Akademik

Fuß
Käsemauke (umgangssprachlich); Quadratlatsche (umgangssprachlich); Standvorrichtung; Mauke (umgangssprachlich)

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Fuß [fu:s], der; -es, Füße ['fy:sə]:
1. unterster Teil des Beines:
ein schmaler, zierlicher Fuß; im Schnee bekam sie kalte Füße; er hat/ist mir mit voller Wucht auf den Fuß getreten.
2. <mit Attribut> Teil, auf dem ein Gegenstand steht:
die Füße des Schrankes.
Zus.: Bettfuß, Lampenfuß, Säulenfuß.
3. mit Attribut; ohne Plural Stelle, an der ein Berg oder ein Gebirge sich aus dem Gelände erhebt:
eine Siedlung am Fuße des Berges.

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Fuß 〈m. 1u
I 〈zählb.〉
1. unterster Teil des Beines vom Knöchel bis zu den Zehen bei Mensch u. Wirbeltier
2. unterer, tragender Teil eines Bauelementes (z. B. einer Säule), Sockel
3. Fortbewegungsorgan der Weichtiere
4. Ständer, Träger, Stütze (von Möbeln, Gefäßen)
5. Hebung, betonte Silbe im Vers (Vers\Fuß)
6. Teil des Strumpfes, der den Fuß bedeckt
● \Fuß! (Kommando für den Hund, dicht bei der Person zu bleiben, zu der er gehört) ● sich den \Fuß brechen, verstauchen; mein \Fuß ist eingeschlafen; (festen) \Fuß fassen 〈fig.〉 seine Stellung sicher begründen, heimisch werden; laufen, so schnell, so weit einen die Füße tragen so schnell, so weit man kann; sich die Füße vertreten ein wenig hin u. her gehen (nach langem Sitzen); sich die Füße wundlaufen\Fuß breit = Fußbreit; kalte Füße bekommen 〈fig.; umg.〉 Bedenken bekommen; in eine unangenehme Lage geraten; stehenden \Fußes umkehren 〈fig.〉 sofort; trockenen \Fußes heimkommen ohne nass zu werdenam \Fuß des Berges unten am Berg; am \Fuß des Bettes am unteren Ende; auf die Füße fallen 〈fig.〉 ohne Schaden davonkommen; jmdm. auf dem \Fuße folgen unmittelbar folgen; jmdm. wieder auf die Füße helfen einen Gestürzten aufrichten; 〈fig.〉 jmdm. helfen, neu anzufangen; jmdm. auf die Füße treten 〈fig.〉 jmdn. verletzen, kränken; auf eigenen Füßen stehen 〈fig.〉 selbstständig, unabhängig sein; er ist wieder auf freiem \Fuß wieder frei; jmdn. auf freien \Fuß setzen freilassen (aus Gefangenschaft); mit jmdm. auf gespanntem \Fuße stehen sich mit jmdm. nicht gut vertragen; auf großem \Fuß(e) leben 〈fig.〉 verschwenderisch leben; mit jmdm. auf gutem \Fuße stehen sich mit jmdm. gut vertragen; das Unternehmen steht auf schwachen, tönernen Füßen ist unsicher, nicht fest gegründet; auf vertrautem \Fuß mit jmdm. stehen vertraut, befreundet sein; jmdm. den \Fuß auf den Nacken setzen ihn unterwerfen, demütigen; Gewehr bei \Fuß stehen in militär. Haltung mit dem Gewehrkolben neben dem Fuß; 〈fig.〉 zur Tat, zum Angriff bereit; mit dem \Fuß aufstampfen (vor Zorn); etwas od. jmdn. mit Füßen treten 〈a. fig.〉 verächtl. behandeln, missachten, hässlich darüber od. über ihn sprechen; sich mit Händen und Füßen sträuben, wehren 〈fig.〉 energisch; ein Jambus mit fünf Füßen; mit beiden Füßen auf der Erde stehen 〈fig.〉 das Leben richtig anpacken, Wirklichkeitssinn haben; mit bloßen Füßen ohne Schuhe u. Strümpfe, barfuß; du bist wohl mit dem linken \Fuß zuerst aufgestanden? 〈fig.; umg.; scherzh.〉 schlechter Laune; er stolpert über seine eigenen Füße er geht ungeschickt, 〈allg.〉 er ist ungeschickt; ich setze den \Fuß nicht mehr über seine Schwelle ich betrete seine Wohnung nicht mehr; die Füße unter jmds. Tisch stecken 〈fig.〉 sich von jmdm. ernähren lassen; ich habe heute noch keinen \Fuß vor die Tür gesetzt ich bin den ganzen Tag zu Hause geblieben; jmdm. etwas (Arbeit, Geld o. Ä.) vor die Füße werfen 〈fig.〉 nichts mehr damit zu tun haben wollen, es ihm verächtl. od. wütend zurückgeben; zu \Fuß gehen, kommen (nicht fahren); er legte ihr sein Leben, sein Herz zu Füßen 〈fig.〉 bot es ihr uneingeschränkt an; gut, schlecht zu \Fuß sein gut, schlecht gehen können bzw. schnell, langsam gehen können; der Hund lag schlafend zu seinen Füßen; sich jmdm. zu Füßen werfen, jmdm. zu Füßen fallen sich vor jmdm. (bittend, flehend) tief beugen, auf die Knie vor ihm fallen
II 〈unz.〉 altes Längenmaß, 25-40 cm ● drei \Fuß lang, breit, hoch
[<ahd. fuoz, engl. foot, got. fotus <idg. *ped-, *pod- „Fuß“; verwandt mit Fessel, „Teil des Fußes“]

