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Anfang
Take-off; Start; Aufbruch; Auftakt; Anbruch; Beginn; Geburt; Entstehen; Werden; Herkunft; Zustandekommen; Ursprung

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An|fang ['anfaŋ], der; -[e]s, Anfänge ['anfɛŋə]:
das Erste, der erste Teil, das erste Stadium von etwas /Ggs. Ende/: ein neuer Anfang; der Anfang des Romans; am/zu Anfang (anfangs); Anfang Februar (in den ersten Tagen des Monats Februar); der Anfang (Ursprung) der Welt; sie kam über die Anfänge (ersten Versuche) nicht hinaus.
Syn.: Anbruch (geh.), Auftakt, Ausbruch, Beginn, Start.

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Ạn|fang 〈m. 1uetwas Erstes, Beginn, Grundlage, Ursprung, Ausgangspunkt ● jemand muss ja den \Anfang machen als Erster beginnen; sein: aller \Anfang ist schwer 〈sprichwörtl.〉 ● der \Anfang einer Erzählung; \Anfang März kommt er zurück; \Anfang nächster Wocheam \Anfang des Jahres; im \Anfang war das Wort (NT, Joh. 1,1); das ist der \Anfang vom Ende damit ist das Ende schon abzusehen; von \Anfang an; von \Anfang bis (zu) Ende vollständig, ganz; zu \Anfang hatte ich noch Schwierigkeiten ● wer macht den \Anfang? wer fängt an?

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Ạn|fang , der; -[e]s, Anfänge [mhd. an[e]vanc, ahd. anafang]:
a) <Pl. selten> Entstehung, Ursprung, Beginn:
der A. der Weltgeschichte;
der A. aller Leiden;
von [allem] A. an;
von A. bis Ende (vollständig, ohne etw. auszulassen);
b) Ausgangspunkt, Start, Beginn:
ein vielversprechender A.;
den A. nicht finden, verpassen;
einen neuen A. machen [mit etw.] (noch einmal [unter anderen Voraussetzungen] beginnen);
R das ist der A. vom Ende (das schlimme Ende ist nicht mehr fern);
Spr aller A. ist schwer (zu Beginn einer Arbeit o. Ä. treten immer Schwierigkeiten auf);
den A. machen (als Erster mit etw. beginnen: einer muss ja den A. machen);
seinen A. nehmen (geh.; anfangen, beginnen);
c) erster Teil, erstes Stadium, Ansatz:
der A. der Erzählung, der Vorlesung war ziemlich unklar;
die Erforschung des Weltraums steckt erst in den Anfängen;
d) <o. Pl.> erster Teil eines Zeitabschnitts, eines Alters:
A. 2011;
A. des Monats;
[seit] A. Januar;
(ugs.:) die Frau dürfte so A. [der] fünfzig/der Fünfziger sein;
e) Beginn einer räumlichen Gegebenheit:
der A. einer Strecke, einer Straße;
bei billiger Frischhaltefolie findet man den A. immer schlecht.

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Anfang,
 
1) allgemein: Beginn (einer Zeitreihe, eines Ereignisses, einer Entwicklung).
 
 2) Philosophie: Ursache, Grund und erstes Prinzip, aus dem etwas (Gott, Welt und Mensch) wird. Im frühen griechischen Denken fragte man nach dem Anfang (Arche) als dem materiellen Grund der Weltordnung, während Aristoteles eine Theorie der vierfachen Ursache (Causa) aller Wirklichkeit aufstellte. Im Averroismus wirkte das aristotelische Weltbild nach und führte zu einem Konflikt mit der katholischen Theologie. Diese setzte Gott als allmächtigen Weltschöpfer, der die Welt in Freiheit in einem ersten Augenblick geschaffen habe (»creatio ex nihilo«, »Schöpfung aus dem Nichts«), an den Anfang. Averroes und seine Anhänger vertraten dagegen eine anfangslose Schöpfung, in der Gott zwar Ursache aller Veränderung, die Materie aber unerschaffen und ewig sei.
 
In der neuzeitlichen Philosophie fragte man nicht mehr nach dem Anfang der Welt, sondern nach dem des Wissens, der, je nach philosophischer Richtung, empiristisch oder rationalistisch definiert wurde. I. Kant wollte hingegen zeigen, dass die Frage nach dem Anfang ohne Vermittlung beider Richtungen sinnlos und widersprüchlich bleibt - ein Gedanke, den G. W. F. Hegel dialektisch weiterzuentwickeln suchte. Im Rahmen der neueren Wissenschaftstheorie wurden die traditionellen Fragestellungen abgewandelt und unter dem Gesichtspunkt einer Begründung methodischer Anfänge diskutiert, welche methodische Prinzipien für den Aufbau von Wissenschafts- und Sprachkonstruktionen maßgebend seien.

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Ạn|fang, der; -[e]s, Anfänge [mhd. an[e]vanc, ahd. anafang]: a) <Pl. selten> Entstehung, Ursprung, Beginn: der A. der Weltgeschichte; Der A. aller Leiden ist die Wandelbarkeit der Welt (Schneider, Leiden 114); im A. war das Wort (Joh. 1, 1); von [allem] A. an (von Anbeginn an); Zwischen uns bestand von A. an ein Verhältnis aufrichtiger Antipathie (Niekisch, Leben 305); *von A. bis Ende (vollständig, ohne etw. auszulassen): Er ... las uns unser Werk von A. bis zum vorläufigen Ende vor (Lentz, Muckefuck 100); b) Ausgangspunkt, Start, Beginn: ein viel versprechender A.; den A. nicht finden, verpassen; Der Vorsatz, ... einen neuen A. zu machen (noch einmal [unter anderen Voraussetzungen] zu beginnen; Schreiber, Krise 177); freie Wahlen müssten am A. ... stehen Dönhoff, (Ära 104); Im A., als ich noch nichts davon wusste (Remarque, Triomphe 48); Schlagzeugerin in den Anfängen sucht Band (Oxmox 9, 1984, 116); Das war gleich zu A. gewesen (Gaiser, Jagd 191); R das ist der A. vom Ende (das schlimme Ende ist nicht mehr fern); Spr aller A. ist schwer (zu Beginn einer Arbeit o. Ä. treten immer Schwierigkeiten auf); *den A. machen (als Erster mit etw. beginnen): einer muss ja den A. machen; seinen A. nehmen (geh.; anfangen, beginnen): nirgendwo sonst könnte eine Geschichte von dir und mir ihren A. nehmen (Strauß, Niemand 77); c) erster Teil, erstes Stadium, Ansatz: der A. der Erzählung, der Vorlesung war ziemlich unklar; die Erforschung des Weltraums steckt erst in den Anfängen; d) <o. Pl.> erster Teil eines Zeitabschnitts, eines Alters: A. 1999; A. des Monats; [seit] A. Januar; (ugs.:) die Frau dürfte so A. [der] Fünfzig/der Fünfziger sein; e) Beginn einer räumlichen Gegebenheit: der A. einer Strecke, einer Straße; bei billiger Frischhaltefolie findet man den A. immer schlecht; das Wasser zwischen den Pflöcken war seicht, der A. des unendlichen Meeres (Seghers, Transit 273).

Universal-Lexikon. 2012.