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Schlick
Morast; Schlammablagerung; Mulm; Schlamm

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Schlịck 〈m. 1
1. 〈nddt.〉 Schlamm, der von Flüssen in Seen od. im Meer abgelagert ist
2. 〈i. e. S.〉 aus Salzen, organischen u. anorganischen Stoffen bestehender, feiner Meerschlamm, der sich in ruhigen Buchten absetzt
[<ahd. slich „Schlick, Schlamm“; zu slihhan „leise gleitend gehen“; → schleichen, Schlich]

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Schlịck, der; -[e]s, (Arten:) -e [aus dem Niederd. < mniederd. slīk, slick, zu: sliken = gleiten, niederd. Form von schleichen]:
am Boden von Gewässern (bes. im Wattenmeer) abgelagerter od. angeschwemmter, feinkörniger, glitschiger, an organischen Stoffen reicher Schlamm.

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I
Schlick,
 
schlammartige Ablagerung im Meer, in Seen und im Überschwemmungsbereich von Flüssen, mit Beimengungen von Feinsand (Schlicksand), Kalk (Kalkschlick) oder organischen Stoffen. Durch diese bildet er - nach Entwässerung (dann Klei genannt) - v. a. in den Marschen fruchtbares Acker- und Grünland, wo durch Erd- und Buschdämme sowie Salzpflanzen (Schlickfänger) der Schlick zurückgehalten wird. Das Hauptgebiet der Schlickbildung liegt aber in 800-2 500 m Meerestiefe (Kontinentalabhang, hemipelag. Ablagerungen), wo die verbreitetste Art der (durch Pyrit und halbzersetzte organische Substanzen gefärbte) Blauschlick ist, der etwa 15 % des gesamten Meeresbodens bedeckt; küstennäher findet sich in tropischen und subtropischen Meeren durch eingeschwemmten Laterit gefärbter Rotschlick; durch Beimengungen von Glaukonit bildet sich Grünschlick. Die organischen Stoffe des Schlicks werden von einer reichen Fauna gebildet, im Küstenbereich besonders vom Sandröhrenwurm und Schlickkrebs (bis 15 000 Tiere auf 1 m2), im Schelfbereich von dickschaligeren Muscheln und Schnecken. Im tiefen Wasser der Polargebiete entsteht aus den Skeletten der Diatomeen der Diatomeenschlamm.
 
II
Schlịck,
 
1) Ernst Otto, Schiffbauingenieur, * Grimma 16. 6. 1840, ✝ Hamburg 10. 4. 1913; 1875-92 Direktor der Norddeutschen Werft in Kiel, 1896-1908 des Germanischen Lloyd in Hamburg; war Spezialist für Eisenschiffbau, arbeitete über Schiffsschwingungen und erfand 1903 den nach ihm benannten Schiffskreisel zur Dämpfung der Schlingerbewegungen.
 
 2) Kaspar von, Diplomat, Schlik, Kaspar von.
 
 3) Moritz, österreichischer Philosoph, * Berlin 14. 4. 1882, ✝ Wien 22. 6. 1936; Studium der Physik bei M. Planck, dann Professor der Naturphilosophie und Ethik in Rostock (1911-21) und Kiel (1921-22), seit 1922 Professor der induktiven Wissenschaft in Wien; setzte sich als Vertreter des Neopositivismus und Begründer des Wiener Kreises sprachkritisch mit den Themen der traditionellen Philosophie wie auch mit den Wahrheitskriterien wissenschaftlicher Aussagen auseinander. Er vertrat den analytischen Charakter der Logik und Mathematik. In seinem Hauptwerk »Allgemeine Erkenntnislehre« (1918) gibt Schlick eine systematische Darstellung seines Empirismus und erkenntnistheoretischer Realismus.
 
Erkenntnistheoretisch an der alltäglichen Praxis und den empirischen Wissenschaften orientiert, werden »Erkennen« und »Erleben« scharf unterschieden. Ausschließlich Strukturbeziehungen, in denen verschiedene Gegenstände in Beziehung zueinander gesetzt werden, gelten Schlick als erkenntnisfähig, während im Erleben und Anschauen eine nicht objektivierbare Beziehung des Subjektes zu einem erlebten oder angeschauten Gegenstand besteht. Wissenschaftliche Begriffsbildung dient der Bezeichnung der »Tatsachen« der Wirklichkeit und hat einen »semiotischen« Charakter. Auf einer Nichtbeachtung des Unterschiedes zwischen Erkennen und Erleben beruhen nach Schlick eine Reihe Irrtümer der traditionellen Metaphysik und Erkenntnislehre, z. B. I. Kants Lehre vom synthetischen Urteil a priori und die Lehren der Intuitionsphilosophen (H. Bergson, F. Brentano, E. Husserl). Später wurde Schlick von L. Wittgenstein beeinflusst. Anders als bei den übrigen Mitgliedern des Wiener Kreises finden sich bei Schlick auch Arbeiten zur Ethik und Ästhetik. - Schlick wurde von einem geistesgestörten Studenten ermordet.
 
Weitere Werke: Fragen der Ethik (1930); Grundzüge der Naturphilosophie (herausgegeben 1948); Natur und Kultur (herausgegeben 1952).
 
Ausgaben: Philosophische Logik, herausgegeben von B. Philippi (1986); Die Probleme der Philosophie in ihrem Zusammenhang. Vorlesung aus dem Wintersemester 1933/34, herausgegeben von H. L. Mulder u. a. (1986).
 
Literatur:
 
S. u. Neurath - ein Symposion, hg. v. R. Haller (Amsterdam 1982).

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Schlịck, der; -[e]s, (Arten:) -e [aus dem Niederd. < mniederd. slīk, slick, zu: sliken = gleiten, niederd. Form von ↑schleichen]: am Boden von Gewässern (bes. im Wattenmeer) abgelagerter od. angeschwemmter, feinkörniger, glitschiger, an organischen Stoffen reicher Schlamm.

Universal-Lexikon. 2012.