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Fuß , der; -es, Füße (als Maßangabe auch: Fuß) [mhd. vuoʒ, ahd. fuoʒ; vgl. griech poús, lat. pes]:
1. <Pl. Füße>
a) durch das Sprunggelenk mit dem Unterschenkel verbundener unterster Teil des Beines beim Menschen u. bei Wirbeltieren:
ein schmaler, zierlicher F.;
laufen, so schnell [einen] die Füße tragen;
den linken, rechten F. vorsetzen;
kalte Füße haben;
ich habe mir den F. verstaucht, gebrochen;
er hatte Füße wie Blei (von Müdigkeit ganz schwere Füße u. Beine);
den F. in die Tür (in die Türöffnung) setzen (damit sie von innen nicht zugemacht werden kann);
bei dem Regen konnte man keinen F. vor die Tür setzen (konnte man nicht nach draußen gehen);
keinen F. mehr über jmds. Schwelle setzen (jmds. Wohnung nicht mehr betreten);
keinen F. breit (kein bisschen) weichen;
den F. vom Gas nehmen (ugs.; beim Autofahren den Druck des Fußes auf das Gaspedal vermindern u. langsamer fahren);
leichten, beschwingten -es (geh.; mit leichten, beschwingten Schritten);
sie kamen noch trockenen -es (ohne nasse Füße zu bekommen) nach Hause;
Erfrierungen an beiden Füßen;
da tritt man sich gegenseitig auf die Füße (so überfüllt ist es);
bei F.!;
mit bloßen Füßen;
mit dem F. stampfen;
zu F. gehen (einen Weg gehend zurücklegen u. nicht fahren);
jmdm. zu Füßen (etw. unterhalb von jmdm. [ihm aufmerksam zugewandt]) sitzen;
R warme Füße – kühler Kopf;
wie eingeschlafene Füße schmecken (salopp; fade schmecken);
stehenden -es (sofort; von lat. stante pede; nach einer alten Rechtsformel, die besagte, dass man sich sofort, an Ort und Stelle gegen ein ungerechtes Urteil wehren musste, damit es nicht rechtskräftig wurde);
[festen] F. fassen ([von Personen, Ideen usw.] sich nach einer geraumen Zeit in einer neuen Umgebung integrieren [u. durchsetzen], sich einen festen Platz schaffen);
kalte Füße bekommen/kriegen (ugs.; ein [gemeinsames] Vorhaben aufgeben, weil man inzwischen Bedenken hat);
Füße bekommen haben (Bein 1);
sich <Dativ> die Füße nach etw. ablaufen, wund laufen/wundlaufen (Bein 1);
sich <Dativ> die Füße vertreten (sich nach längerem [beengtem] Sitzen etwas Bewegung verschaffen);
sich <Dativ> kalte Füße holen (ugs.; einen Misserfolg haben);
jmdm. den F. auf den Nacken setzen (geh.; jmdn. seine Macht fühlen lassen);
(bei jmdm.) einen F. in der Tür haben (sich an einem bestimmten Ort Einfluss verschafft haben);
etw. an den Füßen haben (vermögend sein);
jmdn. auf dem/(österr.:) am falschen/(seltener:) verkehrten Fuß erwischen (ugs.; jmdn. unvorbereitet, in einer für ihn ungünstigen Situation treffen);
auf eigenen Füßen stehen (selbstständig, unabhängig sein);
