Trübner,
1) Karl Ignaz, Buchhändler und Verleger, * Heidelberg 6. 1. 1846, ✝ Straßburg 2. 6. 1907, Bruder von 2); gründete 1872 in Straßburg einen sprach- und literaturwissenschaftlichen Fachverlag, der 1906 an Walter de Gruyter überging. Trübner vermittelte 1888 die Rückgabe der Manessischen Handschrift aus Paris durch Handschriftentausch für die Heidelberger Palatina.
2) Wilhelm, Maler, * Heidelberg 3. 2. 1851, ✝ Karlsruhe 21. 12. 1917, Bruder von 1); studierte in Karlsruhe, Stuttgart und bei W. von Diez in München. 1871 lernte er W. Leibl kennen, dessen Kreis er sich anschloss. 1872 reiste er mit C. Schuch nach Italien. 1875-96 lebte er vorwiegend in München, unterrichtete dann am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main und ab 1903 an der Kunstakademie in Karlsruhe. Trübner, der zu den bedeutendsten Vertretern des Realismus in Deutschland gehört, verdankte G. Courbet, É. Manet und Leibl wichtige Impulse. Seine Porträts und Landschaften der Frühzeit zeichnen sich durch meisterhafte Technik und nüchterne Sachlichkeit aus. Nach dem Auseinandergehen des Leiblkreises wandte er sich mythologischen und religiösen Themen zu. Mit seinen ab 1891 in breiten Pinselstrichen gemalten Porträts und Landschaften näherte er sich dem Impressionismus.
Werke: Bürgermeister Hoffmeister (1872; Berlin, Nationalgalerie); Bootssteg auf der Herreninsel im Chiemsee (1874; Karlsruhe, Staatliche Kunsthalle); Der Maler Carl Schuch (1876; Berlin, Nationalgalerie); Knabe mit Dogge (1878; Düsseldorf, Kunstmuseum); Kentaurenpaar (1880; Köln, Wallraf-Richartz-Museum); Hof im Schloss Amorbach (1899; Mannheim, Städtische Kunsthalle); Tor zum Stift Neuburg bei Heidelberg (1913; ebenda).
Universal-Lexikon. 2012.