Bẹrgman
[schwedisch 'bærj-],
1) Bo Hjalmar, schwedischer Schriftsteller, * Stockholm 6. 10. 1869, ✝ ebenda 17. 11. 1967; schrieb stimmungsvolle Lyrik mit pessimistischem Grundton; seine Romane und Novellen schildern meist das Schicksal einsamer Menschen aus dem bürgerlichen Milieu Stockholms.
Werke: Lyrik: Marionetterna (1903); Elden (1917); Trots allt (1931); Gamla gudar (1939); Makter (1962).
Erzählungen: Epiloger (1946); Skulden (1948).
2) Erik Valdemar, finnischer Komponist, * Nykarleby (Provinz Vaasa) 24. 11. 1911; lehrte 1963-76 als Professor für Komposition an der Sibelius-Akademie in Helsinki; entwickelte aus Zwölfton-, Reihentechnik und Aleatorik eine klangorientierte Musiksprache. Er komponierte Orchesterwerke, u. a. »Tre aspetti d'una seria dodecafonica« (1957), »Simbolo« (1960), »Colori ed improvvisazioni« (1974), »Arctica« (1979), Klavierkonzert (1981), »Tutti e soli« (1990), Kammermusik, u. a. »Borealis« (1983), sowie Vokalwerke, u. a. »Canticum Fennicum« (1968; für Chor und Orchester), »Noa« (1976; für Bass, Chor und Orchester) und die Märchenoper »Der singende Baum« (1995).
3) Hjalmar, schwedischer Schriftsteller, * Örebro 19. 9. 1883, ✝ Berlin 1. 1. 1931; führte ein unruhiges Reiseleben (1901-17 meist in Italien). Erfolg hatte er besonders mit seiner Komödie »Swedenhielms« (1925; deutsch »Der Nobelpreis«). Kennzeichnend v. a. für seine Wadköping-Romane (»Markurells i Wadköping«, 1919, deutsch »Skandal in Wadköping«; »Farmor och Vår Herr«, 1921, deutsch »Der Eindringling«) ist die Mischung von komischen und tragischen Elementen. Die Psychologie seiner Werke erinnert an F. M. Dostojewskij. Den Hintergrund bildet oft die mittelschwedische Landschaft seiner Kindheit; schrieb auch Erzählungen und Filmdrehbücher.
Weitere Werke: Romane: Hans nåds testamenter (1910; deutsch Testament Sr. Gnaden); Mor i Sutre (1917); En döds memoarer (1918); Chefen fru Ingeborg (1924); Clownen Jac (1930).
Dramen: Marionettspel (1917, 3 Stücke).
4) Ingmar, schwedischer Film- und Theaterregisseur, Drehbuchautor, * Uppsala 14. 7. 1918; war 1963-66 Direktor des Königlichen Dramatischen Theaters in Stockholm; gibt in seinen Filmen psychologisch eindringliche Analysen der menschlichen Existenz (bis zur Darstellung von Depression und Wahnzuständen) und der Problematik des Zusammenlebens. Bergman verließ 1976 Schweden und ging nach München; er schuf dort mehrere Bühneninszenierungen (besonders Stücke von H. Ibsen, A. Strindberg), seit 1981 auch wieder in Schweden, so 1984 Shakespeares »Lear«, 1995 Molières »Der Menschenfeind« in Stockholm. 1988 erhielt er den Europäischen Filmpreis (»Felix«) für sein Lebenswerk; 1989-90 Präsident der neu gegründeten Gesellschaft für den europäischen Film (seit 1991 Europäische Filmakademie).
Werke: Filme: Abend der Gaukler (1953); Das siebente Siegel (1956); Wilde Erdbeeren (1957); Die Jungfrauenquelle (1959); Wie in einem Spiegel (1960); Licht im Winter (1961); Das Schweigen (1963); Persona (1965); Die Stunde des Wolfs (1966); Schande (1968); Schreie und Flüstern (1971); Szenen einer Ehe (1973, zuerst 6-teiliger Fernsehfilm); Die Zauberflöte (1975, Verfilmung von Mozarts Oper); Von Angesicht zu Angesicht (1976, auch 4-teilige Fernsehfassung); Das Schlangenei (1977); Herbstsonate (1978); Aus dem Leben der Marionetten (1980); Fanny und Alexander (1983).
Autobiographie: Laterna magica (1987; deutsch Mein Leben).
Roman: Söndagsbarn (1993; deutsch Sonntagskinder).
Gaukler im Grenzland. I. B., hg. v. L. Ahlander (1993).
5) Ingrid, schwedische Filmschauspielerin, * Stockholm 29. 8. 1915, ✝ London 29. 8. 1982; filmte seit 1935 in Schweden, später auch in Deutschland und den USA; war in zweiter Ehe mit dem italienischen Regisseur R. Rossellini verheiratet.
Werke: Filme: Intermezzo (1936); Casablanca (1942); Wem die Stunde schlägt (1943); Das Haus der Lady Alquist (1944); Joan of Arc (1948); Stromboli (1949); Anastasia (1956); Lieben Sie Brahms? (1960); Der Besuch (1963); Die Kaktusblüte (1969); Mord im Orientexpress (1974); Herbstsonate (1978); Golda Meir (1982).
Autobiographie: I. Bergman, my story (1980, mit A. Burgess; deutsch I. Bergman, mein Leben).
C. F. Brown: I. B. (31983).
6) Torbern Olof, schwedischer Chemiker und Mineraloge, * Katrineberg 20. 3. 1735, ✝ Medevi (Verwaltungsbezirk Östergötland) 8. 7. 1784; war 1767-80 Professor in Uppsala, entwickelte ein System der chemischen Nomenklatur, klassifizierte die Minerale nach chemischen Eigenschaften und entwarf eine Theorie über die Struktur der Kristalle; gilt als Begründer der analytischen Chemie.
Universal-Lexikon. 2012.