sich auf eigene Füße stellen (sich selbstständig, unabhängig machen);
auf freiem F. sein (noch nicht/nicht mehr in Haft, im Gefängnis sein; eigtl. = ohne Fessel am Fuß[gelenk]);
jmdn. auf freien F. setzen (jmdn. freilassen; eigtl. = die Fessel vom Fuß[gelenk] nehmen);
auf großem F. leben (1. aufwendig leben. 2. scherzh.; große Füße haben);
mit jmdm. auf freundschaftlichem, gespanntem o. Ä. F. leben/stehen (mit jmdm. in einem freundschaftlichen, gespannten o. Ä. Verhältnis leben; veraltet Fuß = Grundlage, Verhältnis);
auf tönernen/schwachen/schwankenden/(ugs.:) wackligen Füßen stehen (keine feste Grundlage haben; nach dem Koloss auf tönernen Füßen im A. T., Dan. 2, 31–35);
auf festen Füßen stehen (eine gesicherte materielle Grundlage haben);
immer [wieder] auf die Füße fallen (Bein 1);
jmdm. auf den F./auf die Füße treten (ugs.: 1. jmdn. zurechtweisen. 2. jmdn. zur Eile antreiben);
jmdm. auf die Füße fallen (jmdm. schaden);
auf dem Fuß[e] folgen (1. unmittelbar folgen. 2. sofort nach etw. geschehen);
jmdn., etw. mit Füßen treten (jmdn., etw. gröblich missachten);
mit den Füßen abstimmen (ugs.; sich durch Hingehen, Weggehen od. Wegbleiben für od. gegen etw. entscheiden);
mit dem linken F. zuerst aufgestanden sein (Bein 1);
mit einem F. im Grabe stehen (Bein 1);
mit einem F. im Gefängnis stehen (Bein 1);
jmdm. vor/über die Füße laufen (ugs.; jmdm. zufällig begegnen);
etw. unter die Füße nehmen (etw. [einen Weg, eine Strecke o. Ä.] gehend zurücklegen);
jmdm. etw. vor die Füße werfen (jmdm. zornentbrannt etw. zurückgeben, niederlegen);
zu F. ([durch Fortbewegung] auf den Füßen; durch Gehen: wir kommen zu F.);
gut, schlecht zu F. sein (aufgrund der Beschaffenheit seiner Füße gut, schlecht eine längere Strecke gehen können);
jmdm. zu Füßen liegen (geh.; jmdn. über die Maßen verehren);
jmdm. etw. zu Füßen legen (geh.; jmdm. etw. aus Verehrung darreichen);
b) (südd., österr., schweiz.) Bein:
nimm deine Füße weg!;
die Füße unter jmds. Tisch strecken/stellen (Bein 1);
mit beiden Füßen [fest] auf der Erde, im Leben stehen (Bein 1);
c) letzter Teil der Gliedmaßen von Insekten;
d) Fortbewegungsorgan bei Weichtieren:
der F. der Schnecke.
2. <Pl. Füße>
a) tragender Teil von [Einrichtungs]gegenständen:
der F. einer Lampe;
ein Sonnenschirm sollte einen möglichst schweren F. haben;
b) unterer Teil, von dem aus etw. in die Höhe ragt; Sockel:
am F. des Denkmals;
der F. einer Säule.
3. <Pl. Füße> den Fuß (1 a) bedeckender Teil des Strumpfes, der Strumpfhose.
4. <Pl.: -> [veraltetes] Längenmaß unterschiedlicher Größe:
ein englischer F.;
das Grundstück ist 100 F. lang und 80 F. breit.
5. <Pl. Füße> Kurzf. von Versfuß.

