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Taler
Schotter (umgangssprachlich); Ocken (umgangssprachlich); Kies (umgangssprachlich); Bimbes (umgangssprachlich); Asche (umgangssprachlich); Penunze (umgangssprachlich); Zaster (umgangssprachlich); Öcken (umgangssprachlich); Mammon (umgangssprachlich); Mäuse (umgangssprachlich); Pulver (umgangssprachlich); Geld; Kröten (umgangssprachlich); Piepen (umgangssprachlich); Kohle (umgangssprachlich); Bares (umgangssprachlich); Moneten (umgangssprachlich); Moos (umgangssprachlich); Heu (umgangssprachlich); Knete (umgangssprachlich); Rubel (umgangssprachlich)

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Ta|ler 〈m. 3
1. bis ins 18. Jh. amtliche dt. Münze (Reichs\Taler)
2. 〈in Preußen〉 drei Mark
● blanke, harte, preußische \Taler; wer den Pfennig nicht ehrt, ist des \Talers nicht wert 〈Sprichw.〉 [<Joachimstaler, Name einer Silbermünze, nach dem Silberbergwerk von St. Joachimsthal im Erzgebirge u. dem dort seit 1518 geprägten Groschen]

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Ta|ler, der; -s, - [im 16. Jh. gek. aus »Joachimstaler«, nach St. Joachimsthal in Böhmen (heute Jáchymov, Tschechische Republik)]:
a) Silbermünze in Deutschland bis in die Mitte des 18. Jh.s;
b) Silbermünze im Wert von drei Reichsmark.

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Taler
 
[im 16. Jahrhundert gekürzt aus »Joachimstaler«, nach Sankt Joachimsthal], Uncialis [wegen des Gewichts von 2 Lot = 1 Unze], deutscher Name der vom Ende des 15. bis in das 19. Jahrhundert geprägten Großsilbermünzen. Taler wurden erstmals 1486 (Halbstücke bereits 1484) in Hall in Tirol als Silberäquivalent des Goldguldens zu 60 Kreuzer geschlagen (Guldiner, Guldengroschen). Dieser Tiroler Taler und auch die anderen Inkunabeltaler vor 1500 erlangten keine größere Bedeutung im Geldverkehr. Erst als der Kurfürst und die Herzöge von Sachsen ab 1500 Guldengroschen (Klappmützentaler) prägen ließen und die Grafen von Schlick im böhmischen Sankt Joachimsthal ihre Münzproduktion (Joachimstaler) nach sächsischem Vorbild ausrichteten, wurden die Talermünzen zur festen Erscheinung im Zahlungsverkehr. Die sächsischen Taler galten ursprünglich 21 Groschen (Zinsgroschen), stiegen aber noch in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts auf 24 Groschen beziehungsweise 72 Kreuzer (Reichsmünzordnungen). Nach einem Münzedikt des Augsburger Reichstages von 1566 erhielt der Taler die Bezeichnung Reichstaler. In anderen Staaten wurde der Name Taler entweder in die betreffenden Landessprachen übernommen (Talar, Tallero, Daalder, Daler, Dollar), oder es wurden eigene Bezeichnung gebildet (Écu blanc, Scudo, Patagon, Dukaton, Peso, Crown u. a.). Im 18. Jahrhundert entstanden im Reich neben dem Reichstaler auch Talermünzen nach anderen Münzfüßen (vereinzelt auch schon im 17. Jahrhundert). Von besonderer Bedeutung waren die Konventionstaler (Konventionsfuß), die Kronentaler und der preußische Reichstaler. Letzterer darf nicht mit dem ursprünglichen Reichstaler von 1566 verwechselt werden, denn er war in einem 14-Talerfuß (statt in einem 9-Talerfuß) ausgebracht; sein innerer Wert (Realwert) war also wesentlich geringer. Preußen konnte seinen Taler dann in der Dresdener Münzkonvention von 1838 bei der Mehrzahl der Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes durchsetzen. Er wurde 1857 durch den Vereinstaler als letzte deutsche Talermünze ersetzt.
 
Der Begriff des Zähl- oder Rechnungstalers (Rechnungsmünze) im Gegensatz zum Speziestaler, der einen höheren Wert darstellte, entstand im 17. Jahrhundert. Die im allgemeinen Sprachgebrauch bis weit in das 20. Jahrhundert übliche Verknüpfung des Talers mit dem Wert von 3 Mark geht darauf zurück, dass die 1857-71 geprägten Vereinstaler im Deutschen Reich auch nach der Einführung der Markwährung 1871 als gültige Münzen zu 3 Mark bis 1907 umliefen. Erst nachdem die Vereinstaler außer Kurs gesetzt waren, wurden Dreimarkstücke ausgegeben. Zum Guldentaler Gulden.
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
 
Albertustaler · Georgstaler · Glockentaler · Glückstaler · Jakobstaler · Laubtaler · Löser · Löwentaler · Mariatheresientaler · Meneliktaler · Rebellentaler · Rigsdaler · Rijksdaalder · Wahrheitstaler · Weidenbaumtaler · Wespentaler
 
Literatur:
 
Dt. T. Aus der Münzenslg. der Dt. Bundesbank, 2 Bde. (1966-67);
 J. S. Davenport: German church and city talers. 1600-1700 (Galesburg, Ill., 21975);
 J. S. Davenport: German secular talers. 1600-1700 (Frankfurt am Main 1976);
 J. S. Davenport: German talers. 1500-1600 (ebd. 1979);
 J. S. Davenport: German talers. 1700-1800 (London 31979);
 
Vom T. zum Dollar. 1486-1986, bearb. v. W. Heß u. a., Ausst.-Kat. Staatl. Münzslg., München (1986).
 

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Ta|ler, der; -s, - [im 16. Jh. gek. aus „Joachimstaler“, nach St. Joachimsthal in Böhmen (heute Jáchymov, Tschechische Republik)]: a) Silbermünze in Deutschland bis in die Mitte des 18. Jh.s; Reichstaler; b) Silbermünze im Wert von drei Reichsmark.

Universal-Lexikon. 2012.