Akademik

Schlink
Schlịnk,
 
1) Bernhard, Schriftsteller und Jurist, * Bielefeld 6. 7. 1944; seit 1992 Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität Berlin, seit 1987 Verfassungsrichter in Nordrhein-Westfalen, Fachbuchautor und -rezensent; lebt und arbeitet auch in New York. Seine Romane kreisen um die Wechselwirkungen zwischen individueller und gesellschaftlicher Schuld, um die damit belasteten menschlichen Beziehungen, um die Verknüpfung aktueller politischer Themen mit den Belastungen der deutschen Geschichte. Ein großer Erfolg, v. a. in den USA, wurde »Der Vorleser« (R., 1995), der eine ungewöhnliche Liebesgeschichte im Deutschland der 50er-Jahre vor dem Hintergrund nationalsozialistischer Vergangenheit erzählt. Das Muster des Kriminalromans nutzte er u. a. in seinen Erzählungen um den Privatdetektiv Gerhard Selb (»Selbs Justiz«, R., 1987 zusammen mit W. Popp; als Fernsehfilm unter dem Titel »Der Tod kam als Freund«, 1991; »Selbs Betrug«, R., 1992). Seine Erzählweise ist geradlinig, die Sprache präzise und pointiert.
 
Weitere Werke: Roman: Die gordische Schleife (1988).
 
Erzählungen: Liebesfluchten (2000).
 
 2) Edmund, evangelischer Theologe, * Darmstadt 6. 3. 1903, ✝ Heidelberg 20. 5. 1984; führendes Mitglied der Bekennenden Kirche; 1946-71 Professor für systematische und ökumenische Theologie in Heidelberg; offizieller Beobachter der Evangelischen Kirche Deutschlands beim 2. Vatikanischen Konzil; ab 1962 Herausgeber der Reihe »Forschungen zur systematischen und ökumenischen Theologie«.
 
Werke: Theologie der lutherischen Bekenntnisschriften (1940); Bekennende Kirche und Welt (1947); Ökumenische Dogmatik (1983).
 
Literatur:
 
J. Eber: Einheit der Kirche als dogmat. Problem bei E. S. (1993).

Universal-Lexikon. 2012.