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Fuß,
 
1) Anatomie: Pes, unterster Abschnitt der Beine der Wirbeltiere, beim Menschen und den Affen nur der beiden hinteren (unteren) Gliedmaßen. Der durch das Fußgelenk (Sprunggelenk) mit dem Unterschenkel verbundene Fuß setzt sich zusammen aus Fußwurzel (Tarsus) mit den Fußwurzelknochen (Tarsalia), dem Mittelfuß (Metatarsus) mit den (meist fünf) lang gestreckten, durch straffe Bänder miteinander verbundenen Mittelfußknochen (Metatarsalia) und den Zehen. Die ursprünglichen zwölf Skelettelemente der Fußwurzelknochen sind häufig reduziert und verschmolzen, in Anpassung an die Lebensweise treten zahlreiche Variationen auf. - Beim Menschen besteht das Fußskelett aus den Knochen der fünf Zehen, den sieben Fußwurzelknochen (Fersenbein, Sprungbein, Kahnbein, Würfelbein sowie äußeres, mittleres und inneres Keilbein) und fünf Mittelfußknochen. An der Unterseite ist ein Fußgewölbe ausgebildet, das sich an drei durch Ballen gepolsterten Stellen (Fersenbein und die Enden des inneren und äußeren Mittelfußknochens) vom Boden abstützt. Das Sprunggelenk (Articulatio pedis) umfasst ein zwischen den beiden Knöcheln gelegenes oberes Sprunggelenk (Knöchelgelenk, ein Scharniergelenk für das Heben und Senken des Fußes) und ein unteres Sprunggelenk (für drehende Fußbewegungen).
 
Religiöses
 
und volkstümliches Brauchtum: Die Entblößung des Fußes gilt als Demuts-, Buß- und Armutsgeste. Der Fußkuss, eine altorientalische, antike und byzantinische Geste (die z. B. dem Papst gegenüber zu bestimmten Gelegenheiten üblich blieb), ist ein Zeichen der Verehrung und Unterwerfung, die Fußwaschung ein Zeichen demütiger Dienstbereitschaft. Den Fuß auf etwas stellen bedeutet, dies in Besitz nehmen zu wollen. - Der volkstümliche Glaube kennt bis auf den heutigen Tag die symbolhafte Bedeutung des Fußes, z. B. in der Beachtung, ob man mit dem linken oder rechten Fuß aus dem Bett aufsteht. »Dextro pede« (»mit dem rechten Fuß«) heißt bereits bei Juvenal soviel wie »glücklich«. - Dämonischen Wesen werden im Volksglauben abnorme Füße zugeschrieben: dem Teufel ein Pferde- oder Bocksfuß; weibliche Geister, auch Zwerge, treten mit Geflügelfüßen auf.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Fuß, Sprunggelenksverletzungen und Fußdeformitäten
 
