wird in modifizierter Weise auch auf Materialien, Prozesse, Verfahren, Methoden und Software angewendet.
II
Zuverlässigkeit,
 
Reliabilität.

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Zu|ver|läs|sig|keit, die; -: a) das Zuverlässigsein; zuverlässige (a) Beschaffenheit: Damit allein schon ist ihre politische Z. gewährleistet (Tucholsky, Zwischen 76); ich schätze an ihm vor allem seine Z.; dieses nicht zuletzt wegen seiner großen Z. so erfolgreiche Auto; b) das Zuverlässigsein; zuverlässige (b) Beschaffenheit: ich zweifle an der Z. der Angaben.

Universal-Lexikon. 2012.