Akademik

Gregory
Gregory
 
['gregəri],
 
 1) Caspar René, deutscher evangelischer Theologe amerikanischer Herkunft, * Philadelphia (Pennsylvania) 6. 11. 1846, ✝ bei Arras 9. 4. 1917; einer der bedeutendsten Erforscher der handschriftlichen Überlieferung des griechischen Neuen Testaments; schrieb »Textkritik des Neuen Testaments« (1900-09, 3 Bände), »Die griechischen Handschriften des Neuen Testaments« (1908).
 
 2) Lady Isabella Augusta, geborene Persse [pəːrs], irische Dramatikerin, * Roxborough (County Galway) 5. 3. 1852, ✝ Coole Park (County Galway) 22. 5. 1932; führende Vertreterin der keltischen Renaissance; sammelte alte irische Volkserzählungen und übersetzte gälische Dichtungen; begründete mit W. B. Yeats und Edward Martyn (* 1859, ✝ 1923) die irische Theaterbewegung; wurde Direktorin des Dubliner Abbey Theatre, für das sie selbst Stücke schrieb.
 
Werke: Übersetzungen: Cuchulain of Muirthemme (1902); Poets and dreamers (1903); Gods and fighting men (1904).
 
Dramen: The white cockade (1905); New comedies (1913); Three wonder plays (1922); Three last plays (1928); Coole (1931).
 
Ausgabe: Lady Gregory. The Coole edition, herausgegeben von T. R. Henn und C. Smythe, 13 Bände (1970-73).
 
Literatur:
 
E. A. Kopper: Lady I. Persse G. (Boston, Mass., 1976).
 
 3) James, schottischer Mathematiker und Physiker, * Drumoak (bei Aberdeen) November 1638, ✝ Edinburgh Ende Oktober 1675; entstammte einer Gelehrtenfamilie; nach Studien in Aberdeen und London verbrachte er die Jahre 1664-68 in Padua, wo er sich mit der in Italien weiterentwickelten Indivisibilienmethode (B. Cavalieri, E. Torricelli) auseinander setzte. Nach seiner Rückkehr wurde Gregory Professor in Saint Andrews, ein Jahr vor seinem Tode in Edinburgh. Zu seinen Lebzeiten wurde Gregory v. a. als Physiker durch sein Werk »Optica promota« (1665) bekannt, in dem er u. a. das Prinzip des Spiegelteleskops beschreibt. Seine »Geometriae pars universalis« (1668) gaben eine umfassende Darstellung der Indivisibilienmethode. Eine andere Schrift aus diesem Jahr beschäftigte sich mit der Quadratur des Kreises und der Hyperbel und gab Anlass zu heftigen Auseinandersetzungen mit C. Huygens. Der erst im 20. Jahrhundert gesichtete Nachlass von Gregory zeigte, dass dieser unabhängig von I. Newton und G. W. Leibniz die Grundlagen der Differenzial- und Integralrechnung entwickelt hat. So kannte Gregory schon das newtonsche Interpolationsverfahren, die taylorsche Reihe und große Teile der Reihenlehre sowie den Hauptsatz der Differenzial- und Integralrechnung.
 
Ausgabe: Tercentenary memorial volume (1939).
 
Literatur:
 
C. Scriba: J. G. Frühe Schr. zur Infinitesimalrechnung (Diss. Gießen 1957);
 D. T. Whiteside: J. G., in: Dictionary of scientific biography, hg. v. C. C. Gillispie, Bd. 5 (Neuausg. New York 1981).

Universal-Lexikon. 2012.