Skelett: Statik und Motorik
 
 2) Biologie: 1) Tạrsus, bei Gliederfüßern der unterste Abschnitt der Gliedmaßen, aus 1-4 Gliedern (Tarsalglieder) und meist einem Krallen tragenden Endteil bestehend; 2) Podium, bei den meisten Weichtieren an der Bauchseite befindliche, meist unpaare Muskelmasse, die als Fortbewegungsorgan dient; ist als Kriechsohle, Schwimmlappen (bei Ruderschnecken) oder Graborgan (bei Muscheln) ausgebildet; Teile des Fußes bilden bei den Kopffüßern die Fangarme.
 
 3) Literatur: Versfuß, Metrik.
 
 4) Messwesen: Einheitenzeichen: ', von der Länge des menschlichen Fußes abgeleitete alte Längeneinheit unterschiedlicher Größe, in Deutschland 0,2500 m (z. B. in Hessen) oder 0,2931 m (z. B. in Sachsen); entsprach 10 Zoll (Dezimalfuß) oder auch 12 Zoll. Die in der Luftfahrt zur Angabe von Höhen verwendete Längeneinheit Fuß entspricht dem Foot (= 0,3048 m).
 
 5) Münzwesen: Münzfuß.
 
 6) Musik: bei Orgel und Cembalo Fußtonzahl.
 

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Fuß, der; -es, Füße u. - [mhd. vuoʒ, ahd. fuoʒ; vgl. griech poús, lat. pes]: 1. <Pl. Füße> a) durch das Sprunggelenk mit dem Unterschenkel verbundener unterster Teil des Beines beim Menschen u. bei Wirbeltieren: ein schmaler, zierlicher F.; laufen, so schnell [einen] die Füße tragen; dreihundert Füße tappten über schlammige Feldwege (Böll, Erzählungen 22); den linken, rechten F. vorsetzen; große, geschwollene, kalte Füße haben; Die Möwen hatten ihre roten Füße ... unter ihr ... Gefieder gelegt (Ott, Haie 367); ich habe mir den F. verstaucht, gebrochen; ich habe den F. verstaucht (mein Fuß ist verstaucht); seine Füße versagten ihm (er war zu schwach), er musste sich hinunterheben lassen (B. Frank, Tage 116); er hatte Füße wie Blei (von Müdigkeit ganz schwere Füße u. Beine); den F. in die Tür (in die Türöffnung) setzen (damit sie von innen nicht zugemacht werden kann); bei dem Regen konnte man keinen F. vor die Tür setzen (konnte man nicht nach draußen gehen); keinen F. mehr über jmds. Schwelle setzen (jmds. Wohnung nicht mehr betreten); ich muss mir erst die Füße waschen; den F. vom Gas nehmen (ugs.; beim Autofahren den Druck des Fußes auf das Gaspedal vermindern u. langsamer fahren); leichten, beschwingten -es (geh.; mit leichten, beschwingten Schritten); sie kamen noch trockenen -es (ohne nasse Füße zu bekommen) nach Hause; Erfrierungen an beiden Füßen; er hat/ist mir mit voller Wucht auf den F. getreten; da tritt man sich gegenseitig auf die Füße (so überfüllt ist es); bei F.! (Kommando für den Hund); Worauf Matern ... den Hund Pluto bei F. pfeift (Grass, Hundejahre 49); mit bloßen Füßen; mit dem F. stampfen; das Geröll geriet unter ihren springenden und rutschenden Füßen in Bewegung (Schnabel, Marmor 88); von einem F. auf den anderen treten; Auf den Zehenspitzen setzte er F. vor F. (Jaeger, Freudenhaus 229); zu F. gehen (einen Weg im Gehen zurücklegen u. nicht fahren); jmdm. zu Füßen fallen (sich vor jmdm. auf die Knie werfen); jmdm. zu Füßen (etw. unterhalb von jmdm. [ihm aufmerksam zugewandt]) sitzen; Ich trete ans Fenster ... und schaue auf das bunte ... Treiben zu meinen Füßen (Jens, Mann 95); R warme Füße - kühler Kopf; *wie eingeschlafene Füße schmecken (salopp; fade schmecken); stehenden -es (sofort; LÜ von lat. stante pede; nach einer alten Rechtsformel, die besagte, dass man sich sofort, an Ort und Stelle gegen ein ungerechtes Urteil wehren musste, damit es nicht rechtskräftig wurde): des Äußersten gewärtig, begab ich mich stehenden -es in meines Vaters Zimmer (Th. Mann, Krull 70); [festen] F. fassen ([von Personen, Ideen usw.] sich nach einer geraumen Zeit in einer neuen Umgebung integrieren [u. durchsetzen], sich einen festen Platz schaffen): Penner ... Nirgends fassten sie für länger F. (Fels, Sünden 45); kalte Füße bekommen/kriegen (ugs.; ein [gemeinsames] Vorhaben aufgeben, weil man inzwischen Bedenken hat): Ein ... angeheuerter „Killer“ bekam kalte Füße und verriet diesen 100 000-Mark-Auftrag der Polizei (MM 2. 8. 78, 11); Füße bekommen haben (↑Bein 1); sich <Dativ> die Füße nach etw. ablaufen, wund laufen (↑Bein 1); sich <Dativ> die Füße vertreten (sich nach längerem [beengtem] Sitzen etw. Bewegung verschaffen): Manche der Burschen ließen das Gefährt ziehen und schlenderten, um sich die Füße zu vertreten, ... die Trampelpfade (Gaiser, Jagd 34); sich <Dativ> kalte Füße holen (ugs.; mit etw. keinen Erfolg haben); jmdm. den F. auf den Nacken setzen (geh.; jmdn. seine Macht fühlen lassen); (bei jmdm.) einen F. in der Tür haben (sich an einem bestimmten Ort Einfluss verschafft haben); etw. an den Füßen haben (vermögend sein); auf eigenen Füßen stehen (selbstständig, unabhängig sein); sich auf eigene Füße stellen (sich selbstständig, unabhängig machen); auf freiem F. sein (noch nicht/nicht mehr in Haft, im Gefängnis sein; eigtl. = ohne Fessel am Fuß[gelenk]); jmdn. auf freien F. setzen (jmdn. freilassen; eigtl. = die Fessel vom Fuß[gelenk] nehmen): Gegen eine Kaution ... wurde Akers wieder auf freien F. gesetzt (DM 5, 1966, 4); auf den/seinen letzten Füßen gehen (veraltend; sehr alt od. sehr krank sein u. darum dem Tode nahe); auf großem F. leben (1. aufwendig leben. 2. scherzh.; eine große Schuhgröße haben); mit jmdm. auf freundschaftlichem, gespanntem o. ä. F. leben/stehen (mit jmdm. in einem freundschaftlichen, gespannten o. ä. Verhältnis leben; veraltet Fuß = Grundlage, Verhältnis): zeig mir, wo geschrieben steht, dass die Brauteltern mit den Eltern des Bräutigams auf freundschaftlichem F. stehen müssen (Kemelman [Übers.], Mittwoch 169); auf tönernen/schwachen/schwankenden/(ugs.:) wackligen Füßen stehen (keine feste Grundlage haben; nach dem Koloss auf tönernen Füßen im A. T., Dan. 2, 31-35); auf festen Füßen stehen (eine gesicherte materielle Grundlage haben); immer [wieder] auf die Füße fallen (↑Bein 1): diese Beziehungen hatten ... manchmal auch ein böses Ende gefunden, doch Rolf war immer wieder auf die Füße gefallen (Borell, Verdammt 214); jmdm. auf den F./auf die Füße treten (ugs.; 1. jmdn. zurechtweisen. 2. jmdn. zur Eile antreiben); auf dem Fuß[e] folgen (1. unmittelbar folgen: jmdm. auf dem -e folgen. 2. sofort nach etw. geschehen); jmdn., etw. mit Füßen treten (jmdn., etw. gröblich missachten): Damit sei der Volkswillen einer ganzen Region „mit Füßen getreten“ worden (Baselland. Zeitung 21. 3. 85, 3); mit den Füßen abstimmen (ugs.; sich durch Hingehen, Weggehen od. Wegbleiben für od. gegen etw. entscheiden); mit dem linken F. zuerst aufgestanden sein (↑Bein 1); mit einem F. im Grabe stehen (↑Bein 1): Ich stehe mit einem -e im Grabe, mir bleibt nur eine kurze Frist (Th. Mann, Buddenbrooks 514); mit einem F. im Gefängnis stehen (↑Bein 1); jmdm. vor/über die Füße laufen (ugs.; jmdm. zufällig begegnen); (eine Wegstrecke o. Ä.) unter die Füße nehmen (gehen; gehend, laufend bewältigen): eine Fünfergruppe, welche gemeinsam den letzten Kilometer unter die Füße nahm (NZZ 2. 9. 86, 33); jmdm. etw. vor die Füße werfen (jmdm. zornentbrannt etw. zurückgeben, niederlegen); zu F. ([durch Fortbewegung] auf den Füßen; durch Gehen): bist du den Weg gefahren oder zu F. gegangen?; wir kommen zu F.; gut, schlecht zu F. sein (aufgrund der Beschaffenheit seiner Füße gut, schlecht eine längere Strecke gehen können): Änne ..., schlecht zu F. in ihren ausgelatschten Schuhen (Degener, Heimsuchung 115); jmdm. zu Füßen liegen (geh.; jmdn. über die Maßen verehren): das alles ... war sein Werk, Berlin, so sah es aus, lag ihm zu Füßen (Loest, Pistole 50); jmdm. etw. zu Füßen legen (geh.; jmdm. etw. aus Verehrung darreichen); b) (südd., österr., schweiz.) Bein: nimm deine Füße weg!; *die Füße unter jmds. Tisch strecken (↑Bein 1); mit beiden Füßen [fest] auf der Erde, im Leben stehen (↑Bein 1); ∙ *mit jmdm. über den F. gespannt sein (mit jmdm. in einem gespannten Verhältnis leben; zu: Fuß = Grundlage; Verhältnis): Zwar bin ich seit geraumer Zeit ein wenig übern F. mit ihm gespannt (Lessing, Nathan II, 2); c) letzter Teil der Gliedmaßen von Insekten; d) Fortbewegungsorgan bei Weichtieren: der F. der Schnecke. 2. <Pl. Füße> a) tragender Teil von [Einrichtungs]gegenständen: der F. eines Glases; Im Vorzimmer stand ... eine Petroleumlampe mit breitem F. (Doderer, Wasserfälle 102); die Füße eines Tisches absägen; b) unterer Teil, von dem aus etw. in die Höhe ragt; Sockel: am F. der Burg, des Denkmals, des Berges; Nach etwa einer halben Stunde Fußmarsch standen wir am -e einer Anhöhe (Leonhard, Revolution 153); der F. einer Säule. 3. <Pl. Füße> den ↑Fuß (1 a) bedeckender Teil des Strumpfes. 4. <Pl.: -> [veraltetes] Längenmaß unterschiedlicher Größe: ein englischer, hessischer F.; ein Rohr von 50 F. Länge; Der Kampf ... geht wieder los, F. um F., Meter um Meter (Grzimek, Serengeti 163). 5. <Pl. Füße> kurz für ↑Versfuß. ∙ 6. Maßstab, Wertmesser: Ein Narre erkauf' ein Liebchen sich auf diesen F. (auf diese Art u. Weise; Wieland, Sommermärchen 408).

Universal-Lexikon. 2012.